Was darf Frau auf Instagram? Heidi Klum lässt Flanke gefährlich offen
14.09.2024, 21:42 Uhr Artikel anhören
Klum auf einem Event in Los Angeles.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Dass männliche Brustwarzen auf Instagram oft zu sehen sind, weibliche aber nicht, ist ein rege diskutiertes Thema. Heidi Klum zeigt die ihrigen an einem Wochenende einmal - und lässt sie in einem weiteren Post erahnen. Beide Male greifen unterschiedliche Regeln.
Heidi Klum hat an diesem Wochenende mehrmals tief blicken lassen - und in Hinsicht auf das Zeigen von Brustwarzen unter anderem auch die Grenzen eines sozialen Mediums ausgelotet - ob bewusst oder unbewusst. Aber fangen wir mit der Realität abseits der sozialen Medien an: Die 51-Jährige zeigte sich zunächst in Los Angeles auf mehreren Events in einem aufregenden Outfit. Unter anderem bei der "Emmy Nominees Night" von "The Hollywood Reporter" und einer Schauspielergewerkschaft schritt sie in West Hollywood damit über den roten Teppich.
Sie präsentierte bei der Veranstaltung ein glitzerndes Minikleid im Animalprint, das einige Zentimeter über den Knien des Models endete. Das Outfit im Neckholder-Stil glänzte in Gold-, Braun- und Schwarztönen und gewährte seitlich tiefe Einblicke, wie unter anderem in einer Insta-Bildergalerie zu verfolgen ist.
In dem sozialen Medium gewährte sie die tiefen Einblicke nach der Veranstaltung nämlich einem breiteren Publikum. Ob sie es darauf angelegt hat oder nicht, bewegt sie sich damit im Grenzbereich der Community-Richtlinien. Aber was ist eigentlich erlaubt beziehungsweise in diesem Fall vom für Instagram zuständigen Konzern festgelegt?
Wie sind die Regeln?
Nicht-männliche Nippel sind für Internet-Großkonzerne oft noch ein Tabu - wogegen auch schon protestiert wurde. Meta, dem Instagram gehört, schränkt laut eigenen Angaben "die Darstellung weiblicher Brüste ein, wenn die Brustwarzen zu sehen sind". Zugelassen seien aber Bilder, die etwa Protestaktionen oder stillende Frauen darstellen, oder Fotos von Narbenbildungen nach Brustamputationen.
Klum geht in ihrem Animaloutfit wie oftmals recht selbstbewusst mit ihrem Körper um. In Hinsicht auf die Community-Richtlinien bewegt sie sich wohl an der Grenze. Es ist bei einem Bild nicht ganz zu erkennen, ob eine Brustwarze per Bildbearbeitung unkenntlich gemacht wurde - oder das Bild einfach ein wenig unscharf ist.
Bei einem anderen Fall liegt es auf den ersten Blick klarer auf der Hand, dass sich ihr Foto innerhalb der Richtlinien bewegen müsste. So teilte Klum am Freitag ein Foto, das der Fotograf Mario Sorrenti von ihr schoss. Auf dem Bild in Schwarz und Weiß sind ihre Brustwaren klar zu erkennen.
"Reale Kunstwerke" gestattet
Das "Transparency Center" von Meta schreibt für ähnliche Fälle: "Außerdem gestatten wir reale Kunstwerke, die nackte Figuren zeigen, wie etwa Fotos von Gemälden, Skulpturen usw." Nun zeigt Klums Post kein Foto von einem Gemälde, sondern ein künstlerisches Originalfoto an sich. Womöglich greift also doch eher eine Passage im englischsprachigen Regelwerk, die erklärt, was nur Nutzern über 16 Jahren gezeigt werden soll, nämlich "Bilder, die nahezu Nacktheit zeigen, beispielsweise Nacktheit, die nur durch eine digitale Überlagerung oder ein undurchsichtiges Objekt verdeckt wird, und Nacktheit, die durch durchsichtige Kleidung verdeckt wird."
Formaljuristisch bleibt also etwas Verwirrung. In jedem Fall können Klums Posts als Diskussionbeispiel dienen, was erlaubt ist, und wo Grenzen liegen beziehungsweise wo mehr Gleichberechtigung hergestellt werden müsste.
Die Party im Vorfeld der Emmys war übrigens nicht das einzige Event, das Heidi Klum in ihrem Animaloutfit besuchte. Auf einer Veranstaltung zur Feier des 50. Geburtstags des "People"-Magazins wurde sie ebenfalls in diesem Look abgelichtet.
In Hollywood wird das Emmy-Wochenende derzeit mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. Die Verleihung der Primetime Emmy Awards - der bedeutendste Fernsehpreis der Vereinigten Staaten - findet am Sonntag (15. September) statt. Die Serie "Shōgun" staubte im Vorfeld 25 Nominierungen ab, gefolgt von "The Bear" mit 23 Nominierungen.
Quelle: ntv.de, mpe/spot