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"Er öffnete seine Hose ..." Jerry Lewis soll Co-Stars belästigt haben

Jerry Lewis starb 2017 im Alter von 91 Jahren.

Jerry Lewis starb 2017 im Alter von 91 Jahren.

(Foto: imago/United Archives)

Ab den 1940er-Jahren gehört Jerry Lewis zu den größten Stars in Hollywood. Fünf Jahre nach seinem Tod werden nun schwerwiegende Vorwürfe gegen den Comedian laut: In einem Kurzfilm werfen ihm ehemalige Kolleginnen sexuelle Übergriffe vor.

Ehemalige Co-Stars und Kolleginnen von US-Komiker-Legende Jerry Lewis (1926-2017) werfen ihm in Interviews mit der "Vanity Fair" sexuelle Übergriffe und sexuelle Belästigung vor. Die Frauen trafen Lewis alle auf dem Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere. Die Story und ein begleitender Kurzfilm basieren zum Teil auf Interviews, die von Amy Ziering und Kirby Dick, Emmy-Gewinnerinnen der Doku "Allen v. Farrow", geführt wurden.

Zu den Interviewten gehört etwa die 91-jährige Hope Holiday, die neben Lewis in dem Film "Ich bin noch zu haben" (1961) spielte. Sie berichtet von einem Vorfall in seinem Ankleidezimmer. Dort soll er sie eingeschlossen und begonnen haben, anzüglich zu reden und zu masturbieren.

"Weißt du, du könntest sehr attraktiv sein, aber du trägst die ganze Zeit Hosen. Ich habe dich noch nie in einem Rock gesehen. Du hast schöne Beine und einen guten Busen", schildert Holiday ihre Tortur. "Dann fing er an, mit mir über Sex zu reden ... Er fing an, schmutzig mit mir zu reden, und während er redete, öffnete sich die Hose, und das hässliche Ding kam heraus, und er fing an, abzuspritzen." Sie sei "erschrocken" gewesen, habe aber nicht gewusst, was sie tun solle, "also saß ich einfach da. Ich wollte so sehr weg. Ich wollte da raus, aber ich konnte nicht."

Anschließend habe sie sich nicht getraut, Lewis bei der US-Gewerkschaft für Schauspieler, Screen Actors Guild, zu melden. "Er war ein hohes Tier bei Paramount. Ich stand unter Vertrag bei ihm und Paramount, das wollte ich nicht in Gefahr bringen. Also habe ich besser meinen Mund gehalten."

"Ich konnte sehen, dass er wütend war"

Lewis soll Karen Shape nach der Zurückweisung am Filmset zu "Der Tölpel vom Dienst" ausgegrenzt haben.

Lewis soll Karen Shape nach der Zurückweisung am Filmset zu "Der Tölpel vom Dienst" ausgegrenzt haben.

(Foto: imago images/Mary Evans)

Auch Karen Shape, die in "Der Tölpel vom Dienst" (1964) mit Lewis spielte, erzählt von übergriffigem Verhalten nach einer Kostümprobe: "Er hat mich gepackt. Er fing an, mich zu streicheln. Er öffnete seine Hose. Ehrlich gesagt, war ich sprachlos", sagte die 87-Jährige. "Ich hob meine Hand und sagte: 'Moment mal. Ich weiß nicht, ob das eine Anforderung für Ihre Hauptdarstellerinnen ist, aber das ist etwas, was ich nicht mache.' Ich konnte sehen, dass er wütend war. Ich hatte das Gefühl, dass ihm das nie wirklich passiert ist."

Nach ihrer Zurückweisung soll Lewis sich geweigert haben, weiter mit ihr zu proben und fast der gesamten Produktion verboten haben, mit ihr zu sprechen. "Wenn jemand mit Ihnen spricht ... werden wir mit einer Geldstrafe belegt", soll ihr ein Mitglied der Crew verraten haben.

In dem Film "The Dark Side of a Hollywood Icon" kommen noch mehr Frauen zu Wort: Jill St. John, die neben Lewis in "Der Ladenhüter" (1963) spielte, Anna Maria Alberghetti, die für "Aschenblödel" (1960) mit ihm arbeitete, die Oscar-nominierte Autorin Renée Taylor sowie die Sängerin Lainie Kazan.

Lewis gehörte seit den 40ern - auch im Erfolgsduo mit Dean Martin (1917-1995) - zu den größten Stars Hollywoods. Mit 33 Jahren unterschrieb er bei Paramount einen Sieben-Jahres-Vertrag über zehn Millionen Dollar und galt damit als der teuerste Schauspieler Hollywoods. Er war zweimal verheiratet und hat sieben Kinder. Im August 2017 starb er im Alter von 91 Jahren.

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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