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Zehn Jahre nach Todesschüssen Kommt Oscar Pistorius bald frei?

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Seit 2014 sitzt er bereits in Haft: Oscar Pistorius.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

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Vor zehn Jahren machen die tödlichen Schüsse auf das südafrikanische Model Reeva Steenkamp weltweit Schlagzeilen. Abgegeben hat sie kein anderer als der mit ihr liierte Paralympics-Star Oscar Pistorius. Die Haftstrafe, die er deshalb absitzt, könnte nun vorzeitig enden. Die Familie des Opfers aber ist dagegen.

An diesem Dienstag ist es genau zehn Jahre her, dass Model Reeva Steenkamp ihr Leben verloren hat. Am 14. Februar 2013 wurde sie von ihrem Lebensgefährten Oscar Pistorius erschossen. Gegen den Sportler wurde deshalb letztlich eine Haftstrafe von 13 Jahren und fünf Monaten verhängt.

Gleichwohl könnte Pistorius, der seinerzeit viermal durch eine geschlossene Tür auf die 29-Jährige geschossen hatte, nun innerhalb weniger Wochen freikommen. Die Voraussetzung dafür wäre, dass sein Antrag auf Bewährung positiv beschieden wird. Ginge es jedoch nach Steenkamps Familie, dann würde er wohl weiter hinter Gittern bleiben.

Die Eltern des Opfers, Barry und June Steenkamp, sollen dem heute 36-Jährigen die tödlichen Schüsse auf ihre Tochter zunächst vergeben haben. Vergangenes Jahr traf dann Barry Steenkamp im Rahmen eines Programms zum Opfer-Täter-Dialog mit Pistorius im Gefängnis zusammen - June Steenkamp kam zu dem Treffen, anders als zunächst vorgesehen, nicht mit. Er habe jedoch einen Brief von ihr dabeigehabt, sagte Barry Steenkamp nun einem Bericht der "Daily Mail" zufolge. Als er diesen vorgelesen habe, habe Pistorius einen Zusammenbruch erlitten und geweint "wie ein Kind".

"Er sollte im Gefängnis bleiben"

Gleichwohl sei der Sportler bei seiner Version der Ereignisse geblieben. Demnach erschoss er seine Freundin nicht absichtlich. Vielmehr habe er gedacht, es befinde sich ein Einbrecher im Badezimmer, als er die verhängnisvollen Schüsse abgab. Das jedoch will Reeva Steenkamps Familie nicht akzeptieren. "Nach all den Jahren warten wir immer noch darauf, dass er zugibt, dass er es aus Wut getan hat. Das ist alles, was wir wollten", zitiert die "Daily Mail" Barry Steenkamp. Und weiter: "Er sollte im Gefängnis bleiben."

Ein Gericht hatte Pistorius 2014 zunächst zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwälte legten jedoch dagegen Berufung ein. Das Oberste Berufungsgericht Südafrikas legte die Strafe 2017 schließlich auf 13 Jahre und fünf Monate Haft fest. Nach südafrikanischem Recht könnte Pistorius aber 2023 auf Bewährung freikommen.

Oscar Pistorius, der mit missgebildeten Füßen zur Welt gekommen war, wurden bereits im Kleinkindalter beide Beine unterhalb der Knie amputiert. Als Erwachsener machte er sich als Paralympics-Spitzensportler einen Namen. So gewann er bei den drei Paralympischen Spielen zwischen 2004 und 2012 sechs Goldmedaillen in verschiedenen Laufdisziplinen. Aufgrund seiner Unterschenkelprothesen wurde ihm der Beiname "Blade Runner" verliehen.

Steenkamp begann bereits als Teenagerin mit dem Modeln und erlangte dabei auch über die Grenzen von Südafrika hinaus Bekanntheit. Sie und Pistorius waren 2012 zusammengekommen.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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