An Angehörige von Ron GoldmanNachlassverwalter von O.J. Simpson genehmigt Millionenzahlung

Der Mordprozess gegen O.J. war eines der US-Medienereignisse der 90er-Jahre. Dabei wird der frühere NFL-Star 1995 freigesprochen. Später verliert er jedoch einen Zivilprozess gegen Angehörige der Toten. Diese versuchen nach Simpsons Tod nun an das Geld zu kommen.
Der Nachlassverwalter von O.J. Simpson hat einer Entschädigungszahlung an den Vater des 1994 ermordeten Ron Goldman zugestimmt. Der Angehörige soll knapp 58 Millionen Dollar erhalten, wie aus einem beim Bezirksgericht in Clark County im US-Bundesstaat Nevada eingereichten Dokument hervorgeht.
Der ehemalige NFL-Star Simpson war in einem aufsehenerregenden Prozess wegen der Morde an seiner Ex-Frau Nicole Brown Simpson und ihrem Freund Ron Goldman im Jahr 1994 freigesprochen worden. Dem Prozess war eine live per Hubschrauber ins Fernsehen übertragene Verfolgungsjagd durch den Großraum Los Angeles vorausgegangen. Auch die Verhandlung selbst wurde live im Fernsehen übertragen und zu einem medialen Großereignis. Die Jury sah den ehemaligen Runningback in dem von Skandalen und Kontroversen durchzogenen Prozess nicht als schuldig an.
Vor einem Zivilgericht wurde Simpson jedoch zwei Jahre später zu einer Schadensersatzzahlung an die Angehörigen verurteilt. Den Hinterbliebenen sollte er insgesamt rund 33,5 Millionen US-Dollar zahlen. Simpson zahlte bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr an Krebs jedoch nur einen Bruchteil des Geldes zurück, berichtet CBS.
Nach dem Tod Simpsons im Alter von 76 Jahren machte der Vater Goldmans erneut Ansprüche geltend hinsichtlich der fast 30 Jahre zurückliegenden Verurteilung zu Schadenersatz. Er forderte damals 114 Millionen Dollar aus dem Nachlass des früheren Superstars. Die Summe fällt nun deutlich niedriger aus. Unklar ist allerdings, ob die knapp 58 Millionen Dollar überhaupt aus dem Nachlass Simpsons aufgebracht werden können.
Mehrere Jahre nach dem Mordprozess führte der Weg für Simpson dann übrigens doch ins Gefängnis. Wegen eines Raubüberfalls in Las Vegas wurde er 2008 zu einer maximalen Strafe von 33 Jahren verurteilt. 2017 wurde er jedoch vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen und die Strafe zur Bewährung ausgesetzt.