Unterhaltung

Critic's Choice Awards in L.A. Phoenix flucht und Tarantino triumphiert

Joaquin Phoenix nutzte seine Redezeit für deutliche Worte. So deutlich, dass einiges fürs TV zensiert werden musste.

Joaquin Phoenix nutzte seine Redezeit für deutliche Worte. So deutlich, dass einiges fürs TV zensiert werden musste.

(Foto: REUTERS)

In Los Angeles werden zum 25. Mal die Critic's Choice Awards verliehen. Zu den großen Gewinnern zählt Regisseur Quentin Tarantino. Und auch Joaquin Phoenix wird ausgezeichnet. Er nutzt die Gelegenheit für eine Brandrede, die fürs TV zensiert werden muss.

Die im Barkar Hangar in Santa Monica verliehenen Critic's Choice Awards gelten als eine Art Trendbarometer für die im Februar folgenden Oscars. Und so sieht es vor allem für Quentin Tarantino und seinen Film "Once Upon a Time ... in Hollywood" gut aus, denn er konnte am Abend gleich vier Preise einheimsen.

Tarantino hatte mehrere Gründe zur Freude

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(Foto: REUTERS)

Zum einen bekam das dreistündige Epos den Preis als "Bester Film", zum anderen konnte Brad Pitt die Trophäe als "Bester Nebendarsteller" in Empfang nehmen. Der Award für das "Beste Drehbuch" ging an Tarantino selbst, und auch das "Beste Szenenbild" wurde prämiert.

"Bester Hauptdarsteller" wurde Joaquin Phoenix für seine Rolle als Arthur Fleck in "Joker". Er hielt eine Dankesrede, die so viele Schimpfwörter enthielt, dass sie fürs Fernsehen zensiert werden musste. "Es gibt keinen verfickten besten Schauspieler", sagte Phoenix gleich zu Beginn und nannte seinen leer ausgegangenen Mitstreiter namentlich, ehe er anfügte: "Wir wissen alle, dass es zwischen uns keinen verfickten Wettbewerb gibt. Ich bin euer verdammter Schüler. Ich kann nicht glauben, welch wunderbare, faszinierende, einzigartige Arbeit ihr alle in diesem Jahr geleistet habt. … aber ich fühle mich wirklich geehrt, mit euch erwähnt zu werden." Phoenix hatte sich gegen Antonio Banderas, Robert De Niro, Leonardo DiCaprio, Adam Driver, Eddie Murphy und Adam Sandler durchsetzen können.

"Ich war nicht immer ein tugendhafter Mann"

Nach seinem Dank an "Joker"-Regisseur Todd Phillips nutzte er die Redezeit, um auf globale Missstände aufmerksam zu machen. "Es ist wirklich schön, dass so viele Leute gekommen sind und ihre guten Wünsche nach Australien geschickt haben, aber wir müssen mehr als das tun, richtig? So eine schöne Geste, und ich bin ein, äh, ich war nicht immer ein tugendhafter Mann. Ich lerne so viel, so viele von euch in diesem Raum haben mir die Chance gegeben, es richtig zu machen." Aber gerade die Menschen im Publikum müssten mehr tun, "als nur ihre Unterstützung für Australien inmitten der tödlichen Waldbrände auszudrücken", und nun seien "einige Änderungen" nötig. An der Stelle stiegt der Sender NBC aus seiner Rede aus.

235 Jahre Hollywood-Geschichte: De Niro, Pacino und Keitel

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(Foto: REUTERS)

Dennoch überraschten die deutlichen Worte des 45-Jährigen kaum, denn er gehört zu den unbequemsten und engagiertesten Männern Hollywoods. Nur zwei Tage vor den Awards wurde Phoenix bei Jane Fondas "Fire Drill"-Freitagsdemo festgenommen, wie CNN berichtete. Dabei geht es um eine freundlichere Klimapolitik, und immer wieder kommen auch Hollywood-Stars dorthin, um ein Zeichen zu setzen. Gemeinsam mit Phoenix wurde übrigens auch Kollege Martin Sheen verhaftetet.

Weitere Gewinner der Nacht im Barker Hangar waren Renée Zellweger als "Beste Hauptdarstellerin" in "Judy", Laura Dern als "Beste Nebendarstellerin" in dem Netflix-Scheidungsdrama "Marriage Story" und "The Irishman" als Film mit dem besten Schauspiel-Ensemble, das sich aus Stars wie Al Pacino, Robert De Niro und Harvey Keitel zusammensetzte. Den Preis für sein Lebenswerk bekam der 58-jährige Eddie Murphy.

Quelle: ntv.de, nan

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