"Wiederholt auf Kopf gestampft"Plante Mitinsasse Mord an R. Kelly?

Vor wenigen Tagen wird der wegen Vergewaltigung angeklagte R. Kelly von einem genervten Gefängnisinsassen angegriffen. Nun behauptet sein Anwalt, dass der ehemalige R&B-Star nur knapp einem Mordanschlag entgangen sei. Demnach wurde er fast "erstochen".
Wahre Sorge um sein Leben oder ein verzweifelter Versuch, um aus dem Gefängnis zu kommen? Vergangene Woche wurde Sänger R. Kelly, der seit 2019 unter anderem wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs in Untersuchungshaft sitzt, von einem Zellengenossen attackiert. War zunächst noch berichtet worden, der Übergriff habe nur kurz gedauert und Kelly keine schweren Verletzungen beschert, zeichnet der Anwalt des Sängers dem Portal "Page Six" zufolge nun ein anderes Bild.
Demnach habe der Angreifer "wiederholt auf (Kellys) Kopf gestampft. Außerdem sei der Insasse mit einem Stift bewaffnet gewesen, mit dem er Kelly schwere Verletzungen habe zufügen wollen, so Rechtsanwalt Steven Greenberg.
Es sei lediglich dem Eingreifen von anderen Zellengenossen zu verdanken, dass er Kelly nicht habe "erstechen" können, so Greenberg. Der Anwalt fordert laut dem Bericht daher die Freilassung seines Mandanten auf Kaution, da dessen Sicherheit nicht garantiert sei. R. Kelly befinde sich inzwischen in Einzelhaft, um ihn vor ähnlichen Angriffen zu schützen, heißt es weiter.
"Anfeindungen gegen Herrn Kelly"
Angeblich wurde das Gefängnis zum Schutz vor protestierenden Anhängern Kellys abgeriegelt. Dies soll den Angreifer so wütend gemacht haben, dass es zu dem Vorfall kam. "Diese unnötigen Abriegelungen haben dazu beigetragen, für Anfeindungen gegen Herrn Kelly zu sorgen", sagt Anwalt Greenberg.
Er habe daher einen erneuten Antrag gestellt, dass der Sänger die Zeit bis zu seinem Prozessbeginn außerhalb des Gefängnisses verbringen darf und stattdessen über eine elektronische Fußfessel überwacht wird. Das zuständige Gericht habe sich zu diesem Gesuch noch nicht geäußert.
R. Kelly wird vorgeworfen, mehrere minderjährige Mädchen und erwachsene Frauen sexuell missbraucht zu haben. In Chicago sowie in New York und Minnesota liegen lange Anklageschriften gegen ihn vor. Die Vorwürfe reichen bis in die 1990er-Jahre zurück. Dem "I Believe I Can Fly"-Sänger droht im Falle einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von bis zu 70 Jahren. Der Prozess gegen ihn ist wegen der Corona-Krise aber zunächst auf den Herbst verschoben worden. Mehrere Anträge auf vorzeitige Haftentlassung wurden abgelehnt.
Kelly beteuert immer wieder seine Unschuld, allerdings kommen auch immer wieder neue Details zum Vorschein, die ihn schwer belasten. So sollen er, sein Team und einige Fans seine mutmaßlichen Opfer und deren Familien belästigt, erpresst und teilweise mit dem Tod bedroht haben, wenn sie die Vorwürfe gegen den Sänger nicht zurückzögen. Kellys Ex-Manager wurde Mitte August ebenfalls festgenommen.