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U-Haft wegen Missbrauch R. Kelly verliert zwei Anwälte

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R. Kelly bei einer Anhörung vor Gericht: Sein Prozess verzögert sich wegen der Corona-Pandemie..

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Zwei Versionen, die nicht beide stimmen können: Der des Missbrauchs beschuldigte R&B-Sänger R. Kelly behauptet vor Prozessbeginn, er habe zwei seiner Anwälte entlassen. Die Juristen erklären etwas anderes. In jedem Fall hat das Verteidigerteam des früheren Superstars keinen leichten Job.

Wenige Monate vor dem derzeit angesetzten Prozessbeginn sollen zwei Anwälte das Verteidigungsteam des früheren Pop-Superstars R. Kelly verlassen. Das geschehe auf seinen Wunsch hin, sagte der Musiker ("I Believe I Can Fly") bei einer telefonischen Anhörung US-Medienberichten zufolge der New Yorker Richterin Ann Donnelly. Die Verteidiger Steve Greenberg und Michael Leonard hatten zuvor gesagt, dass sie das Team auf eigenen Wunsch hin verlassen wollten - unter anderem wegen Unstimmigkeiten mit den beiden verbleibenden Verteidigern Thomas Farinella und Nicole Becker. Richterin Donnelly bat die Anwälte Greenberg und Leonard daraufhin, ihr Rückzugsgesuch schriftlich zu begründen.

Der ursprünglich für Mai 2020 angesetzte und in der Corona-Pandemie bereits mehrfach verschobene Prozess gegen den Sänger in New York ist derzeit für August angesetzt. Kelly, der seit vergangenem Sommer in Chicago in Haft sitzt, ist unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagt - beteuert aber seine Unschuld und hat bereits mehrfach auf nicht schuldig plädiert. Auch in Chicago und Minnesota liegen lange Anklageschriften gegen Kelly vor. Der Musiker hatte wegen der Pandemie mehrfach um vorzeitige Haftentlassung auf Kaution gebeten, war aber jedes Mal gescheitert. Dem 54-jährigen Sänger droht im Falle einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von bis zu 70 Jahren.

Die Verteidigung von Robert Sylvester Kelly, wie er gebürtig heißt, muss auf immer neue Details reagieren, die den Beschuldigten schwer belasten. So sollen Kelly, sein Team und einige Fans seine mutmaßlichen Opfer und deren Familien belästigt, erpresst und teilweise mit dem Tod bedroht haben, wenn sie die Vorwürfe gegen den Sänger nicht zurückzögen. Kellys Ex-Manager wurde Mitte des vergangenen Jahres ebenfalls festgenommen.

Er soll 2018 einem Kino mit einer Schießerei gedroht haben, falls dort eine kritische Dokumentation über den Sänger gezeigt würde. Nachdem der US-Sender Lifetime die dreiteilige Dokuserie im Januar 2019 gezeigt hatte, beendete Kellys Plattenfirma die Zusammenarbeit mit ihrem früheren Musik-Superstar. Mit rund 50 Millionen verkauften Alben und zahlreichen Auszeichnungen galt Kelly jahrelang als einer der erfolgreichsten R&B-Künstler.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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