Manchmal geht's nicht ohne Thomalla über Liebe, Drinks und Feminismus
20.12.2021, 18:50 Uhr
Sophia Thomalla ist ein Medienprofi.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Sophia Thomalla ist Model und Moderatorin, gerät aber vor allem durch sexy Posts, provozierende Aussagen und ihre Beziehungen in die Schlagzeilen. In einem Interview verrät die 32-Jährige jetzt, was sie für den Feminismus getan hat und warum Alkohol ein wichtiges Thema für sie ist.
Kaum ein Tag vergeht, an dem Sophia Thomalla nicht in den Medien auftaucht. Mal sind es die knappen Outfits, in denen sie sich bei Instagram präsentiert. Mal die bekannten Männer an ihrer Seite oder auch schon mal ein Spruch, der dem einen oder anderen sauer aufstößt. Doch so öffentlich Thomalla auch scheint, so hütet sie doch das eine oder andere Geheimnis. Zumindest bis jetzt, denn in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) verrät die Moderatorin unter anderem, warum ihr Feministinnen dankbar sein sollten, wie viel sie früher geraucht hat und in welcher Lebenslage sie nicht ohne Alkohol auskommt.
Grundsätzlich entscheide sie nach "Bock", wie viel sie in einem solchen Gespräch von sich preisgebe, so die 32-Jährige gleich zu Beginn des Interviews, in dessen Verlauf sie offensichtlich recht viel Bock hatte. Es habe etwas mit der Sympathie zu tun, die sie dem Gegenüber entgegenbringe, erläutert sie. Klingt schwierig? Das sieht Thomalla anders, denn Allüren habe sie nicht. "Ich komme nicht irgendwo hin und sage: So, in der Garderobe müssen jetzt die Lilien stehen. Das ist Nena, das bin nicht ich. Ich hab überhaupt keine Ansprüche an die anderen. Aber viele haben Erwartungen an mich - und ich bin nicht bereit, sie einfach zu erfüllen, wenn es mir nicht passt. Dadurch entstehen Konflikte."
"Kann nur mit Alkohol abliefern"
Eine solche Situation entspannen kann offenbar Alkohol, den sie auch schon mal in eine Show mitbringt, in die sie eingeladen ist. "Ich kann manchmal nur mit Alkohol abliefern. Jetzt werden alle sagen, die Thomalla hat ein Alkoholproblem. Aber mal ehrlich: Manche Veranstaltungen, Berlinale-Empfänge zum Beispiel, muss man sich einfach schöntrinken", findet sie.
Sorge, dass das ihrer Optik schaden könnte, hat Sophia Thomalla nicht, wie sie weiter erklärt. "Ich bin ein eitler Typ. Ich achte auf mein Aussehen, und ich mache regelmäßig Sport", räumt sie ein, gibt aber auch zu: "Aber ich bin nicht so eitel, dass ich mich nicht so ausleben würde, wie ich das möchte. Was bringt es mir, wenn ich mit 70 aussehe wie 50, aber um den Preis, nichts erlebt zu haben? Die guten Geschichten haben nie angefangen mit: Komm, lass uns mal 'n Tee trinken. Die fangen an mit: Gib mal 'n Bier."
Natürlich hänge sie nicht von morgens bis abends an der Flasche, wie sie betont. "Ich habe Jobs zu machen, Sendungen zu moderieren. Da muss ich fit in der Birne sein und gut aussehen. Unter der Woche trinke ich eigentlich gar nicht, umso mehr am Wochenende. Ich bin der Flaschentyp, nicht der Glastyp. Und da spreche ich nicht vom Bier, sondern vom Rotwein", gesteht sie unumwunden.
"Rauche nur noch, wenn ich trinke"
Zumindest das mit dem Rauchen sei heute aber besser als früher, erklärt sie, was ihrer einstigen Beziehung mit Till Lindemann zu verdanken sei. Um seine Stimme zu schonen, habe sie den Zigarettenkonsum ihm zuliebe damals eingeschränkt. "Seitdem rauche ich nur noch, wenn ich was trinke. Jetzt können Sie eins und eins zusammenzählen, wie oft ich rauche."
Auf einen viel kritisierten Songtext ihres Ex-Freundes angesprochen, in dem er eine Vergewaltigung beschreibt, verteidigt Thomalla den Musiker, mit dem sie bis heute gut befreundet sei: "Er hat während seiner ganzen Karriere solche Texte geschrieben. Ich mag sie sehr. Aber jetzt, 2021, soll man es nicht mehr dürfen, oder was? Ich finde es gut, dass Leute wie er keine Angst haben vor irgendeiner scheiß Lady Bitch Ray oder vor denen, die immer nur was Negatives suchen", findet sie. Eine Einstellung, die bei anderen Frauen und Feministinnen nicht immer gut ankommt.
Überhaupt erlebte sie für anti-feministische Aussagen wie diese in den sozialen Medien schon so manchen Shitstorm. "Wenn man bei gewissen Sachen in die Verteidigung geht, dann klingt das immer so, als würde man einbrechen. Als hätte man Angst vor den Reaktionen. Hab ich aber nicht. Deshalb fang ich nicht an, mich bei jedem Schnullifax öffentlich auszupeitschen", so Thomalla resolut.
"Feministinnen müssten mir die Füße küssen"
Influencerin möchte sie nicht genannt werden, denn das sei nur "ein anderer Begriff für Schnorrer", so Thomalla. Es sei wohl diskriminierend, Frauen zu belächeln, die mit ihrem Aussehen Geld verdienen, aber sie selbst fühle sich davon nicht diskriminiert. "Das Bizarre an dem ganzen Feminismus-Gebrassel ist ja, dass die Feministinnen einem verkaufen wollen, dass wir als Frauen machen dürfen, was wir wollen. Machen wir aber, was wir wollen, dann ist es auch wieder nicht recht. Ich sage, was ich will, ich trinke, was ich will. Ich verdiene Geld mit dem, was ich will. Und zwar auch in Männerdomänen. (...) Eigentlich müssten mir die Feministinnen die Füße küssen."
Seit 2016 schon ist Sophia Thomalla von Lindemann getrennt. In diesem Sommer ging dann ihre Beziehung mit Fußball-Torwart Loris Karius in die Brüche. Kurz darauf traf Thomalla, die Mitglied der CDU ist, den damaligen Kanzlerkandidaten der Partei, Armin Laschet, zum privaten Gespräch. Dabei soll er ihr nicht nur sein Mitgefühl hinsichtlich der Liebes-Pleite mitgeteilt, sondern auch gleich noch seinen Sohn Joe Laschet angepriesen haben. Das Model wird als deutscher Ryan Gosling gehandelt, für Thomalla aber war das offenbar nichts.
Ihr scheinen es eher Sportler angetan zu haben, denn jetzt hat sie mit Alexander Zverev eine neue Liebe gefunden. Kürzlich waren die zwei im Urlaub auf den Malediven und den Fotos auf ihrem Instagram-Account nach zu urteilen in bester Stimmung. "Bei Sportlern gehen Erfolg und Stimmung ja immer Hand in Hand. Das kenne ich schon aus meiner Kindheit, als meine Mutter ein Jahrzehnt lang mit Rudi Assauer zusammen war", sagt Thomalla mit Blick auf den früheren Fußball-Manager. Daran erinnert sie sich so: "Hatte der FC Schalke 04 eine 5:0-Klatsche gekriegt, war er tagelang mit der Aufarbeitung beschäftigt, und wenn er damit fertig war, begann die Fokussierung aufs nächste Spiel. Ausnahme war, wenn das Derby gegen Dortmund gewonnen wurde. Dann war zwei Wochen die beste Laune überhaupt."
Dass ihr Freund, der immerhin erfolgreicher Tennisspieler und obendrein "Sportler des Jahres" ist, auch im Urlaub viel trainiere, sei für sie kein Problem. "Ich kann mich sehr gut allein beschäftigen. Wenn er schweißnass vom Laufband kommt, liege ich mit meinem Cocktail am Pool, Sonnenschutzfaktor 25, nicht mehr, denn ich will ja braun werden."
Quelle: ntv.de, nan