Muick, Sandy, Candy und Lissy Was wird aus den Hunden der Queen?
11.09.2022, 15:25 Uhr
Mehr als 30 Corgis hielt Königin Elizabeth im Laufe ihres Lebens. Nicht alle in ihrem Umfeld waren davon begeistert.
(Foto: picture alliance / empics)
Königin Elizabeth II. hinterlässt nicht nur eine große Familie, sondern auch vier Hunde. Ihrer jahrzehnteanhaltenden Liebe zu Corgis taten auch keine Beißattacken Abbruch. Der Hype um die Vierbeiner bereitet der britischen Parkbehörde nach dem Tod der Queen jedoch Probleme.
Zeit ihres Lebens war Queen Elizabeth II. ein großer Hundefan. Besonders Corgis hatten es der Königin angetan. Zuletzt hatte sie vier Vierbeiner: zwei Corgis namens Sandy und Muick, einen Corgi-Dackel (Dorgi) namens Candy und einen Cocker Spaniel namens Lissy. Was passiert nun nach ihrem Tod mit den Tieren? Der königliche Haushalt hat sich noch nicht geäußert. Wahrscheinlich übernehme Prinz Andrew zumindest einige Tiere, sagte Hofkennerin und Biografie-Schreiberin Ingrid Seward der Zeitschrift "Newsweek". Andrew hatte sie seiner Mutter erst vor wenigen Jahren selbst geschenkt.
Eine weitere Möglichkeit wäre laut der Journalistin und Royal-Expertin Penny Junor, dass die Hunde den langjährigen Mitarbeitern des Königshauses überlassen werden, die selbst jahrzehntelang auf die Tiere aufgepasst haben. Infrage kommen für diesen Job etwa Angela Kelly, die Schneiderin und rechte Hand der Königin, oder Paul Whybrew, ein enger Mitarbeiter. "Beide mögen die Hunde", hätten ungehinderten Zugang zur Königin gehabt und sollen ihr sehr nahe gestanden haben, erklärte Junor "Newsweek".
Die Liebe der Königin zu den Corgis, offiziell Welsh Corgi Cardigan, geht auf Susan zurück, eine Hündin, die sie von ihren Eltern zum 18. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Susan durfte sogar mit auf Hochzeitsreise gehen. Mit ihr begann die Königin eine Zucht. Nach ihrem Tod 1959 entwarf Elizabeth angeblich persönlich den Grabstein für Susan, der auf dem Gelände des Sandringham Anwesens steht. Ihr letzter Nachkomme Willow starb 2018.
Nicht alle in ihrer Umgebung teilten die Begeisterung für Corgis: Die Rasse gilt als selbstbewusst mit Hang zur Bissigkeit, wie viele Angestellte in den Palästen der Queen über die Jahre schmerzlich erlebt haben. Viele Gäste konnten ein Lied von der Angriffslustigkeit der Tiere singen. Auch die Königin wurde in die Hand gebissen. Doch das hinderte sie nicht daran, im Laufe ihres Lebens mehr als 30 Corgis zu halten.
Corgis, Teddys und Marmeladenbrote
Zu Prominenz kamen die Corgis Monty, Willow und Holly in einem Sketch, den die Queen mit James-Bond-Darsteller Daniel Craig zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 in London drehte. Der Agent geht leicht genervt, aber fest entschlossen an den Tieren vorbei, die ihm öfter um die Beine wuseln. Als er mit der vermeintlichen Queen im Hubschrauber abhebt, schaut er aber mit 007-Schadenfreude-Blick auf die Hunde herab, die zurückbleiben müssen.
Der Hype um die vierbeinigen Queen-Begleiter zog nun aber eine denkwürdige Behördenansage nach sich. Menschen, die der verstorbenen Monarchin mit Mitbringseln vor ihren Palästen Tribut zollen wollen, sollten doch bitte davon absehen, Teddys, Corgi-Kuscheltiere und eingepackte Marmeladen-Sandwiches abzulegen. Lediglich Blumen, ohne Plastikschutz, sollten abgelegt werden. Die Parkbehörde Royal Parks muss das Material nach den Trauerfeierlichkeiten entsorgen.
"Im Interesse der Nachhaltigkeit bitten wir die Besucher, nur organisches oder kompostierbares Material zu verwenden", teilte die Behörde auf ihrer Webseite mit. "Leider können keine Geschenke und Artefakte angenommen werden, und die Öffentlichkeit wird gebeten, diese nicht in die Parks mitzubringen." Auch Kerzen waren tabu, wie die Parkbehörde schreibt. In London sollten sämtliche Blumen möglichst in dem eigens ausgewiesenen Gedenkareal im Green Park nahe dem Buckingham-Palast abgelegt werden.
Mit den Teddys und Marmeladenbroten gingen die Trauernden auf ein Video ein, in dem die Queen dieses Jahr zu ihrem Thronjubiläum mit der Märchenfigur Paddington-Bär beim Tee zu sehen war. Sie hatte dabei schelmisch gesagt, sie habe wie der Bär stets ein Marmeladen-Sandwich dabei, das sie prompt aus ihrer Handtasche zog.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/spot