Panorama

Hier steigen die Inzidenzen Europas Urlaubsländer werden zu Hotspots

Die Bundesregierung erklärt ganz Spanien zum Risikogebiet.

Die Bundesregierung erklärt ganz Spanien zum Risikogebiet.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Nach harten Lockdown-Monaten wünschen sich viele Bundesbürger einen sorglosen Sommerurlaub. Doch gerade in beliebten Urlaubsländern steigen die Infektionszahlen seit Kurzem wieder rasant an. Welche Regionen betroffen sind und was Reisende beachten müssen, zeigt ntv.de.

Noch vor wenigen Wochen sah die Corona-Lage in Europa vielversprechend aus. Angesichts niedriger Inzidenzen planten viele Menschen sorglos ihren Urlaub, buchten Reisen und Flugtickets. Doch jetzt, in der Reisesaison, hat sich die Lage vielerorts deutlich verschlechtert. Ursache sind die sich ausbreitenden Delta-Variante und die vielerorts gelockerten Corona-Maßnahmen. Inzwischen steigen gerade in beliebten Urlaubsregionen die Infektionszahlen wieder rasant an. Welche Länder betroffen sind und was das für Urlauber bedeutet - ein Überblick:

Spanien

  • Einstufung: einfaches Risikogebiet
  • Sieben-Tage-Inzidenz: 179,1

In Spanien sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen drastisch gestiegen. Die hohe Sieben-Tage-Inzidenz von fast 180 wird auf die Delta-Variante und viele junge Infizierte zurückgeführt. Die Bundesregierung hat inzwischen auf die besorgniserregenden Entwicklungen reagiert und das ganze Land zum Risikogebiet erklärt. Zuvor galten nur 6 der 17 spanischen Regionen - darunter die Urlaubsgebiete Katalonien und Andalusien - sowie die Exklave Ceuta in Nordafrika als Risikogebiete. In Katalonien ist die Inzidenz besonders hoch, hier wird ab Freitag das Nachtleben eingeschränkt.

Rückkehr nach Deutschland: Ganz Spanien gilt ab heute als einfaches Risikogebiet. Für Urlauber bedeutet das, dass sie bei ihrer Rückkehr nachweisen müssen, dass sie sich nicht mit dem Coronavirus infiziert haben. Das kann durch einen negativen PCR-Test, aber auch durch einen negativen Antigen-Schnelltest erfolgen. Auch vollständig Geimpfte oder Genesene sind von der Quarantänepflicht, die sonst zehn Tage beträgt, ausgenommen.

Portugal

  • Einstufung: Hochinzidenzgebiet
  • Sieben-Tage-Inzidenz: 168,2

Anfang des Jahres wurde Portugal zum Sorgenkind Europas. Die dritte Welle erwischte das Land mit voller Wucht. Auslöser war die sich rasant ausbreitende Corona-Mutante B.1.1.7. Mit harten Lockdown-Maßnahmen schaffte Portugal die Kehrtwende und drückte die Inzidenz in den zweistelligen Bereich. Bis jetzt. Denn die Delta-Variante macht dem beliebten Urlaubsland derzeit schwer zu schaffen. Im vergangenen Monat sprang die Sieben-Tage-Inzidenz von 38 auf über 160. Besonders schlecht ist die Lage derzeit in der Hauptstadt Lissabon. Die Regierung hat deswegen eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Rückkehr nach Deutschland: Portugal gilt seit Mittwoch nicht mehr als Virusvarianten-, sondern nur noch als Hochinzidenzgebiet. Damit müssen Geimpfte und Genesene nicht mehr in Quarantäne, alle anderen Urlauber können sich fünf Tage nach ihrer Rückkehr freitesten.

Großbritannien

  • Einstufung: Hochinzidenzgebiet
  • Sieben-Tage-Inzidenz: 295,6

Auch in Großbritannien treibt die Delta-Variante die Fallzahlen in die Höhe. Die Regierung lässt trotzdem rund 60.000 Zuschauer bei den letzten EM-Spielen ins Wembley-Stadion und will Mitte Juli fast alle Corona-Regeln aufheben. Sie verlässt sich darauf, dass die Infizierten durch ihren Impfschutz oder ihr junges Alter nicht so schwer erkranken. Nachdem in den Schulen zuletzt 8,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen fehlten, weil sie in Quarantäne oder infiziert waren, werden ab August die Regeln zur Selbstisolation gelockert: Zu Hause bleiben muss dann nur noch, wer selbst positiv getestet ist.

Rückkehr nach Deutschland: Großbritannien gilt wie Portugal seit dieser Woche nicht mehr als Virusvarianten-, sondern nur noch als Hochinzidenzgebiet. Damit verkürzt sich die Quarantänezeit auf zehn Tage. Nach fünf Tagen in häuslicher Isolation können sich Reiserückkehrer freitesten. Für Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht bei entsprechendem Nachweis komplett.

Zypern

  • Einstufung: bislang einfaches Risikogebiet - wird ab dem 11. Juli zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft
  • Sieben-Tage-Inzidenz: 599,2

In Zypern ist die Inzidenz zuletzt so stark gestiegen wie in keinem anderen europäischen Land. Innerhalb der letzten sieben Tage haben sich fast 600 von 100.000 Einwohnern mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Regierung führt das vor allem auf feiernde junge Leute zurück. 90 Prozent der Neuinfizierten seien nicht oder nicht vollständig geimpft gewesen, heißt es von offizieller Seite. Zypern hatte erst vor kurzem fast alle Corona-Regeln aufgehoben, nun wurden einige wieder eingeführt, wie eine Obergrenze bei Veranstaltungen oder für Restaurantbesuche.

Rückkehr nach Deutschland: Trotz der hohen Inzidenz gilt Zypern laut der Liste des Robert-Koch-Instituts bislang nur als einfaches Risikogebiet - wer von dort aus dem Urlaub zurückkehrt, muss nicht in Quarantäne, wenn er einen negativen Test, einen Impf- oder Genesenennachweis hat. Ab dem 11. Juli wird das Land allerdings zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft, wie es auf der Seite des Auswärtigen Amtes heißt. Dann müssen Reiserückkehrer, die nicht geimpft oder genesen sind, in eine fünftägige Quarantäne und können sich erst anschließend freitesten.

Luxemburg

  • Einstufung: keine
  • Sieben-Tage-Inzidenz: 160,3

In Luxemburg hat sich die Corona-Lage erst kürzlich verschärft - die Inzidenz stieg binnen zwei Wochen von zehn auf 160,3. Auch Premier Xavier Bettel steckte sich an und musste vier Tage im Krankenhaus behandelt werden. In Luxemburg gelten noch einige Corona-Auflagen in Hotels und Restaurants sowie Maskenpflicht in vielen öffentlichen Bereichen.

Rückkehr nach Deutschland: Aus Luxemburg kann man ohne Corona-Vorgaben nach Deutschland einreisen - das Land gilt nicht als Risikogebiet.

Quelle: ntv.de, hny

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