Von der Leyen signiert Verträge Die europäischen Kampfjets kommen
17.06.2019, 13:24 Uhr
In Le Bourget posieren auch Präsident Macron und Ursula von der Leyen vor dem ersten Modell des Kampfflugzeugs.
(Foto: REUTERS)
Sowohl der französische Präsident Macron als auch Kanzlerin Merkel sprechen sich offen für ambitionierte europäische Militärprojekte aus. Eines davon wird jetzt in die Wege geleitet: Das sogenannte Luftkampfsystem der Zukunft soll ab 2040 einsatzfähig sein.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat in Le Bourget bei Paris die Verträge für das milliardenschwere Rüstungsvorhaben eines europäischen Kampfjets unterzeichnet. Zu der Zeremonie am Rande der weltgrößten Luftfahrtmesse kamen auch der französische Staatschef Emmanuel Macron, die französische Verteidigungsministerin Florence Parly und ihre spanische Kollegin Margarita Robles. Zuvor war ein erstes Modell des Kampfflugzeugs enthüllt worden.
Die Besiegelung des milliardenschweren Rüstungsvorhabens ist nach Einschätzung von Verteidigungsministerin von der Leyen ein "großer Tag für die europäische Verteidigungsunion". Zum ersten Mal werde gemeinsam ein europäisches Kampfflugzeugsystem auf den Weg gebracht. "Die Tatsache, dass Spanien heute beitritt, unterstreicht das noch einmal."
Das sogenannte Luftkampfsystem der Zukunft (FCAS) soll von 2040 an einsatzfähig sein - am Ende soll es nicht nur einen einzelnen Kampfflieger der neuen Generation geben, sondern auch ein Gesamtsystem, das Drohnen oder Satelliten steuern kann. Bisher ziehen Deutschland, Frankreich und Spanien bei dem milliardenschweren Vorhaben mit.
Unterzeichnet wurde laut Regierungsangaben ein Rahmenabkommen ("Framework Agreement"), in dem Projektorganisation und Managementstrukturen festgelegt werden. Daneben gibt es ein sogenanntes erstes Durchführungsabkommen, mit dem Deutschland den Arbeiten an einer bis Ende 2021 geplanten Konzeptstudie beitritt.
Es ist nicht das einzige ambitionierte Militärprojekt, das Frankreich und Deutschland gemeinsam angehen: Die deutsch-französische Brigade gilt als Beispiel dafür, wie länderübergreifende militärische Zusammenarbeit der EU-Staaten aussehen kann. Zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs im Jahr 2018 hatte Präsident Macron außerdem die Diskussion um eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik und eine europäische Armee wieder angestoßen. Auch Kanzlerin Merkel hatte sich vor dem Europaparlament für ein solches Vorhaben ausgesprochen.
Quelle: ntv.de, agr/dpa