Politik

"Steigende Chancen für Laschet" Forsa-Chef Güllner sieht Vorteile für die Union

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Während sich CDU und CSU auf Bundesebene stabilisieren, haben die Grünen einen schwerwiegenden Vertrauensverlust erlitten, sagt Forsa-Chef Güllner. Düstere Aussichten auf die Bundestagswahl habe die FDP. Eine Koalition zeichne sich deutlich ab.

Der Kanzlerkandidat von CDU/CSU, Armin Laschet, besitzt nach Ansicht des Forsa-Chefs Manfred Güllner "steigende Chancen", nächster Bundeskanzler Deutschlands zu werden. "Die Union gewinnt einen Teil der Wähler, die lieber Söder gehabt hätten und dann aus Frust ihre Stimme bei den Grünen zwischengeparkt hatten, wieder zurück", sagt Güllner im RTL/ntv-Frühstart. Laschet selbst sei zwar kein Wählermagnet, aber der Union werde am ehesten zugetraut, die Probleme des Landes zu lösen.

Im jüngsten RTL/ntv-Trendbarometer hatte Forsa für die Unionsparteien 30 Prozent, für die Grünen 20 und die SPD 15 Prozent prognostiziert. Dahinter rangieren laut dieser Umfrage die FDP mit 11, die AfD mit 10 und die Linken mit 7 Prozent.

Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat die Unterstützung der Wähler nach Meinung Güllners verloren. Direkt nach ihrer Nominierung habe sie hohe Zustimmungswerte erzielt, sie habe für einen modernen Politikstil gestanden und als vertrauenswürdig gegolten. "Aber dieser Nimbus hat sich sehr schnell wieder verflüchtigt", sagt Güllner. Viele trauten ihr nun nicht mehr zu, das Kanzleramt zu übernehmen. Von einem Kandidatentausch hält Güllner wenig. Wenn Robert Habeck nun als Kanzlerkandidat antreten sollte, wären vor allem die Anhänger der Grünen irritiert.

Der SPD macht Güllner ebenfalls wenig Hoffnung. Die Leute hielten den Kanzlerkandidaten und Bundesfinanzminister Olaf Scholz zwar für absolut befähigt, das Kanzleramt zu führen, aber man wolle ihn nicht dort haben. Warum? "Weil die SPD wie ein Klotz am Bein an ihm hängt", sagt Güllner. "Wer Scholz wählt, wählt auch Esken, Kühnert und die anderen, die niemand haben will, vor denen man sich eher fürchtet und die man als Zumutung empfindet." Deshalb bleibe die SPD im 15-Prozent-Turm gefangen.

Sorgen für die FDP, fester Stamm der AfD

Die FDP habe laut Güllner das Problem, dass nur etwa 40 Prozent der Wähler von 2017 die Partei wiederwählen wollten. Deshalb seien die Werte fragil, die Partei könne schrumpfe statt zulegen.

Die Linkspartei habe eine feste Bank unter ostdeutschen Wählern und werde deshalb wohl nicht unter die 5-Prozent-Marke rutschen. Ein zweistelliger Wert sei nahezu illusorisch, da das Spitzenpersonal mit Ausnahme des Fraktionschefs Dietmar Bartsch nicht sonderlich angesehen sei.

Die AfD habe ihr Potenzial bei der Wahl 2017 weitgehend ausgeschöpft und werde aller Voraussicht nach schwächer abschneiden. Aber sie verfüge über einen festen Wählerstamm, "der sehr stark dem rechtsradikalen Gedankengut verhaftet ist", so Güllner. Deshalb werde sie nicht in die Nähe der 5 Prozent kommen.

Nach der Bundestagswahl hält Güllner eine grün-rot-rote Koalition oder eine Ampel für wenig wahrscheinlich. Derzeit habe Schwarz-Grün eine klare Mehrheit, auch Jamaika sei denkbar, falls es für CDU/CSU und Grüne alleine nicht reiche. Eine Deutschlandkoalition aus Union, SPD und FDP habe wohl auch eine Mehrheit, aber man müsse sich fragen, ob die SPD bereit sei, wieder in eine Bundesregierung einzutreten. Güllner: "Am 26. September um 18 Uhr wissen wir mehr."

Quelle: ntv.de

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