Politik

Gefechte mit Israel gehen weiter Hisbollah "bereit für Konfrontation" mit den USA

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Rauch steigt auf nach Beschuss im Dorf Duhaira nahe der Grenze zu Israel.

Rauch steigt auf nach Beschuss im Dorf Duhaira nahe der Grenze zu Israel.

(Foto: dpa)

Fast zeitgleich mit dem Großangriff der Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel startet auch die Hisbollah vom Libanon aus Attacken. Immer wieder kommt es in den vergangenen Tagen zu Auseinandersetzungen. Die Schiitenorganisation schickt derweil auch Drohungen in Richtung USA.

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach der Entsendung eines US-Flugzeugträgers ins östliche Mittelmeer Kampfbereitschaft signalisiert. "Die Entsendung von Flugzeugträgern in die Region mit dem Ziel, die Moral des Feindes und seiner frustrierten Soldaten zu heben, offenbart die Schwäche der zionistischen Militärmaschinerie", hieß es in einer Mitteilung der Gruppe. "Der Widerstand ist bereit zur Konfrontation."

Die Hisbollah hat großen Einfluss in dem Mittelmeerland nördlich von Israel und gilt als enger Verbündeter des Irans, ist militärisch gut ausgerüstet und mit dem jüdischen Staat verfeindet. Dass die USA einen Flugzeugträger, Kriegsschiffe und mehrere Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer nahe Israel verlegen, wird von Experten als deutliches Warnsignal an die Hisbollah-Iran-Achse gewertet, sich aus dem Konflikt herauszuhalten.

Der Libanon liegt nördlich von Israel, der Gazastreifen südlich. Die israelische Seite sorgt sich vor dem Entstehen einer zweiten Front durch die Hisbollah. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am Samstag gab es an der Demarkationslinie wiederholt Angriffe mit Raketen durch die Hisbollah. Israelische Kampfhubschrauber griffen laut Angaben des Militärs Ziele im Libanon an. An der sogenannten blauen Linie patrouillieren seit Jahren auch bewaffnete Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil.

Ein Fahrzeug der Friedenstruppe der Vereinten Nationen (UNIFIL) fährt auf einer Straße in Khiam im Südlibanon.

Ein Fahrzeug der Friedenstruppe der Vereinten Nationen (UNIFIL) fährt auf einer Straße in Khiam im Südlibanon.

(Foto: REUTERS)

Auseinandersetzungen an der Grenze

Die Hisbollah hatte auch am Mittwoch weiter israelische Stellungen vom Südlibanon aus angegriffen. In einer Mitteilung hieß es, man habe einen israelischen Posten auf Höhe des Grenzdorfes Dhaira "mit Lenkraketen" attackiert. Es handele sich um "eine Antwort auf zionistische Aggressionen vom Montag".

Bei israelischen Luftangriffen waren am Montag drei Hisbollah-Mitglieder getötet worden. Die israelische Armee erklärte im Gegenzug, sie bombardiere libanesisches Territorium "als Antwort auf Panzerabwehrflugkörper, die auf israelische Soldaten zielten".

Arye Sharuz Shalicar, der Sprecher der israelischen Streitkräfte (IDF), sagte im Interview mit ntv.de über die Gefahr der Entstehung einer zweiten Front im Norden: "Zunächst einmal hat sich die IDF auf einen Mehrfrontenkrieg in den letzten Jahren schon vorbereitet, da man davon ausgeht, dass so eine Gefahr sehr real ist." Er sprach zudem von "verheerenden Konsequenzen", sollte die Hisbollah auf den "Terrorzug der Hamas und des islamischen Dschihad aufspringen".

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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