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Gefahr einer zweiten Front Israel greift Ziele im Libanon an - Bewaffnete dringen aus Norden ein

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Die israelische Armee kämpft laut eigenen Angaben im Norden des Landes gegen Eindringlinge.

Die israelische Armee kämpft laut eigenen Angaben im Norden des Landes gegen Eindringlinge.

(Foto: picture alliance/dpa/JINI/XinHua)

Der Gazastreifen liegt im Süden Israels und ist Ausgangspunkt schwerer Attacken mit vielen Toten durch die Hamas. Von Norden greift am Wochenende zudem die Hisbollah aus dem Libanon mit Raketen an. Nun dringen von dort zusätzlich Kämpfer ein. Israel erwidert das Feuer.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Zudem seien mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen worden, die vom feindlichen Nachbarland Libanon aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit. Nach Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben. Sowohl in der Grenzregion als auch im Libanon wurden der Armee zufolge Ziele durch Kampfhubschrauber angegriffen. Nach Angaben der schiitischen Hisbollah-Miliz wurde eines ihrer Mitglieder durch israelischen Beschuss auf einen Wachturm nahe der Grenze getötet.

Die radikal-islamischen Al-Kuds-Brigaden bekannten sich zu einem Angriff auf Israel. Dieser sei Teil eines größeren Vorstoßes, hieß es. Sieben "zionistische Soldaten" seien verletzt worden. Die pro-iranische libanesische Hisbollah wies jeglichen Verdacht zurück, ihre Kämpfer seien nach Israel eingedrungen. "Die Informationen über Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern des Widerstands und dem israelischen Feind oder über irgendein Einsickern entbehren jeder Grundlage" erklärte ein Sprecher.

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Die Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen. Die israelische Armee reagierte daraufhin nach eigenen Angaben mit Artilleriefeuer. Man sei dabei, "das Gebiet im Libanon anzugreifen, aus dem ein Schuss abgefeuert wurde", hieß es.

Laut dem Terrorismusforscher Peter Neumann vom King's College in London besteht die Gefahr einer zweiten Front im Norden aus dem Libanon durch die Hisbollah. "Es gibt erste Indizien, dass es Koordinierungen mit dem Iran gab, der ja der Hauptsponsor der Hamas ist. Aber auch Koordinierungen mit der Hisbollah, der schiitischen Gruppe im Süden des Libanon, die ja auch gegen Israel ist", sagte er im Gespräch mit ntv. Die Gefahr sei, "dass während Israel im Gazastreifen feststeckt, sozusagen die Offensive aus dem Norden kommt und nicht mehr die Ressourcen bereitstehen, das zu verteidigen", so Neumann.

Quelle: ntv.de, rog/dpa/AFP

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