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Getötet oder verletzt Kim soll über 1100 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren haben

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Nordkoreanische Truppen sind seit Mitte Oktober in Russland stationiert.

Nordkoreanische Truppen sind seit Mitte Oktober in Russland stationiert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Tausende nordkoreanische Soldaten kämpfen nach ukrainischen Angaben in der Grenzregion Kursk an der Seite von Moskaus Truppen im Krieg Russlands. Dabei sollen die Verluste hoch und die Gebietsgewinne gering sein, heißt es übereinstimmend aus Seoul, London und Washington.

Hunderte nordkoreanische Soldaten sind nach Schätzungen aus Seoul im Krieg zwischen Russland und der Ukraine bislang getötet oder verletzt worden. "Wir schätzen, dass die nordkoreanischen Truppen, die kürzlich in Kämpfe mit ukrainischen Streitkräften verwickelt waren, etwa 1100 Opfer erlitten haben", erklärte der südkoreanische Generalstab. Auch Kiew und Washington gehen von hohen Verlusten bei den Nordkoreanern aus.

Moskau hatte seine Streitkräfte im Angriffskrieg gegen die Ukraine kürzlich durch nordkoreanische Truppen verstärkt, nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland stationiert. Zudem soll Nordkorea laut Angaben aus Südkorea schwerste Geschütze wie Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer an Russland geliefert haben.

Die russische Armee setzt bei Kursk auch nordkoreanische Soldaten ein. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte am Donnerstag, im Pentagon gehe man davon aus, dass mehrere Hundert Nordkoreaner verletzt oder getötet worden seien. Zuvor hatte ein südkoreanischer Abgeordneter unter Berufung auf den nationalen Geheimdienst erklärt, dass bei Kämpfen in der Ukraine mindestens 100 nordkoreanische Soldaten getötet und etwa 1000 weitere verletzt worden seien. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Nordkorea bestreitet offiziell, Russland im Krieg in der Ukraine militärisch zu unterstützen.

Ukrainische Truppen hatten im August den Krieg erstmals zurück nach Russland getragen. Von dem damals rasch eroberten Gebiet ist mittlerweile etwa die Hälfte wieder verloren gegangen. Bei der Gegenoffensive soll Moskau auch auf nordkoreanische Soldaten zurückgreifen.

Schwierigkeiten bei Kommunikation

Nordkorea könnte nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes weitere Truppen in den Ukraine-Krieg schicken. Der Geheimdienst NIS sehe Anzeichen dafür, dass Machthaber Kim Jong Un Vorbereitungen für die Ausbildung und Entsendung einer zusätzlichen Spezialeinheit trifft, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag. Sie berief sich dabei auf Informationen aus einer nicht öffentlichen Sitzung des Geheimdienstausschusses der Nationalversammlung, die ein Abgeordneter später mit Reportern teilte.

Nach Einschätzung britischer Militärexperten konnten die Nordkoreaner jedoch trotz hoher Verluste nur unbedeutende Fortschritte erzielen. Zudem gebe es wohl Schwierigkeiten bei der Kommunikation und Zusammenarbeit mit den russischen Truppen, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London.

Russland und Nordkorea hatten ihre militärische Zusammenarbeit nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verstärkt. Im Juni unterzeichneten beide Länder einen Verteidigungspakt, der in diesem Monat in Kraft trat. Ab Mitte Oktober gab es dann die ersten Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/dpa

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