Trotz Aufforderung des Kreml London: Wagner-Gruppe will sich nicht unterordnen
15.06.2023, 10:19 Uhr Artikel anhören
Immer wieder schießt Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gegen das russische Verteidigungsministerium.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Bis zum 1. Juli soll sich die Söldnertruppe Wagner dem Kreml vertraglich unterordnen. Doch Wagner-Chef Prigoschin hat deutlich gemacht, dass dies nicht passieren wird. Britischen Militärexperten zufolge könnte nun ein entscheidender Moment in dem Konflikt bevorstehen.
In der Rivalität zwischen dem russischen Militär und der Söldnertruppe Wagner steht nach Ansicht britischer Militärexperten womöglich ein entscheidender Moment bevor. Am 1. Juli laufe eine Frist für Söldnertruppen in Russland ab, sich vertraglich dem russischen Verteidigungsministerium unterzuordnen, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe aber klargemacht, dass seine Kämpfer die Verträge nicht unterzeichnen werden. Das, obwohl die Forderung ausdrücklich von Präsident Wladimir Putin unterstützt worden sei. Bislang habe Prigoschin "ätzende Kritik" am russischen Verteidigungsministerium geübt, sich aber Putins Autorität gebeugt. Nun entwickle sich die Rhetorik des Wagner-Chefs aber hin zu "Missachtung breiterer Teile des russischen Establishments", so die Mitteilung weiter.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
Quelle: ntv.de, lar/dpa