Politik

"Politischer Mut" Merkel von UN für Flüchtlingspolitik geehrt

Merkel wird von der UN geehrt.

Merkel wird von der UN geehrt.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

In den Jahren 2015 und 2016 bietet Kanzlerin Merkel mehr als eine Million Menschen die Chance auf ein Leben abseits von Bürgerkrieg und Elend. Die UN-Flüchtlingswerk würdigt nun Merkels damalige Politik.

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wird mit dem diesjährigen Flüchtlingspreis des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) geehrt. "Indem sie sich für den Schutz und die Möglichkeit des Neuanfanges einer so großen Zahl von Flüchtlingen engagierte, bewies Angela Merkel großen moralischen und politischen Mut", erklärte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi.

Merkel sei eine "echte Führungspersönlichkeit" gewesen, "die an unsere gemeinsame Menschlichkeit appellierte und sich entschieden gegen diejenigen stellte, die Angst und Diskriminierung beschworen", hob Grandi hervor. Unter ihrer Führung habe Deutschland auf dem Höhepunkt der Syrien-Krise in den Jahren 2015 und 2016 mehr als 1,2 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende aufgenommen, die von Gewalt und Verfolgung bedroht gewesen seien.

Der nach dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler, Diplomaten und Humanisten Fridtjof Nansen benannte Preis wird seit 1954 jedes Jahr vom UNHCR an eine Persönlichkeit, Gruppe oder Organisation verliehen, die sich in herausragender Weise für den Schutz von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen oder Staatenlosen eingesetzt hat.

"Treibende Kraft hinter Flüchtlingsaufnahme"

Merkel habe gezeigt, was erreicht werden könne, "wenn Politiker den richtigen Weg einschlagen und sich um Lösungen für die Herausforderungen der Welt bemühen, statt Verantwortung auf andere abzuwälzen", erklärte der UN-Flüchtlingskommissar. Sie habe ihre Mitbürger aufgerufen, spaltenden Nationalismus abzulehnen und stattdessen "selbstbewusst und frei, mitmenschlich und weltoffen" zu sein.

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Die frühere Bundeskanzlerin sei "auch eine treibende Kraft hinter Deutschlands kollektiven Bemühungen" gewesen, Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen durch Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarktprogramme bei der Integration in die Gesellschaft zu helfen, unterstrich Grandi.

Der Preis wird am 10. Oktober in Genf bei einer Zeremonie überreicht. Neben Merkel werden vier regionale Preisträger geehrt: Umweltschützer aus Mauretanien, ein Projekt aus Costa Rica zum Schutz von Vertriebenen, eine humanitäre Organisation aus Myanmar sowie eine irakische Gynäkologin, die jesidischen Frauen und Mädchen hilft.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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