Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Union rutscht ab, Merz unbeliebter als Scholz

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Für die Union geht es im RTL/ntv-Trendbarometer abwärts. Auch die Grünen geben leicht nach. Die Befragten bekunden ihr Unverständnis für andauernde Ampel-Streitigkeiten. Erstmals fragt Forsa, wie sich die Menschen bei einem Duell zwischen Kanzler Scholz und Herausforderer Merz entscheiden würden.

Knapp zwei Wochen vor der Europawahl verschlechtern sich in Deutschland die Zustimmungswerte für die Unionsparteien. Sie verlieren im neuen RTL/ntv-Trendbarometer gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte, bleiben mit 30 Prozent Zustimmung aber stärkste Kraft. Auch die Grünen lassen um einen Prozentpunkt nach. Aufwärts geht es hingegen für die FDP und das BSW, die jeweils einen Prozentpunkt zulegen. Die Werte für die SPD und die AfD bleiben stabil.

Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), SPD 16 Prozent (25,7 Prozent), AfD 15 Prozent (10,3 Prozent), Grüne 13 Prozent (14,8 Prozent), FDP 6 Prozent (11,5 Prozent), BSW 6 Prozent (-). Die Linke liegt wie in der Vorwoche unter dem Wert von 3 Prozent und wird damit vom Institut Forsa den sonstigen Parteien zugeordnet. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 22 Prozent etwas unter dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).

Bei der Kanzlerpräferenz wurde den Befragten im Rahmen des RTL/ntv-Trendbarometers lange Zeit eine Dreier-Konstellation zur Auswahl angeboten. Dabei wurde unterschieden, ob Scholz gegen Merz und Habeck antritt oder aber gegen Merz und Baerbock. Bei der kommenden Bundestagswahl wird es jedoch voraussichtlich wieder ein "Kanzler-Duell" zwischen dem amtierenden Kanzler und dem Kandidaten der führenden Oppositionspartei geben. Die Befragten sollten deshalb nun angeben, für wen sie sich bei dieser hypothetischen Direktwahl des Bundeskanzlers in diesem Duell entscheiden würden.

Die Union verliert - und auch in einem "Kanzler-Duell" mit Scholz hätte Merz bei einer Bundestagswahl schlechte Karten.

Die Union verliert - und auch in einem "Kanzler-Duell" mit Scholz hätte Merz bei einer Bundestagswahl schlechte Karten.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

Wenn sie die Wahl zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz hätten, würden sich aktuell etwas mehr Wahlberechtigte für Scholz (33 Prozent) als für Merz (31 Prozent) entscheiden. Scholz läge sowohl im Osten als auch im Westen des Landes vor Merz. Von den Männern würden sich etwas mehr für Merz als für Scholz, von den Frauen mehr für Scholz als für Merz entscheiden. Der Rückhalt von Scholz unter den SPD-Anhängern ist mit 78 Prozent größer als der Rückhalt von Merz unter den Unions-Anhängern (68 Prozent).

Auf die Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, nennen 18 Prozent die Union, ein Minus von einem Punkt im Vergleich zur Vorwoche. Der SPD trauen 9 Prozent politische Kompetenz zu, womit sie einen Prozentpunkt gewinnt. Die Grünen geben hingegen einen Punkt ab und kommen damit auf 7 Prozent. 5 Prozent versprechen sich von der AfD die Lösung der Probleme in Deutschland, 2 Prozent von der FDP. 55 Prozent glauben, dass keine Partei mit den Problemen in Deutschland fertig wird.

Das Interesse der Bundesbürger am Krieg in der Ukraine (42 Prozent) lässt in dieser Woche etwas nach. Dafür steigt das Interesse an der Europawahl (29 Prozent), die nun hinter der Arbeit der Bundesregierung (32 Prozent) das für die Bundesbürger drittwichtigste Thema ist. Dahinter folgen die allgemeine wirtschaftliche Lage (26 Prozent) und der Konflikt im Nahen Osten (22 Prozent).

Eine weitere Umfrage zu Meinungen über die Ampel-Koalition zeigt, warum SPD, Grüne und FDP so schlecht abschneiden, würde der Bundestag in dieser Woche gewählt. Der Streit zwischen den drei Regierungsparteien stößt bei den Befragten auf Unverständnis. Dieser Konflikt wird derzeit durch die laufenden Haushaltsberatungen für das kommende Jahr verschärft.

Wie bereits im letzten Sommer hat auch im Mai 2024 nur eine Minderheit der Deutschen (36 Prozent) Verständnis dafür, dass es wegen unterschiedlicher Meinungen zwischen den drei Regierungsparteien Streit gibt. Eine Mehrheit der Befragten (59 Prozent) ist nach eigenem Bekunden von den andauernden Streitigkeiten weiterhin so genervt, dass sie gar nicht mehr genau hinhörten, worüber genau gestritten wird. Dies gilt mehrheitlich für die Anhänger aller Parteien, mit Ausnahme der Grünen-Anhänger. Besonders groß ist der Verdruss über die andauernden Streitigkeiten zwischen den Regierungsparteien bei den Anhängern der Oppositionsparteien und in der Gruppe der Nichtwähler.

ForsaMeinungen zur Ampel

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 24. und 27. Mai erhoben. Datenbasis: 2503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer bezüglich der Meinungen zur Ampel-Koalition wurden ebenfalls vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 24. und 27. Mai erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, lve

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