NFL-Rekord, schwere Verletzungen Fan klaut Superstar-Mutter den Ball, Taylor Swift verpasst Drama
09.10.2023, 02:58 Uhr
Tyreek Hill wollte seinen Touchdown mit seiner Mutter feiern.
(Foto: IMAGO/Icon Sportswire)
In Woche 5 der NFL schocken gleich mehrere Verletzungen die Football-Fans. Haben Taylor Swift und ein böses Omen indirekt gar etwas damit zu tun? Rookie C.J. Stroud stellt einen Rekord auf, die Lions zerpflücken die Panthers ohne Amon-Ra St. Brown, die Bengals finden ihre Magie wieder. Und dann ist da noch die Mutter von Dolphins-Superstar Tyreek Hill.
Dolphins marschieren, Hill macht Mutter froh
Einem Fan gelingt die gemeinste Interception der Saison. Dolphins-Superstar Tyreek Hill hatte gerade einen Monster-Touchdown über 69 Yards aufs Feld gezaubert, ein Paukenschlag zu Beginn des dritten Viertels zwischen Miami und den New York Giants. Das wollte der Wide Receiver natürlich gebührend feiern und lief direkt zu seinen Anhängern. Als Hill versuchte, den Ball an seine Mutter auf den Rängen zu übergeben, ging der Fan eiskalt dazwischen und schnappte ihr das Ei weg. Vergrub es sogar unter seinen Armen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer hinter dem "Übeltäter" protestierten aber lautstark, sodass Mama Hill am Ende doch die Hände um den Touchdown-Ball schließen durfte.
Der Wide Receiver und seine Mutter hatten gegen die Giants ohnehin Grund zum Jubeln. Nach der bitteren Pleite gegen die Buffalo Bills in der Vorwoche, konnten die Dolphins wieder beweisen, dass sie die explosivste Offensive in der gesamten NFL besitzen. Trotz starker Gegenwehr der Giants und zwei Interceptions von Quarterback Tua Tagovailoa (darunter ein Pick-Six) war das Team mit den meisten Punkten (Miami) in der gesamten Liga gegen das mit den wenigsten absolut überlegen.
Hill hatte am Ende 181 Yards gefangen (zum Vergleich: Darren Waller war in dieser Kategorie der beste bei den Giants und fing beinahe 100 Yards weniger) und Rookie-Sensation De'vone Achane lief für unglaubliche 151 Yards (Eric Gray für die Giants für 25). New York konnte mit dem Tempo der Dolphins nie mit- und deren Laufspiel nie aufhalten. Die sieben schnellsten Sprints in dieser Saison gehören alle dem Team aus Florida.
"Das ist unstoppable", analysierte RTL-Experte Jan Stecker beim Touchdown-Lauf zum 30:13 durch Raheem Mostert. "Das können sie den lieben langen Tag machen." Machten die Dolphins dann auch, am Ende gewannen sie überlegen mit 31:16. Und Mama Hill freute sich über den besonderen Ball ihres Sohnes.
Taylor Swift fehlt, Kelce verletzt
War das ein böses Omen? Taylor Swift, die möglicherweise mit Tight End Travis Kelce von den Kansas City Chiefs zusammen ist, hat bisher zwei Spiele des Super-Bowl-Siegers besucht, die die Chiefs beide gewonnen habe. Doch die Sängerin war beim Spiel gegen die Minnesota Vikings nicht anwesend und ließ einige Fans enttäuscht zurück. Es ist unklar, warum Swift diesmal nicht ins Stadion kam, doch für ihren mutmaßlichen Freund nahm die Partie keine gute Wendung.
Kelce rutschte aus und verletzte sich kurz vor der Halbzeit ohne Fremdeinwirkung bei einem Sprint. Der NFL-Star humpelte zur Ersatzbank, schleuderte seinen Helm auf den Boden und schrie ein lautes "Fuck" hinterher. In der Umkleidekabine wurden Röntgenaufnahmen von Kelces rechtem Bein und Fuß gemacht. Schock für die Chiefs-Nation. Der Meister teilte später aber mit, es handele sich um eine Knöchelverletzung und laut NFL Media habe Patrick Mahomes bester Passempfänger eine "Verletzung vermieden, die Anlass zur Sorge gibt". Im dritten Viertel kehrte Kelce mit getapetem Fuß zurück und sicherte Kansas City mit einem Touchdown den knappen 27:20-Erfolg, bei dem die Vikings im letzten Spielzug noch die Chance auf den Ausgleich hatten.
Burrow und Chase erobern Magie zurück
Da sind sie wieder, die Superstars: Die schwächelnden Joe Burrow und Ja'Marr Chase hauchen ihren Cincinnati Bengals die Magie ein, die in dieser Saison bislang noch komplett gefehlt hatte. Beim 34:20-Sieg über die Arizona Cardinals warf Burrow für 317 Yards und drei Touchdown-Pässe zu Ja'Marr Chase, der in den Partien zuvor noch überhaupt nicht punkten konnte. Mit der dringend benötigten Offensivleistung fuhren die Bengals den wichtigen zweiten Erfolg bei drei Pleiten ein. Burrow, der in den ersten vier Spielen der Saison durch eine Wadenverletzung gebremst wurde, machte einen gesunden Eindruck, schloss 36 von 46 Pässen ab und verschaffte sich mit seiner Athletik immer wieder Zeit. Chase stellte mit 15 Catches einen Franchise-Rekord auf. Hält diese Verfassung an, könnte Cincinnati wieder zu einem Top-Team aufsteigen.
Eagles dominant wie eh und je
Die Philadelphia Eagles bleiben weiter ungeschlagen. Im zweiten Jahr in Folge starten sie mit 5-0 und sind damit der erste Super-Bowl-Vizemeister seit den Buffalo Bills 1991, der seine ersten fünf Saisonspiele gewinnen konnte. Diesmal zogen die Rams in Los Angeles in einer lange Zeit engen Partie mit 14:23 den Kürzeren. Heraus stach A.J. Brown, der sechs Fänge für 127 Yards machte. Gute Nachrichten gab es aber auch für die Kalifornier: Star-Receiver Cooper Kupp absolvierte sein erstes Saisonspiel und fing für die Rams acht Pässe für 118 Yards.
Schwere Hals-Verletzung überschattet Lions-Sieg
Kein Amon-Ra St. Brown (der deutsche NFL-Star verpasste mit Oberkörper-Verletzung die gesamte Woche), kein Problem: Mit einem 42:24-Blowout besiegten die Lions die sieglosen Panthers deutlich und haben mit 4-1 den besten Start seit 2011 inne. Überschattet wurde die Partie von einer schweren Hals-Verletzung Carolinas Rookie Offensive Lineman Chandler Zavala, der im ersten Viertel an einem Block beteiligt war und anschließend mit dem Gesicht zu Boden fiel. Er lag regungslos mit Bauch auf dem Rasen, bis das medizinische Personal ihn umdrehte. Der 24-Jährige musste vom Feld getragen werden, reckte dabei aber den Daumen in die Höhe, und wurde ins Krankenhaus gebracht. Zavala sei wach und könne alle seine Gliedmaßen bewegen, sagte ein Sprecher des Teams später.
Rookie-Quarterback verletzt raus
Eine weitere Verletzung gab es in Indianapolis, als Super-Rookie Anthony Richardson im zweiten Viertel mit einer Schulterverletzung ausfiel. Der junge Quarterback hatte in dieser Saison alle Erwartungen übertroffen, aber das tat auch sein Ersatzmann: Der unerfahrene Gardner Minshew führte die Colts zu einem umkämpften 23:16-Sieg über die Tennessee Titans. Runningback Zack Moss stellte dabei mit 165 Yards und zwei Touchdowns sein Gegenüber Derrick Henry klar in den Schatten (43 Yards, kein Touchdown).
Bills mit überraschender Pleite
Nach dem Statement-Sieg gegen Miami enttäuschten die Buffalo Bills in London: In der englischen Hauptstadt besiegten die Jacksonville Jaguars (zweiter London-Triumph in zwei Wochen in Folger) Superstar Josh Allen und Co. überraschend mit 25:20. In der Partie konnte man nie erkennen, dass die Bills das hoch favorisierte Team waren, denn Jacksonville bestimmte früh das Tempo und antwortete jedes Mal, wenn Buffalo versuchte, den Rückstand aufzuholen.
Belichicks schlimme Niederlage
Legenden-Coach Bill Belichick musste beim 0:34 die zweitschlimmste Niederlage in der Teamgeschichte seiner New England Patriots schlucken. Außerdem steht seine Mannschaft zum ersten Mal seit 2000, der ersten Saison von Belichick in New England, mit 1-4 da. Das Ex-Team von Tom Brady war in allen Belangen unterlegen und dem Trainer fehlt nach der nächsten Pleite weiterhin ein Sieg, um Don Shula und George Halas als die einzigen Trainer in der NFL-Geschichte mit 300 Siegen in der regulären Saison einzuholen.
Strouds Rekord reicht Texans nicht
Seine Houston Texans mussten Atlanta eine knappe Niederlage hinnehmen, dennoch durfte Rookie-Sensation C.J. Stroud, der am Dienstag seinen 22. Geburtstag feierte, einen NFL-Rekord bejubeln. Der Quarterback warf als erster Liga-Neuling jemals seine ersten 177 Passversuche ohne eine einzige Interception. Da kommt selbst Tom Brady (dritter in der Rangliste) nicht heran. Bitte für Stroud: Younghoe Koo von den Falcons erzielte kurz vor Ablauf der Spielzeit ein 37-Yard-Field Goal und Atlanta Falcons beendete mit einem 21:19-Sieg eine zwei Spiele andauernde Durststrecke. Stroud scheint dennoch von Spiel zu Spiel reifer zu werden und gilt als Favorit auf den Award für den besten Rookie des Jahres.
Steelers zaubern Comeback auf den Rasen
Unglaublich eng ging es auch in Pittsburgh in einem Duell zweier langjähriger Rivalen aus der AFC North zu: Die Steelers lagen gegen die Baltimore Ravens um Superstar-Quarterback Lamar Jackson 0:10 zurück und drehten die Partie spät zu einem 17:10-Erfolg. Pittsburgh-Spielmacher Kenny Pickett fand George Pickens für einen 41-Yard-Touchdown bei noch einer guten verbleibenden Minute. Zuvor hatte eine Interception von Rookie-Cornerback Joey Porter Jr. den Steelers wieder Leben eingehaucht. Jackson und seine Ravens spielten am Ende zu fehlerhaft, gaben den Ball dreimal ab, davon zweimal in den letzten fünf Minuten.
Luft wird dünn für Russell Wilson
Zach Wilson gegen Russell Wilson hieß es in diesem Duell. Der Quarterback der Jets (Zach) behielt mit 31:21 die Oberhand, obwohl er keinen Touchdown und sein Gegenüber zwei warf. Runningback Breece Hall riss in einem hässlichen Spiel das Momentum auf die Seite der Jets, als er einen 72-Yard-Touchdown in die Endzone lief. Hall überzeugte ausgerechnet auf dem Rasen, auf dem er sich 2022 eine Knieverletzung zugezogen hatte, die seine Saison beendet hatte. Die Broncos dagegen legten aufgrund der Pleite mit 1-4 einen Horrorstart hin, nachdem sie schon die erste Saison mit Russell Wilson in den Sand gesetzt hatten. Am Donnerstag wartet der Meister aus Kansas City.
Quelle: ntv.de