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Oktoberspektakel vor dem Aus? Gut-Behrami gewinnt höchst umstrittenes Rennen

Lara Gut-Behrami feierte ihren 38. Weltcupsieg.

Lara Gut-Behrami feierte ihren 38. Weltcupsieg.

(Foto: IMAGO/GEPA pictures)

Die Schweizer Skirennfahrerin Lara Gut-Behrami gewinnt den höchst umstrittenen alpinen Saisonauftakt in Sölden. Die Olympia-Dritte siegt beim Riesenslalom mit einer Winzigkeit vor der Italienerin Federica Brignone. Die einzige deutsche Starterin schafft es nicht in den zweiten Durchgang.

Ski-Königin Mikaela Shiffrin hat ihren 89. Weltcupsieg zum Saisonstart klar verpasst. Die 27 Jahre alte Amerikanerin musste sich beim Riesenslalom in Sölden mit Rang sechs zufriedengeben. Shiffrin hatte auf die Siegerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz 1,38 Sekunden Rückstand. Gut-Behrami lag bei ihrem 38. Weltcupsieg und einem starken zweiten Lauf winzige 0,02 Sekunden vor der Italienerin Federica Brignone, die nach dem ersten Lauf geführt hatte. Dritte wurde die Slowakin Petra Vlhova (+0,14). Shiffrin hatte als Fünfte schon im ersten Durchgang einigen Rückstand.

Die Rekordweltcupsiegerin strebt in diesem Winter den Gewinn ihrer sechsten großen Kristallkugel an. Das halbe Dutzend hat bislang nur die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll geschafft. Emma Aicher, einzige deutsche Starterin, hatte sich als 41. mit satten 5,15 Sekunden Rückstand zur Spitze nicht für den zweiten Lauf qualifiziert. "Klar hätten wir uns mehr erwartet. Wenn wir so fahren, sind wir einfach nicht konkurrenzfähig. Man muss aktiver und mit mehr Risiko fahren, wenn du mithalten willst. Das ist bitter", klagte DSV-Sportvorstand Wolfgang Maier. "Ich hatte im Steilhang einen Fehler und habe danach nicht mehr den Rhythmus gefunden", so Aicher.

Der Norwegerin Ragnhild Mowinckel wurde das neue Fluor-Verbot des Weltverbands Fis zum Verhängnis. Auf den Skiern der WM-Dritten wurde laut Renndirektor Peter Gerdol ein extrem erhöhter Wert gemessen. Sie wurde daraufhin disqualifiziert. Der Einsatz von Fluorwachs ist bei der Präparation der Skier ab dieser Saison nicht mehr erlaubt. An der Verlässlichkeit der Tests gab es zuletzt große Zweifel. Mowinckel hatte nach dem ersten Lauf Rang sechs belegt.

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Das Rennen war von einer heftigen Umweltdebatte begleitet worden. Die öffentliche Kritik am frühen Zeitpunkt des Saisonauftakts auf dem Rettenbachferner wird angesichts des Klimawandels seit Jahren zunehmend lauter. "Ich verstehe auch nicht, wer sich im Oktober für Skirennen interessiert und warum wir auf Gletschern ohne Schnee fahren", sagte Präsident Johan Eliasch vom Weltverband Fis in einem Beitrag des TV-Senders ORF. Er hoffe, dass der österreichische Verband für eine Verlegung der Rennen in Sölden nach hinten offen sei.

Der ÖSV zeigt durchaus Bereitschaft, die Sölden-Klassiker noch etwas später im Jahr stattfinden zu lassen. Man habe sich dem Thema noch nie verschlossen und wolle gemeinsam mit der Fis nach der besten Lösung suchen, erklärte Verbandspräsidentin Roswitha Stadlober laut der österreichischen Presseagentur APA.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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