Sport

Security mit SS-Rune im Nacken Nazi-Tattoo sorgt für Aufregung bei Leichtathletik-WM

Das Leichtathletik-Stadion in Budapest während der Eröffnungsfeier der WM.

Das Leichtathletik-Stadion in Budapest während der Eröffnungsfeier der WM.

(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)

Bei einem Security-Mitarbeiter der Leichtathletik-Weltmeisterschaften wird ein Nazi-Tattoo entdeckt. Die entsprechende Firma reagiert umgehend und entlässt den Mann. Auf Nachfrage erklärt sie, bei der Einstellung sei das Symbol nicht zu erkennen gewesen.

Wer sich zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften nach Budapest aufgemacht hat, für den sind zwei T-Shirt-Farben allgegenwärtig: Orange und Blau. Orange tragen die zahlreichen Volunteers. Sie weisen etwa den Weg von Straßenbahn- und Bus-Haltestellen zum Stadion am Ufer am Donau, helfen dabei, den richtigen Eingang zu finden oder beantworten die angesichts der drückenden Hitze naheliegende Frage, wo der nächste Wasserspender zu finden ist. Blau tragen die Security-Mitarbeiter. Sie kontrollieren die Taschen am Einlass und stellen sicher, dass in die verschiedenen Bereiche des Stadions nur jene Menschen kommen, die dazu auch berechtigt sind - und einer dieser Sicherheitsleute ist jetzt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten.

Fotos in sozialen Medien zeigen die Rückenansicht eines Mannes, der augenscheinlich einen Posten im Innenraum des Stadions besetzt: "Security" steht in Großbuchstaben auf seinem T-Shirt, dazu das Logo der Firma Valton Security. In seinem Nacken ist deutlich ein Tattoo zu erkennen, dass die SS-Rune zeigt.

Das Symbol der Schutzstaffel, die Adolf Hitler 1925 als persönliche "Leib- und Prügelgarde" gegründet hatte und im NS-Staat eines der wichtigsten Terror- und Unterdrückungsorgane darstellte. Die SS organisierte unter Leitung von Heinrich Himmler den Betrieb von Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslagern. Somit war sie an unzähligen Kriegsverbrechen beteiligt, allen voran am Holocaust, dem industriellen Massenmord an Juden sowie Sinti und Roma.

Die ungarische Nachrichtenseite atv.hu berichtet, dass das Foto vom Eröffnungstag der Leichtathletik-WM stamme, also vom vergangenen Samstag. Eine Anfrage bei der Firma Valton Security habe ergeben, dass der entsprechende Mitarbeiter nach Bekanntwerden der Tätowierung entlassen worden sei. Bei seiner Einstellung soll er demnach eine Kapuze getragen haben, weshalb das rechtsextreme Symbol im Nacken dabei nicht entdeckt worden sei. Zur Identität werden keine Angaben gemacht.

In Deutschland ist die SS-Rune als verfassungsfeindliches Symbol eingetragen, die öffentliche Zurschaustellung damit verboten und zudem strafbar. Es gilt neben dem Hakenkreuz als eines der zentralen Symbole der Nationalsozialisten, Neonazis nutzen es daher bis heute ganz bewusst als Ausdruck ihrer rechtsextremen Gesinnung. Im deutschen Strafrecht steht auf die Verwendung und Verbreitung derartiger Symbole ("Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen") eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Quelle: ntv.de

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