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Nach Ausweisung des Superstars Tennis Australia entschuldigt sich wegen Djokovic

Djokovics Präsenz in Melbourne beschränkt sich jetzt auf Bilder.

Djokovics Präsenz in Melbourne beschränkt sich jetzt auf Bilder.

(Foto: imago images/AAP)

Der Fall Djokovic mag fürs Erste abgeschlossen sein, aus der Welt aber ist das Thema bei den Australian Open nicht. Der australische Tennisverband bittet nun um Nachsicht und kündigt eine Aufarbeitung an. Zuvor haben sich mehrere Profis deutlich zu den Vorkommnissen geäußert.

Der australische Tennisverband will nach der Gerichtsposse um den ungeimpften Novak Djokovic sein Vorgehen auf den Prüfstand stellen. Es gebe immer Lektionen, die man lernen könne, teilte Tennis Australia mit. Man wolle - wie jedes Jahr - alle Aspekte überprüfen. Zugleich entschuldigte sich der Verband für den Wirbel, der vor dem Auftakt des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres entstanden war. "Wir verstehen, dass die jüngsten Ereignisse eine wesentliche Ablenkung für alle waren", teilte Tennis Australia mit, ohne in der Stellungnahme den Namen Djokovic zu erwähnen: "Und wir bedauern zutiefst die Auswirkungen auf alle Spieler."

Der serbische Weltranglistenerste war ungeimpft nach Australien gereist, weil er mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung an den Australian Open teilnehmen wollte. Bei der Einreise war ihm jedoch das Visum annulliert worden, weil der 34 Jahre alte Serbe nicht ausreichend Belege für die Sondererlaubnis vorlegen konnte.

Einreisesperre könnte verkürzt werden

Nach einem tagelangen Gerichtsstreit hatte das Bundesgericht in Melbourne den Visumsentzug am Sonntag und damit einen Tag vor Beginn der Australian Open für rechtens erklärt. Djokovic musste daraufhin Australien verlassen. Tennis Australia habe eng mit der Regierung von Australien und der Regierung des Bundesstaates Victoria zusammengearbeitet, hieß es in der Stellungnahme.

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Die Äußerungen von spielberechtigten Tennisprofis in Melbourne zeigten deutlich, dass die Bitte um Entschuldigung angemessen sein dürfte. "Ich habe es ziemlich satt", sagte etwa Rafael Nadal über die Vorkommnisse, die jegliches sportliches Geschehen im Vorfeld des Turnierstarts überlagert hatten. Auch Andrea Petkovic sprach davon, die Causa Djokovic habe "irgendwann so genervt". Djokovic hatte sich am gestrigen Montag bei seiner Ankunft in Belgrad nicht geäußert und schweigt seit seiner Niederlage vor Turnierbeginn.

Allerdings betonte nicht nur Nadal, dass der unfreiwillig ausgereiste Weltranglistenerste nicht allein das "Chaos" verursacht habe. Beobachter sind sich einig, dass eine Aufarbeitung des Vorgangs unausweichlich ist - nicht nur für Djokovic und Tennis Australia, sondern auch für die beteiligten australischen Behörden. Eine erste Annäherung hatte es immerhin schon durch Premierminister Scott Morrison gegeben, der andeutete, die mit dem Visumsentzug einhergehende dreijährige Einreisesperre könne "unter den richtigen Umständen" verkürzt werden.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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