Formel1

"Ferrari wenig durchschaubar" Ecclestone unterstellt bei Vettel Sabotage

Sebastian Vettel und Bernie Ecclestone "telefonieren öfters miteinander". Davon habe Vettel erst jüngst profitiert, sagt Ecclestone.

Sebastian Vettel und Bernie Ecclestone "telefonieren öfters miteinander". Davon habe Vettel erst jüngst profitiert, sagt Ecclestone.

(Foto: imago images/Nordphoto)

Sebastian Vettel erlebt eine schlimme Saison 2020, aufs Podium schaffte er es längst nicht. Der einstige Formel-1-Impressario Bernie Ecclestone sieht die Gründe dafür bei Ferrari - und unterstellt dem Team, den viermaligen Weltmeister zu sabotieren.

Der langjährige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat wieder einmal gezündelt und Ferrari unterstellt, den scheidenden Ex-Weltmeister Sebastian Vettel zu benachteiligen. Vettels Teamkollege Charles Leclerc sei ein "Riesentalent", aber "das war Sebastian Vettel auch, er ist es immer noch. Und er hat mehr Erfahrung. Eigentlich müsste er also vorne sein. Da er das aber nicht ist, muss es andere Gründe geben", sagte Ecclestone, der heute seinen 90. Geburtstag feierte, im Interview mit sport1.de.

"Ferrari war schon immer ein wenig durchschaubares Team, wo die Innenpolitik immer eine große Rolle spielte. Eigentlich zogen nur zur Zeit von Michael Schumacher (1996 bis 2006; Anm.d.Red.) dort immer alle an einem Strang", fügte der Brite an. Ecclestone ist überzeugt, dass man ab 2021 bei Aston Martin (bislang Racing Point) einen veränderten Vettel sehen wird: "Da wird er dann den Zweiflern die Antwort geben, die in diesem Jahr nicht mehr an seine Fähigkeiten glauben."

"Ferrari liegt ihm zurzeit nicht gut"

Für den umtriebigen Briten, der die Geschicke der Formel 1 bis zu seiner Absetzung 2017 gut 40 Jahre lang lenkte, ist der 33-jährige Heppenheimer einer der besten Fahrer der Königsklassen-Geschichte. "Es ist noch nicht so lange her, da hat man ihn auch ganz oben in der ewigen Bestenliste gesehen", sagte Ecclestone, "jetzt redet leider kaum noch jemand positiv von ihm. In der Formel 1 ist ein Fahrer immer noch abhängig von seinem Auto. Und sein Ferrari scheint ihm gerade zurzeit nicht gut zu liegen."

Er telefoniere öfter mit Vettel, erklärte Ecclestone: "Ich höre ihm zu und gebe ihm dann meine Einschätzung der Dinge." Der Vertrag des 33 Jahre alten viermaligen Weltmeisters bei Ferrari wurde nicht verlängert, Vettel muss die Scuderia nach dieser Saison und insgesamt sechs Jahren - ohne Titel - verlassen.

Den Wechsel des Deutschen zu Aston Martin will Ecclestone entscheidend angeschoben haben. "Ich habe richtig Druck bei Teambesitzer Lawrence Stroll gemacht, Sebastian zu nehmen", sagte "Mister E.". Er habe dem kanadischen Milliardär gesagt, "wie gut Sebastian immer noch ist und dass es am Ende für alle eine Gewinnsituation sein wird, wenn der Deal zustande kommt. Ich denke, meine Argumente haben ihn mit überzeugt."

Quelle: ntv.de, ter/sid

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