Raus aus dem Formel-1-Elend Haas setzt auf "Hulk" und mächtigen Investor
31.01.2023, 18:50 Uhr
Nico Hülkenberg soll es im Cockpit richten.
(Foto: IMAGO/PanoramiC)
Der US-Rennstall Haas mit Rückkehrer Nico Hülkenberg hat das neue Formel-1-Jahr sanft eingeläutet - auch wenn lediglich ein für die Performance unwesentlicher Teil des neuen Autos vorgestellt wurde. Die Ambitionen wachsen, das liegt auch am neuen Sponsor.
Comeback in black: Das Haas-Team mit Rückkehrer Nico Hülkenberg hat als erster Formel-1-Rennstall sein Auto für die neue Saison präsentiert. Zumindest einen Teil davon. Denn bei der "Vorstellung" des VF-23 wurde nur auf Fotos die neue Farbgebung offengelegt, der gezeigte Rennwagen war noch der des Vorjahres. Und so hat Haas zwar die Präsentations-Arie eingeläutet, aber eben auch Formel-1-typisch die Karten verdeckt gehalten. Mit Red Bull zeigt das erste Topteam der Formel 1 am Freitag das neue Auto von Weltmeister Max Verstappen, Ferrari folgt dann am 14. Februar, einen Tag später Mercedes.
Die Öffentlichkeit wird den tatsächlichen VF-23 wohl erst am 23. Februar zu sehen bekommen, beim Auftakt der dreitägigen Testfahrten in Bahrain. Auf dem Kurs in Sakhir steigt am 5. März auch der Saisonstart. Erstmals auf die Strecke schicken will Haas seinen neuen Rennwagen am 11. Februar im Rahmen einer kurzen Ausfahrt hinter verschlossenen Türen in Silverstone. Dann dürfte auch Hülkenberg seine ersten Meter fahren.
Gene Haas erhöht den Druck
Die Teamfarben sind Schwarz, Weiß und Rot - wobei Schwarz anders als in der Vergangenheit dominiert. Dies liegt auch am neuen Großsponsor des Teams, einem amerikanischen Finanzdienstleister. Mit MoneyGram soll alles anders werden: Erstmals ist nun wohl der obere Rand des Budgetrahmens in Reichweite, bislang lag Haas deutlich unter den zuletzt erlaubten 150 Millionen Dollar. Was möglich ist, bleibt aber abzuwarten. Das Team hat turbulente Jahre hinter sich, war lange Zeit mit dem wirtschaftlichen Überleben beschäftigt und rutschte bis ans Ende des Feldes ab. Die vergangene Saison war ein Schritt nach vorne, das nicht weiter beschäftigte Talent Mick Schumacher und Kevin Magnussen fuhren vereinzelt wieder in die Punkteränge.
Team-Besitzer Gene Haas formulierte dennoch das Ziel, in der kommenden Saison häufiger als im Vorjahr in die Top Ten zu fahren. "Mit Magnussen und Hülkenberg glaube ich, dass wir eine erfahrene Fahrerpaarung haben, die mehr als fähig ist, Punkte an einem Sonntag zu holen." Der 35 Jahre alte Hülkenberg ist in dieser Saison der einzige deutsche Pilot. Seine bisher letzte Saison als Stammpilot bestritt er 2019 für Renault, danach kam er noch auf vier Einsätze als Ersatzmann. Insgesamt bestritt Hülkenberg bisher 181 Rennen in der Königsklasse. Und er hält den wenig begehrten Rekord, der Fahrer mit den meisten Starts ohne Podestplatzierung zu sein - auch wenn die Fachwelt sich einig ist, dass dies in erster Linie mit Hülkenbergs bisherigen Rennwagen zu tun hatte.
Auch Haas hat es bei 144 Grand Prix - mit zwei Autos - noch nicht zu einer Top-Drei-Platzierung gebracht, kurzfristig ist eine Leistungsexplosion auch nicht zu erwarten. Dennoch ist die Vorfreude bei Hülkenberg, der in seinen drei Jahren auf der Formel-1-Reservebank geheiratet hat und Vater einer Tochter wurde, immens. "Die Spannung, der Thrill, der Kick", hätten ihm gefehlt, sagte er jüngst dem Fachmagazin Autosport: "Und das Gefühl hat sich durchgesetzt, dass ich zurück will, dass ich das alles noch eine Weile machen will."
Quelle: ntv.de, tno/sid