Formel1

Piastri vorn, Verstappen schwach Spektakulärer Crash entscheidet F1-Podest in Baku

Oscar Piastri konnte entspannt jubeln.

Oscar Piastri konnte entspannt jubeln.

(Foto: REUTERS)

Lange ist das Formel-1-Rennen in Baku ein normales. Weltmeister Verstappen fährt hinterher, McLaren-Pilot Norris übertölpelt ihn und vorne kämpfen Leclerc und Piastri um den Sieg. Dann lässt Leclerc nach und Sainz sowie Perez wittern mehr Punkte. Doch ihr Duell endet in der vorletzten Runde in der Bande.

Sieger Oscar Piastri raste um die Kurven von Baku, wehrte die Angriffe von Charles Leclerc in etlichen Rad-an-Rad-Duellen ab, die Helden aus der zweiten Reihe waren mal wieder in Top-Form - weiter hinten im Feld feierte Lando Norris im Schneckenrennen um den WM-Titel den nächsten kleinen Erfolg gegen Max Verstappen. Der McLaren-Pilot holte in der turbulenten Schlussphase nach einer großen Aufholjagd noch Rang vier - Weltmeister Verstappen wurde nur Fünfter und verlor trotz bester Voraussetzungen schon wieder an Boden.

Drei Punkte machte Norris auf Verstappen gut, obwohl er nur von Rang 15 gestartet war. Der Brite geht nun mit 59 Zählern Rückstand in die letzten sieben Saisonrennen - und der Rivale hat eindeutig große Probleme mit seinem Red Bull. Mit Sieger Piastri im McLaren und Ferrari-Star Leclerc konnte Verstappen überhaupt nicht mithalten, dass am Ende sogar Norris von weit hinten vorbeizog, war eine Blamage.

Die Formel-1-WM nach dem GP von Baku

Fahrerwertung: 1. Max Verstappen (Niederlande) 313, 2. Lando Norris (Großbritannien) 254, 3. Charles Leclerc (Monaco) 235, 4. Oscar Piastri (Australien) 222, 5. Carlos Sainz jr. (Spanien) 184, 6. Lewis Hamilton(Großbritannien) 166, 7. George Russell (Großbritannien) 143, 8. Sergio Perez (Mexiko) 143, 9. Fernando Alonso (Spanien) 58, 10. Lance Stroll (Kanada) 24, 11. Nico Hülkenberg (Emmerich) Haas 22, 12. Yuki Tsunoda (Japan) 22, 13. Alexander Albon (Thailand) Williams 12, 14. Daniel Ricciardo (Australien) 12, 15. Pierre Gasly (Frankreich) 8, 16. Oliver Bearman (Großbritannien) Haas/Ferrari 7, 17. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas 6, 18. Esteban Ocon (Frankreich) 5, 19. Franco Colapinto (Argentinien) Williams 4

Teamwertung: 1. McLaren-Mercedes 476, 2. Red Bull 456, 3. Ferrari 425, 4. Mercedes 309, 5. Aston Martin-Mercedes 82, 6. Racing Bulls-Red Bull 34, 7. Haas-Ferrari 29, 8. Williams-Mercedes 16, 9. Alpine-Renault 13

"Das war definitiv eines der besten Rennen meiner Karriere", sagte Piastri, der überhaupt auf einem Hoch unterwegs ist: In fünf der vergangenen sieben Rennen stand er auf dem Podest, zwei davon gewann er. Für Leclerc, schon vier Podien in Folge, war das enge Duell über gut 50 Runden "ein Genuss".

Hülkenberg verpasst Punkte

Lange Zeit lag zudem sein Teamkollege Sergio Perez aussichtsreich auf Rang drei, ein spektakulärer Crash mit Carlos Sainz im Ferrari brachte ihn in der vorletzten Runde aber um den Lohn. Perez und Sainz duellierten sich um die Position hinter Leclerc und den möglichen zweiten Platz, da der Monegasse mit seinem nachlassenden Ferrari zu kämpfen hatte.

Red Bull bekam am Sonntag endgültig die Quittung für die schwachen Leistungen der vergangenen Wochen: McLaren zog im Kampf um die Team-WM erstmals in diesem Jahr vorbei. George Russell im Mercedes erbte durch den späten Unfall den dritten Podestrang. Weiter hinten im Feld verpasste Nico Hülkenberg im Haas als Elfter knapp die Punkte. Er war dabei Leidtragender des Crashs. Dieser kostet ihn zu viel Zeit.

Norris wühlt sich durch das Feld

Es war ganz lange ein ungewöhnlich ereignisloses Rennen auf dem schnellen Stadtkurs, der so oft Safety Cars und Rennunterbrechungen provoziert hatte. Am Start tat sich vorne recht wenig, die Piloten absolvierten die ersten engen Kurven diszipliniert, Unfälle blieben aus - und Leclerc hielt seine Führung vor Piastri. Weiter hinten machte Verstappen eine Position gut und war nun als Fünfter unterwegs, konnte allerdings keinen Druck nach vorne ausüben. Viel leichter fiel das Norris im hinteren Feld.

Der Brite hatte nach seinem aufgrund einer Gelben Flagge verpatzten Qualifying auf "ungewöhnliche Ereignisse" im Rennen gehofft, zunächst allerdings startete er von Position 15 eine völlig erwartbare Aufholjagd: Mit dem schnelleren Auto hatte er früh im Rennen keine Probleme, Plätze gut zu machen, schon nach acht Runden lag er als Zehnter in den Punkterängen.

Verstappen auf Rang fünf klagte indes über sein Auto, es habe "null Biss", echte Attacke war offenbar nicht möglich. Es folgte die Zeit der ersten Boxenstopps, die meisten Piloten tauschten ihre Medium-Reifen gegen Hards ein - Norris gehörte zu den wenigen Piloten, die bereits auf harten Reifen gestartet waren und konnte entsprechend länger draußen bleiben.

Piastri und Leclerc fighten um den Sieg

Er rutschte damit zunächst auch vor Verstappen, war in der Folge auf seinen alten Reifen aber langsamer unterwegs und büßte seinen Vorsprung Stück für Stück wieder ein. Norris konnte den Rivalen allerdings aufhalten, bis er selbst an die Box ging. Mit frischen weichen Reifen machte er sich noch einmal auf die Jagd, kam immer näher, und drei Runden vor Schluss ging er tatsächlich am wehrlosen Weltmeister vorbei.

An der Spitze entwickelte sich das Duell der beiden Piloten, die bislang wenig mit dem WM-Rennen zu tun hatten. Piastri hatte sich an Leclerc vorbeigeschoben, in der Folge blieb aber der Monegasse stets im Windschatten, hatte Runde für Runde die Chance zur Attacke. Erst gegen Ende fiel er leicht zurück.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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