Alles Wichtige vor dem Start NFL-Verfahren kommt bei Frauen-WM zum Einsatz
17.07.2023, 19:24 Uhr
Das Ziel für das DFB-Team ist klar: der dritte WM-Titel.
(Foto: picture alliance/dpa/AAP)
Es ist nicht mehr lang hin: Am Donnerstag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Noch trüben zwei Fragezeichen die Aussichten des DFB-Teams. Ein US-Star verabschiedet sich zudem von der großen Bühne und bei den Schiedsrichterinnen kommt erstmals eine Verfahren aus dem American Football zum Einsatz. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen im Überblick.
Was ist an dieser Frauenfußball-WM anders?
Bei der neunten WM werden in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August in zehn Stadien die Fußball-Weltmeisterinnen ermittelt. Erstmals kämpfen 32 Teams um die 46,5 Zentimeter hohe Trophäe, vor vier Jahren in Frankreich spielten noch 24 Mannschaften den Champion aus. Der zweimalige Titelträger Deutschland trifft in der Gruppe H in Melbourne auf Marokko (24. Juli, 10.30 Uhr MESZ), in Sydney auf Kolumbien (30. Juli, 11.30 Uhr MESZ) sowie in Brisbane auf Südkorea (3. August, 12.00 Uhr MESZ). Schon im Achtelfinale drohen Schwergewichte wie Frankreich oder Brasilien.
Wer ist Favorit?
Heißester Kandidat sind nach ihren zwei WM-Titeln in Folge natürlich die USA. Ende des Vorjahres verpatzte der Rekordchampion aber gleich mehrere Härtetests, in diesem Jahr stimmen die Ergebnisse wieder. Dahinter lauern zahlreiche Topnationen wie Europameister England, Olympiasieger Kanada, Brasilien, Frankreich oder Spanien. Deutschland hat ebenfalls den dritten Stern als Ziel ausgerufen. Doch auch wenn die Weltspitze immer weiter zusammenrückt, setzt sich der Trend nicht überall durch - die acht Debütanten wie Haiti und Vietnam bleiben krasse Außenseiter.
Wer trägt die deutschen Hoffnungen?
Alexandra Popp ist wie im Vorjahr in England die unumstrittene Anführerin. Die Kapitänin soll nicht nur für die nötigen Tore sorgen, sondern das Team von Martina Voss-Tecklenburg auch durch knifflige Turniermomente manövrieren. Generell deckt sich der Kader des Vize-Europameisters zu einem Großteil mit dem der EM 2022, doch die durchwachsenen Länderspiele und die verpatzte Generalprobe gegen Sambia (2:3) dämpfen die Titelhoffnung. Dazu wackeln zwei Leistungsträgerinnen: Abwehrchefin Marina Hegering und Abräumerin Lena Oberdorf sind angeschlagen nach Australien gereist.
Wer sind die internationalen Stars?
Das bekannteste Gesicht im Frauenfußball ist die US-Amerikanerin Megan Rapinoe. Die mutige Aktivistin gegen Diskriminierung will wie schon als beste WM-Spielerin und -Torschützenkönigin 2019 nicht nur durch ihre bunte Haarpracht auffallen. Die WM-Endrunde Down Under wird ihr Abschied von der internationalen Bühne. Die in den vergangenen Jahren dominante Spanierin Alexia Putellas näherte sich nach ihrem Kreuzbandriss zuletzt wieder der Topform. Zu beachten sind die Star-Angreiferinnen Sam Kerr (Australien) und Ada Hegerberg (Norwegen), bei Europameister England sticht unter anderem Georgia Stanway von Bayern München heraus. Die sechsmalige Weltfußballerin Marta dürfte im gehobenen Fußballerinnenalter nur noch als Jokerin Glanzpunkte setzen.
Werden die Spiele überhaupt live übertragen?
Nach einer monatelangen Hängepartie konnte ein TV-Blackout doch noch verhindert werden. Mitte Juni einigten sich ARD und ZDF mithilfe der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Rechtepoker mit dem Weltverband FIFA. Die öffentlich-rechtlichen Sender übertragen alle 64 Partien entweder als TV-Übertragung oder per Livestream. Zwei der drei deutschen Gruppenspiele (gegen Marokko und Südkorea) laufen im ZDF, die Partie gegen Kolumbien zeigt wiederum die ARD. Während die ARD das Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen zeigt, überträgt das ZDF am 20. August das Endspiel in Sydney. Die Partien des deutschen Nationalteams können Sie auch im Liveticker bei ntv.de verfolgen.
Was ist neu?
Ein Hauch von American Football wird bei der WM dabei sein. Demnach sollen die Referees, wie seit Jahren aus der NFL bekannt, ihre Entscheidungen nach Videobeweis über die Stadionmikrofone erklären. Der Prozess, wie es zur Entscheidung kommt, bleibt allerdings geheim. Zuvor verliefen die Testläufe bei der Klub-Weltmeisterschaft und der U20-WM der Männer vielversprechend. Erstmals wird zudem bei einer Frauen-WM die halbautomatische Abseitstechnologie eingesetzt.
Quelle: ntv.de, ses/sid