"Sind doch alle kleine Mädchen" Nationalspielerin lästert nach Spielabbruch wegen Brutalität
16.07.2023, 15:13 Uhr
Caracas machte sich über die Irinnen lustig.
(Foto: picture alliance / AFP7)
Ihre Spielerinnen hätten "Angst" gehabt, sagt Irlands Nationaltrainerin nach dem Abbruch des Testspiels gegen Kolumbien. Die Kapitänin muss ins Krankenhaus, es ist offen, ob sie beim WM-Auftakt mitwirken kann. Doch Deutschlands Gruppengegnerinnen zeigen keine Reue - im Gegenteil.
Nach dem wegen übertriebener Härte abgebrochenen Testspiel gegen Irland scheint bei den kolumbianischen Fußballerinnen wenig Einsicht zu herrschen. Auf einem in den Sozialen Medien verbreiteten Video machte sich Innenverteidigerin Daniela Caracas über die Irinnen lustig. "Die sind doch alle kleine Mädchen", sagte die 26-Jährige, die bei der WM mit ihrem Team auf Deutschland trifft, dort: "Ein kleines Foul und sie fangen schon an, sich zu beschweren."
Das Testspiel war am Freitag bereits nach 23 Minuten abgebrochen worden. Ein Vertreter des irischen Verbandes machte das "übermäßig körperliche Spiel" der Gegnerinnen dafür verantwortlich. Die irische Starspielerin Denise O'Sullivan wurde nach einem heftigen Schlag aufs Schienbein in eine Klinik gebracht. Dort wurde zwar eine Fraktur ausgeschlossen, dennoch ist ein Einsatz der 29-Jährigen am Donnerstag gegen WM-Gastgeber Australien noch offen.
Der kolumbianische Verband äußerte sich in einer Stellungnahme auf der eigenen Internetseite zum Fall. Man akzeptiere Irlands Entscheidung eines Spielabbruchs, auch wenn sich das kolumbianische Team während der gesamten Zeit an die Spielregeln, den gesunden Wettbewerb und das Fairplay orientiert habe. Irlands Trainerin Vera Pauw sagte dagegen laut Medienberichten, ihre Spielerinnen hätten "Angst" um ihre körperliche Unversehrtheit gehabt.
Vertrauen in die Schiedsrichterinnen
Kolumbien ist nach der Auftaktpartie des DFB-Teams gegen Marokko am Montag in einer Woche (10.30 Uhr/ZDF) dann der zweite Vorrundengegner am 30. Juli (11.30 Uhr/ARD) in Sydney. Die Südamerikanerinnen gelten als der größte Rivale in der Gruppe H, die Südkorea (3. August/12 Uhr/ZDF, sowie alle im ntv.de-Liveticker) komplettiert.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte schon mehrfach vor der körperlichen Spielweise der Kolumbianerinnen gewarnt - zuletzt bei der 2:3-Niederlage der Vize-Europameisterinnen gegen den ebenfalls robusten WM-Außenseiter Sambia in Fürth. Ihre Spielerinnen wollen sich aber von der harten Spielweise nicht beeindrucken lassen. "In solchen Situationen sollten wir die Bälle nicht lange halten, sondern mit ein, zwei Kontakten schnell spielen. So entgehen wir oft unnötigen Zweikämpfen. Aber natürlich müssen wir in den direkten Duellen auch dagegenhalten", sagte Vize-Kapitänin Svenja Huth der "Bild"-Zeitung.
Ihre Teamkollegin Lina Magull sagte mit Blick auf das direkte Duell: "Wir machen uns nicht groß Sorgen. Da werden jetzt alle aufmerksam schauen - vor allem die Schiedsrichter, die das beeinflussen und ein Spiel unter Kontrolle kriegen können."
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid