"Kimmich wirft sich hin" Ancelotti kontert Bayerns wütende Fehlentscheid-Vorwürfe
09.05.2024, 12:24 Uhr
Ancelotti steht mit Real Madrid im Finale.
(Foto: IMAGO/AFLOSPORT)
Eine turbulente Schlussphase bringt Real Madrid ins Finale der Champions League, der FC Bayern ist nach Abpfiff mächtig wütend. Die Münchner beschuldigen den Schiedsrichter eines folgenschweren Fehlers. Real-Coach Carlo Ancelotti hat dafür kein Verständnis.
Der FC Bayern hat das Finale der Champions League verpasst - und kommt damit nicht gut klar. Bis tief in die Nacht währte die Aufregung nach dem Halbfinal-Rückspiel des FC Bayern gegen Real Madrid. Die Vorwürfe gegen Schiedsrichter Szymon Marciniak wiegen schwer, er habe ein regelkonformes Tor in der Nachspielzeit zu früh abgepfiffen.
"Die Entscheidung ist ein Desaster. Das Bein von Toni ist wahrscheinlich tiefer als von Mazraoui. Ein absolutes Desaster. Beim zweiten Tor von Real Madrid lassen sie auch weiterspielen. Es wäre das Gleiche gewesen: Der Pass geht raus zu Toni, draußen hält er die Fahne in den Querpass rein und es wird abgepfiffen. Die Spielszene muss zu Ende gespielt werden, das ist die Regel", wetterte etwa Cheftrainer Thomas Tuchel.
Sein Gegenüber, Carlo Ancelotti, kann die Vorwürfe der Münchner dagegen überhaupt nicht nachvollziehen. Ob es wirklich Abseits war oder nicht, interessierte ihn dabei nicht. "Die letzte Szene ist klar: Der Schiedsrichter pfeift, der Linienrichter hebt die Fahne und wir stoppen", sagte der Italiener auf der Pressekonferenz nach dem 2:1-Sieg gegen den deutschen Rekordmeister, als er auf die Schlüsselszene der Partie angesprochen wurde. "Dieser Schiedsrichter hat das WM-Finale gepfiffen, er ist ein Referee auf Top-Niveau", stärkte der ehemalige Bayern-Trainer den Unparteiischen Szymon Marciniak.
In der 13. Minute der Nachspielzeit, als die Bayern noch einmal alles in die Waagschale legten, um doch noch den Ausgleich zu schaffen, nachdem sie eine 1:0-Führung binnen weniger Minuten verspielt hatten, hatte der Schiedsrichter eine vermeintliche Abseitssituation zu früh abgepfiffen. So konnte das etwaige regelkonforme Tor von Matthijs de Ligt nicht mittels des Videoassistenten anerkannt werden, die Proteste der Münchner waren entsprechend groß.
Doch derartige Beschwerden stünden dem FC Bayern ohnehin nicht zu, so Ancelotti, der einen durchaus schrägen Vergleich zog: "Wenn die sich darüber beschweren, beschweren wir uns über das aberkannte Tor von Nacho. Denn Kimmich wirft sich hin. Es gab einen Schubs, aber beide schubsen." In der 71. Minute hatten - je nach Auslegung - Alphonso Davies per unglücklichem Eigentor oder Real-Kapitän Nacho zum vermeintlichen Ausgleich getroffen, zuvor hatte er jedoch Bayern-Verteidiger Joshua Kimmich mit beiden Händen am Hals zu Boden geschubst. Marciniak nahm das Tor nach Blick auf die Bilder umgehend zurück. Da hatte Ancelotti seine Meinung ziemlich exklusiv.
Quelle: ntv.de, ara/sport.de