30 Leipzig-Fans in Petersburg BVB "am besten mit zehn Stürmern"
15.03.2018, 16:44 Uhr
"Ich habe gelesen, dass es um meinen Job geht": Peter Stöger.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Auf die Unterstützung der Massen kann RB Leipzig nicht setzen, wenn es in St. Petersburg darum geht, das Viertelfinale der Europaliga zu erreichen. Doch Trainer Ralph Hasenhüttl hofft auf Historisches. Sein Dortmunder Kollege Peter Stöger spielt in Salzburg um seinen Job.
Zenit St. Petersburg - RB Leipzig, 19 Uhr
Klar, die Leipziger spielen am Sonntag gegen den FC Bayern. Und ja, in der Liga läuft es für die Rasenballsportler nicht ganz so rund. Vier Punkte liegen sie hinter Platz vier, der dazu berechtigt, in der Champions League zu spielen. Aber darum geht es an diesem Donnerstag nicht, wenn (ab 19 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) bei Zenit St. Petersburg das Rückspiel im Achtelfinale der Fußball-Europaliga stattfindet. Dort geht es darum, so ist es der Plan, das 2:1 aus dem Hinspiel erfolgreich zu verteidigen. Trainer Ralph Hasenhüttl spricht vom "nächsten Highlight unserer Vereinsgeschichte" und einer " historischen Möglichkeit". Das ist insofern nicht falsch, weil der 2009 gegründete Verein zum ersten Mal international spielt.
Zenit St. Petersburg: Lunew - Ivanovic, Paredes, Criscito - Erochin, Schirkow, Kranevitter - Zabolotny, Rigoni, Kokorin - Trainer: Mancini
RB Leipzig: Gulacsi - Laimer, Orban, Upamecano, Klostermann - Keita, Kampl - Bruma, Forsberg - Werner, Augustin. - Trainer: Hasenhüttl
Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien)
Hasenhüttl hat aber inzwischen ausgerechnet, dass seine Mannschaft bei einer 0:1-Niederlage draußen wäre. "Ich sage ganz klar, dass wir dort ein Tor brauchen. Wir werden das Spiel so angehen, dass wir uns nicht einigeln und 90 Minuten darauf hoffen, dass wir keins kassieren." Genau das war nämlich in der Zwischenrunde im Rückspiel zu Hause gegen den SSC Neapel geschehen. Leipzig war von der gegnerischen Offensivpower überfordert, verlor mit 0:2 und war froh, dank des 3:1 in Neapel im Wettbewerb zu bleiben. Und nun? Muss Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer muss wegen Rückenproblemen kurzfristig passen. Mithelfen können dagegen Kevin Kampl und Konrad Laimer, die zuletzt angeschlagen waren. Ob sie tatsächlich im für die WM neu gebauten Krestowski-Stadion bei prognostizierten minus neun Grad auf dem Rasen stehen, ist unklar. Ganz sparten sich die meisten RB-Fans die Reise, nur 30 von ihnen werden in St. Petersburg dabei sein. Neben der Kälte, der Reise und der Anstoßzeit mitten in der Woche war wohl auch die Ausstellung etwaiger Visa ein limitierender Faktor.
FC Red Bull Salzburg - Borussia Dortmund, 21 Uhr
FC Red Bull Salzburg: Walke - Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer - Samassekou, Schlager - Haidara, Berisha - Hwang, Dabbur. - Trainer: Rose
Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Toprak, Schmelzer - Castro, Dahoud - Pulisic, Götze (Schürrle), Reus - Batshuayi. - Trainer: Stöger
Schiedsrichter: Benoit Bastien (Frankreich)
Die Ausgangslage ist kompliziert, die Bilanz desaströs. Doch natürlich hat sich der BVB trotz der 1:2-Hinspielniederlage vorgenommen, nun in Salzburg (ab 21 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) das Viertelfinale besagter Europaliga zu erreichen. Mittelfeldspieler Gonzalo Castro schlägt vor: "Wir spielen am besten mit zehn Stürmern." Denn was die Dortmunder brauchen sind: einen Sieg und mindestens zwei Tore. Nun ist es allerdings eher unwahrscheinlich, dass Trainer Peter Stöger wird seine Mannschaft blindlings ins Verderben rennen lässt. Oder? "Wir haben noch eine Möglichkeit, das zu reparieren. Zuversichtlich macht mich, dass wir Phasen im Spiel haben, die richtig gut sind", sagt Stöger, der auf die seit längerem verletzten Shinji Kagawa, Andrej Jarmolenko, Erik Durm und Sebastian Rode verzichten muss. Und Manuel Akanji ist nicht spielberechtigt.
Die Bilanz allerdings spricht gegen den BVB, der in dieser Saison von neun Europacupspielen nur eins (3:2 gegen Bergamo) gewann. Salzburg ist seit 18 Begegnungen im internationalen Wettbewerb ungeschlagen. Die Hoffnungen ruhen auf Marco Reus und Michy Batshuayi. Die Leihgabe des FC Chelsea meldete sich nach einer schwächeren Phase mit seinen beiden Joker-Toren beim 3:2 gegen Frankfurt zurück. "Ich hoffe, dass uns dieses Erfolgserlebnis noch einmal einen Schub geben wird", sagt Stöger. Der Viertelfinaleinzug würde auch die Chancen auf seine Vertragsverlängerung erhöhen. Ende des Monats wollen sie in Dortmund miteinander reden. Die Spekulationen um seine berufliche Zukunft nimmt Stöger mit Humor: "Ich habe gelesen, dass es um meinen Job geht, deswegen versuche ich, eine gute PK zu machen", sagte er lächelnd auf der Pressekonferenz vor der Partie: "Ich habe mich noch nie so gut auf eine PK vorbereitet."
Quelle: ntv.de, sgi/sid