Rückkehrer Sancho direkt wichtig BVB fertigt harmlose Darmstädter schmucklos ab
13.01.2024, 20:27 Uhr
Chelsea-Leihgabe Ian Maatsen legte ein starkes Debüt für den BVB hin.
(Foto: IMAGO/RHR-Foto)
Der erste Schritt aus der Bundesliga-Krise ist gemacht: Borussia Dortmund startet mit einem Sieg aus der Winterpause. Bei Darmstadt 98 setzt der BVB auf seine Neuzugänge, die direkt Anteil am Erfolg haben. Anders als Niklas Süle, der trotz Personalproblemen auf der Bank sitzt.
Rückkehrer Jadon Sancho grinste breit und drückte seinen Kumpel Marco Reus. Beim Abpfiff tat er dies - wie zuvor bereits nach seiner Torvorlage zum vorentscheidenden 2:0. "Seit ich zurück bin, fühle ich mich zuhause", schwärmte Sancho am Bundesliga-Mikrofon. Dass er ausgerechnet Reus bediente, wie schon bei seiner zuvor letzten Vorlage im Sommer 2021? "Das sollte wohl so sein." Doch auch wenn das ersehnte BVB-Comeback des "Unterschiedsspielers" Sancho nach schweren Jahren bei Manchester United geglückt ist: Mit Ruhm bekleckerte sich Borussia Dortmund trotz des am Ende deutlichen 3:0 (1:0) bei Bundesliga-Schlusslicht Darmstadt 98 nicht.
Zu harmlos war der Gegner, zu holprig wirkten die Bemühungen der Schwarz-Gelben. "Das wird kein Spiel sein, an das ich mich in zehn Jahren noch erinnern werde. Es war kein Augenschmaus", sagte Julian Brandt, Schütze des Führungstreffers (24.), bei Sky: "Der Ball war sehr schnell weg in den ersten 15 Minuten. Wir gehen aus dem Nichts in Führung. Im Lauf der zweiten Halbzeit wurden die Darmstädter platt, dann kamen die Chancen."
"Es fühlte sich an wie ein Pokalspiel"

Der auffällige Jadon Sancho herzt Youssoufa Moukoko, den Torschützen zum 3:0.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Eine davon nutzte Reus, gemeinsam mit Sancho nach 55 Minuten eingewechselt, in der 77. Minute. "Es fühlte sich an wie ein Pokalspiel. Es war ein Arbeitssieg", sagte Reus, der am Freitag zum zweiten Mal Vater geworden war. Sancho sei "ein Unterschiedsspieler", schwärmte der frühere BVB-Kapitän: "Ich spiele unglaublich gerne mit ihm zusammen." Der ebenfalls eingewechselte Youssoufa Moukoko (90.+2) markierte den Endstand. Durch den Dreier verkürzte Dortmund den Rückstand auf die begehrten Champions-League-Plätze, vor der kurzen Winterpause waren die Borussen in vier Begegnungen in Folge sieglos geblieben. Darmstadt wartet nun seit zehn Spielen auf einen Erfolg, auf die Lilien kommt in der Rückrunde im Kampf um den Klassenerhalt eine Mammutaufgabe zu.
Dortmund-Trainer Edin Terzic musste sein Team kurzfristig umbauen. Mats Hummels fehlte wegen eines Infekts. Etwas überraschend rückte Emre Can in die Innenverteidigung neben Nico Schlotterbeck. Für Niklas Süle blieb nur ein Platz auf der Bank. Neuzugang Ian Maatsen gab derweil sein Debüt als Linksverteidiger und wusste zu überzeugen. Vor 17.810 Zuschauern am ausverkauften Böllenfalltor hatten die Gastgeber zu Beginn überraschend viele Ballbesitzphasen. Der BVB agierte überraschend abwartend. Der Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht fehlten aber die Mittel, um die Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen.
BVB-Keeper Kobel muss einmal stark retten
Der BVB fand erstmals in der 20. Minute offensiv statt. Nach einer Flanke des engagierten Maatsen scheiterte Brandt am gut reagierenden Marcel Schuhen. Vier Minuten später war der 98-Schlussmann an seinem 31. Geburtstag machtlos. Nach einer starken Einzelleistung von Jamie Bynoe-Gittens traf Brandt den Ball zwar nicht voll, er trudelte aber ins Netz. Die Gäste hatten nach der Führung zwar mehr Spielkontrolle, spielerisch ließen sie aber viele Wünsche offen. Deshalb tauchte auch der neue Co-Trainer Nuri Sahin neben Terzic an der Seitenlinie auf und gab gestenreich Anweisungen.
Darmstadt hatte weiterhin große Mühe im Angriffsspiel, einzig sechs Minuten vor dem Seitenwechsel wurde es gefährlich. Tim Skarke setzte den Ball aber über das Tor. Die Gastgeber blieben auch nach dem Wechsel bissig und bemüht. Beim Schuss von Luca Pfeiffer hatte Torhüter Gregor Kobel keine Mühe (49.). Terzic reagierte dann schnell auf den lahmen Auftritt seines Teams und brachte nach zehn Minuten im zweiten Durchgang Ex-Kapitän Reus und Sancho, der von Manchester United bis zum Saisonende ausgeliehen wurde. Sancho hätte dann fast den Ausgleich auf dem Feld miterleben müssen. Doch Kobel parierte den zu unplatzierten Kopfball von Pfeiffer aus kurzer Distanz stark (64.). Dann aber legte Sancho mustergültig auf Reus quer, der keine Mühe hatte.
Quelle: ntv.de, tno/sid