Weidenfeller droht die Bank BVB mit neuem Personal aus der Krise?
05.12.2014, 14:42 Uhr
Roman Weidenfeller könnte sich gegen Hoffenheim auf der Ersatzbank wiederfinden.
(Foto: picture alliance / Avanti-Fotogr)
Ein verunsicherter Torwart, eine vogelwilde Abwehr, eine uninspirierte Offensive: Die Gründe für den BVB-Absturz können an Personen festgemacht werden. Coach Jürgen Klopp hat die Schwachstellen erkannt - und krempelt sein Team offenbar um.
Nachdem bei Borussia Dortmund der Abstiegskampf ausgerufen ist, sind beim Tabellenletzten Typen gefragt. Er brauche im Spiel gegen die TSG Hoffenheim (heute Abend ab 20.30 Uhr im Live-Ticker bei n-tv) richtige Männer, die nicht beim ersten Windstoß umfallen, hatte Jürgen Klopp schon unter der Woche gesagt: "Wir versuchen jetzt im Training herauszufinden, wer dieser Situation standhalten kann und stellen danach auf." Jetzt lässt der BVB-Trainer seinen Worten auch Taten folgen - zumindest wenn man der "Bild" glaubt.
Dem Blatt zufolge plant Klopp, Weltmeister Roman Weidenfeller auf die Bank zu setzen. Der Torwart wirkte in den vergangenen Wochen verunsichert. Erst patzte er beim 1:2 in Köln, dann leistete sich der Nationalkeeper bei der jüngsten Niederlage in Frankfurt (0:2) gemeinsam mit Matthias Ginter einen folgenschweren Blackout. Im Abschlusstraining soll Klopp bereits Mitchell Langerak zwischen ins Tor beordert haben. Für den Australier, der vor vier Jahren nach Dortmund wechselte, wäre es nach dem Saisonauftakt gegen Bayer Leverkusen (0:2) der zweite Einsatz in dieser Saison.
Hummels: "Ich hoffe, ich kann helfen...!"
Dass sich Dortmund schon 21 Gegentore gefangen hat, liegt allerdings nicht nur am schwächelnden Weidenfeller, sondern auch an dessen Vordermännern. Egal ob Ginter, Neven Subotic, Erik Durm oder Lukasz Piszczek - die Verteidiger des BVB machten ihren Gegnern das Toreschießen in den vergangenen Wochen viel zu einfach. Was offensichtlich fehlte, war ein Ruhepol, der wieder Ordnung in den schwarz-gelben Hühnerhaufen bringt - doch auch hier gibt es Anlass zur Hoffnung. "Endlich wieder im Kader. Ich hoffe, ich kann helfen...!", twitterte Mats Hummels. Nach auskurierter Bänderdehnung konnte der schmerzlich vermisste Verteidiger in dieser Woche weitgehend beschwerdefrei trainieren, ein Einsatz gegen Hoffenheim scheint möglich.
Ebenfalls wieder eine Alternative ist Jakub Blaszczykowski, der nach einem Muskelfaserriss wieder ins Training eingestiegen ist. Selbst wenn der Pole nicht rechtzeitig fit wird, deuten sich Änderungen im Mittelfeld an. Rückkehrer Shinji Kagawa blieb bisher weit hinter den Erwartungen zurück und wirkte zuletzt wie ein Fremdkörper im Dortmunder Spiel. In den Trainingsspielen wurde Ilkay Gündogan von Klopp auf die Spielmacher-Position beordert - was durchaus Sinn macht: Der spielintelligente und ballsichere Mittelfeldspieler scheut im Gegensatz zu Kagawa nicht den Zweikampf, kann die Angreifer durch seine kreativen Geistesblitze aber genauso gut in Szene setzen.
Wen Klopp letztendlich auf den Rasen schicken wird, in Dortmund sind sich die Verantwortlichen sicher, dass die Spieler ihr letztes Hemd für drei Punkte geben. "Jeder bei uns weiß, was die Stunde geschlagen hat", hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der "Frankfurt Allgemeinen Zeitung" angekündigt. "Die Mannschaft ist jetzt in der Bringschuld, und ich bin mir sicher, dass sie der Situation gerecht werden wird."
Quelle: ntv.de