Fußball

"Schwer, diese Liga zu gewinnen" Barça-Coach Xavi stimmt in VAR-Wut über Real ein

Real gewann spät.

Real gewann spät.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Erst spät dreht Real Madrid seine Partie gegen den Tabellenletzten UD Almeria. Doch für Aufregung sorgen gleich drei umstrittene Entscheidungen des VAR. Auch der Liga-Konkurrent FC Barcelona ist empört.

Nach der 3:2-Aufholjagd von Real Madrid gegen Tabellenschlusslicht UD Almeria hat sich auch Barça-Trainer Xavi in den Ärger um den Videobeweis eingereiht. In der Partie der spanischen Fußballliga hatte es gleich mehrere umstrittene Entscheidungen zugunsten der Königlichen gegeben. Xavi sagte daraufhin, es sei für seine Mannschaft, den FC Barcelona, "sehr schwer, diese Liga zu gewinnen". Ohne strittige Entscheidungen der Schiedsrichter hätten sie bereits "sechs Punkte" mehr auf dem Konto, erklärte Xavi.

Doch was war passiert? Real hatte gegen den bisher sieglosen Tabellenletzten UD Almeria knapp mit 3:2 gewonnen - und dabei auch von schmeichelhafte Entscheidungen des VAR profitiert. Almeria ging bereits nach 39 Sekunden im Santiago Bernabéu in Führungen. Den Königlichen waren die kräftezehrenden Wochen mit dem Supercup in Saudi-Arabien anzumerken.

Real hatte lange Zeit gar keine Chancen. Almeria legte unterdessen unmittelbar vor der Halbzeit nach. Edgar Gonzáles traf nach einem Fehler von Real-Verteidiger Nacho. Der Verteidiger zog aus etwa 20 Metern trocken ab - und traf per Traumtor in den Winkel des chancenlosen Real-Torwarts Kepa. So ging der Tabellenletzte mit einer 2:0-Führung in die Pause.

Gleich drei Aufreger

Doch kurz nach Wiederanpfiff begannen die zweifelhaften Entscheidungen des VAR. In der 56. Minute köpfte der eingewechselte Real-Angreifer Joselu einem Almeria-Verteidiger nach einer Flanke den Ball aus kurzer Entfernung von hinten an den Arm. Der Videobeweis entschied: Elfmeter. Ex-BVB-Star Jude Bellingham verwandelte den umstrittenen Strafstoß nach einer vierminütigen Unterbrechung.

Keine fünf Minuten später stand es plötzlich 3:1 für den Tabellenletzten - dachten zumindest alle. Doch der VAR entdeckte im Vorlauf des Tores ein vermeintliches Foul und wies Schiedsrichter Francisco José Hernández Maeso, der in der Szene selbst danebenstand, darauf hin. Almerias Dion Lopy hatte Reals Bellingham leicht im Gesicht berührt. Der Unparteiische kassierte den Treffer daraufhin wieder ein, es blieb beim 2:1.

Den dritten Aufreger gab es dann in der 67. Minute: Reals Vinicius Jr. erzielte den 2:2-Ausgleich für Real Madrid nach einer Flanke. Aus der Gegenperspektive ist jedoch klar zu erkennen, dass der Brasilianer das Tor mit seinem Arm machte. Deshalb wurde der Treffer auch zunächst zurückgenommen. Doch der VAR zeigte dem Schiedsrichter die Situation nur von hinten: Von dort sieht es so aus, als hätte der Real-Star den Ball nur mit der Schulter berührt, was sich im Rahmen der Regeln befände. Der Treffer zählte doch. Den 3:2-Schlusspunkt setzte Real-Kapitän Dani Carvajal in der neunten Minute der Nachspielzeit.

"Sie hätten nicht mehr (für Madrid) machen können"

Bei Almeria sorgten die Entscheidungen für großen Unmut. "Dies ist ein Wettbewerb, der für alle fair sein sollte, und manchmal ist es schwer, das zu sehen", sagte 2:0-Torschütze Gonzáles. Dem Real-Elfmeter sei ein klares Foul von Joselu vorangegangen, "und ich denke, das zweite Tor war ein Handspiel. Alle Entscheidungen fielen zu ihren Gunsten aus". Verteidiger Marc Pubill fügte hinzu: "Jemand hat entschieden, dass wir nicht gewinnen können, und so ist es passiert." Der verärgerte Gonzalo Melero erklärte: "Ich habe das Gefühl, dass man uns heute beraubt hat, das ist ganz klar. Sie hätten nicht mehr (für Madrid) machen können, um wieder ins Spiel zu kommen."

Bei den Königlichen sah man die Sache dagegen deutlich entspannter. "Ich verstehe Almerias Ärger über die Entscheidungen, aber ich denke, sie waren alle korrekt", sagte Ancelotti in der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Ich habe sie mir angeschaut. Ich denke, der Schiedsrichter hat sie richtig getroffen. Es ist nicht der VAR, der die Entscheidungen trifft. Der VAR gibt Ratschläge und der Schiedsrichter entscheidet. Ich denke, er hatte recht."

Derzeit führt das Überraschungsteam Girona die spanische La Liga an, Real Madrid liegt nur einen Punkt dahinter - hat jedoch ein Spiel weniger. Der FC Barcelona liegt auf dem dritten Rang, sieben Punkte hinter den Königlichen, auch ihnen fehlt noch ein Spiel.

Quelle: ntv.de, ses

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