144 Millionen über dem Limit Barça ist zu pleite für Haaland
15.03.2022, 07:39 Uhr
Erling Haaland wird sich in der Bundesliga wohl nur noch in dieser Saison mit dem FC Bayern auseinandersetzen müssen.
(Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER)
Erling Haaland wird Borussia Dortmund aller Voraussicht nach im Sommer verlassen. Der Kreis der Interessenten ist riesig, doch wirtschaftliche Zwänge sortieren den Markt offenbar schon deutlich. Der FC Barcelona ist wohl offiziell raus.
Der hoch verschuldete FC Barcelona liegt derzeit nach Angaben der spanischen Liga um 144 Millionen Euro über dem erlaubten Ausgabenlimit. "Diese Zahl ergibt sich aus der Differenz zwischen den tatsächlichen Verlusten des Klubs und den von La Liga im Mai 2021 geschätzten", sagte der Liga-Generaldirektor Javier Gómez laut "Mundo Deportivo". "Barcelonas Verluste sind größer, als seine Fähigkeit, Einnahmen zu erzielen", fügte der Manager hinzu.
Jeder spanische Klub hat ein anderes Ausgabenlimit, das vom Verhältnis der Einnahmen zu Ausgaben und den Verbindlichkeiten abhängt. Der FC Barcelona hat horrende Schulden in Höhe von rund 1,35 Milliarden Euro angehäuft. Die vom FC Barcelona angestrebte Verpflichtung von BVB-Stürmerstar Erling Haaland hält Gómez deshalb derzeit für unmöglich. "Es ist ganz klar, um Einkäufe zu machen, muss der Klub seine Ausgaben reduzieren oder mehr Einnahmen erzielen", sagte Gómez.
"Transfers, die wir nicht machen würden"
Damit wird es immer unwahrscheinlicher, dass Haaland, der bei Borussia Dortmund zwar noch einen Vertrag bis 2024 besitzt, aber den Verein wohl dennoch im Sommer in irgendeine Richtung verlassen wird, zum FC Barcelona geht. Dessen Präsident Joan Laporta hatte schon am Wochenende verkündet, dass sich der Klub aus dem Rennen um die Dienste des wohl am heftigsten umworbenen Fußballers des Planeten zurückziehen werde. "Selbst wenn wir die beste wirtschaftliche Situation hätten, gibt es Transfers, die wir nicht machen würden", sagte Laporta dem TV-Sender Esport3. "Wir sind da, um einen Fußballklub gut zu führen und auch wenn wir uns verbessert haben, ist die wirtschaftliche Lage bislang nicht umgekehrt. Das ist die Priorität – zusammen mit der Priorität, eine immer stärkere Mannschaft zusammenzustellen." Haalands festgeschriebene Ablöse soll im Sommer 75 Millionen Euro betragen.
Medienberichten zufolge liegen dem Torjäger und dessen Berater Mino Raiola unter anderem auch Angebote von Real Madrid und Manchester City vor. Am Wochenende hatten englische Medien von einer angeblichen Einigung des Lagers von Haaland mit dem englischen Meister berichtet. Die Summe, die bei einem Wechsel fällig werden soll, soll sich mit Ablöse, Boni und Zahlungen an Berater Raiola auf rund 100 Millionen Pfund (119 Millionen Euro) belaufen.
Doch diese Meldungen sind mit Vorsicht zu genießen: Erst Anfang März hatten spanische Medien von einer "Vorzugsvereinbarung" Haalands mit Real Madrid berichtet, die als klares Bekenntnis des 21-Jährigen zum spanischen Großklub interpretiert worden war. Der Bezahlsender Sky hatte über ein Szenario spekuliert, wonach Haaland "von Real im kommenden Sommer verpflichtet, dann aber noch ein Jahr verliehen wird, bis der Vertrag von Karim Benzema bei den Königlichen ausläuft." Immerhin: Für Real Madrid scheint eine Verpflichtung Haalands zumindest finanziell machbar zu sein. Nach Angaben der Liga ist der FC Barcelona der einzige Erstligaklub, der sein Ausgabenlimit für Spieler überschreitet.
Quelle: ntv.de, ter/dpa