Neuendorf lernt aus Katar-WM DFB-Boss will alles außer Fußball schon vor der EM klären
19.03.2024, 12:00 Uhr
Es sind keine 90 Tage mehr zum EM-Auftakt, zunächst stehen aber noch die Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande an. DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärt im Interview mit RTL und ntv, worauf es bei den Partien ankommt und was der Verband aus der Katar-WM gelernt hat.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf traut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM das Halbfinale zu. Er müsse diesen Wunsch gar nicht formulieren, die Spieler seien selbst ehrgeizig und hätten das Ziel, "im eigenen Land die Euro hier zum Erfolg zu bringen und zu führen", sagte er im Interview mit RTL und ntv. Jeder der DFB-Stars sei "ganz wild darauf, hier vor dem eigenen Publikum zu zeigen, dass wir nach wie vor ganz oben mithalten können".
Das DFB-Team schied bei den Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar jeweils in der Gruppenphase aus, bei der vergangenen Europameisterschaft war schon im Achtelfinale mit der 0:2-Niederlage gegen England Schluss. Neuendorf räumte ein, dass die vergangenen drei Turniere "nicht wirklich erfolgreich waren". "Deswegen ist ein bisschen Demut durchaus angebracht."
Und dennoch: "Auf der anderen Seite spielen wir zu Hause, wir haben die Fans im Rücken", sagte Neuendorf. "Die Stadien werden voll sein und die Stimmung sehr gut." Auch die nominierten Spieler stimmen den DFB-Präsidenten optimistisch. "Wir haben herausragende Spieler, wir haben Weltmeister im Kader, Toni Kroos kommt jetzt zurück", erklärte er. Der WM-Titel in Brasilien jährt sich am Tag vor dem EM-Finale zum 10. Mal. "Und ich traue das der Mannschaft auch zu, dass sie sehr weit kommt."
"Wir haben daraus gelernt"
Vor allem das Turnier in Katar war von Debatten um die "One Love"-Kapitänsbinde überlagert. Neuendorf erklärte, dass sich so etwas nicht wiederholen soll. "Wir haben als DFB daraus gelernt", sagte er. Er habe das auch schon unmittelbar nach der WM gesagt. "Ich glaube, es ist ein Fehler gewesen, dass man solche Fragen in das Turnier reinlaufen lässt." Es sei sein Lerneffekt aus der Katar-Weltmeisterschaft, "dass man, sobald das Turnier losgeht, auch den vollen Fokus auf das Spiel, auf den Fußball haben muss."
Auch was die EM-Stimmung im Land angeht, ist der DFB-Präsident zuversichtlich. Man sollte es nicht so sehen, dass die Euphorie gar nicht da sei, die Menschen wollten zu diesem Turnier. "Die Ticketanfragen sind bombastisch. Wir haben 50 Millionen Ticket-Anfragen für 2,7 Millionen Tickets, die insgesamt vergeben werden für alle Spiele. Und das zeigt ja, dass die Menschen das Turnier sehen wollen."
Zudem könne die DFB-Elf auch ihren Teil beitragen, mit der Art und Weise, wie das Team Fußball spiele. Bei den beiden kommenden Testspielen gegen Frankreich in Lyon (Samstag, 21 Uhr/ZDF und im Liveticker bei ntv.de) und gegen die Niederlande (Dienstag, 26. März, 20.45 Uhr/RTL und im Liveticker bei ntv.de) in Frankfurt/Main gehe es nicht nur um die Ergebnisse, sondern auch um den Auftritt. Wichtig sei, dass sich da auch eine Stammformation für den Turnierauftakt gegen Schottland am 14. Juni um 21 Uhr in München herausbilde.
"Ich glaube, das weiß Julian Nagelsmann alles besser als ich", sagte Neuendorf. "Und ich glaube, diese beiden Spiele, die werden zeigen, wie die Mannschaft unterwegs ist. Da wird Mentalität gefragt sein. Und ich glaube, das wird dann auch dazu führen - unabhängig vom Ergebnis - dass die Leute sagen: Ja, auf diese Mannschaft können wir setzen und den trauen wir was zu."
Das ganze Interview sehen Sie in einem Nachtjournal-Spezial um 0.25 Uhr bei RTL.
Quelle: ntv.de, ses