Mehr Fans zugelassen Der Sport nähert sich vollen Tribünen
16.02.2022, 19:27 Uhr
Bei Union Berlin sah es gegen den BVB schon wieder recht voll aus.
(Foto: dpa)
Es ist ein Schritt in Richtung Normalität: Deutschland öffnet sich, Corona-Beschränkungen sollen fallen. Auch im Sport: Mehr Fans dürfen in Stadien und Hallen. Sogar die Hoffnung auf baldige Vollauslastung besteht. Darüber freut sich nicht nur der Fußball.
Der nächste Meilenstein ist geschafft, sogar das Wunschszenario rückt näher: Der Profisport könnte im Frühling endlich wieder mit enormer Zuschauer-Pracht auf den Tribünen erblühen. Die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels am Mittwoch eröffnen jedenfalls verheißungsvolle Aussichten. Schon ab dem 4. März dürfen im Freien bis zu 25.000 Fans in die Arenen pilgern, selbst in den Hallen sind wieder bis zu 6000 Zuschauer zugelassen - und schon Ende März könnte sich womöglich gar der Traum voller Arenen erfüllen.
Der VfB Stuttgart öffnet sogar schon am Wochenende: Bereits beim wegweisenden Heimspiel gegen den VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr im ntv.de-Liveticker) dürfen dank einer Ausnahmegenehmigung 25.000 Zuschauer in die Mercedes-Benz-Arena.
Das elfseitige Beschlusspapier versprüht damit sogar mehr Hoffnung, als es erste Vorschläge der Politik zu Wochenbeginn erahnen ließen. Frank Bohmann sprach von "Lichtern am Horizont". Mit den Lockerungen "können wir gut leben", sagte der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL). Er begrüße, "dass wir sichtbar Schritt für Schritt in die richtige Richtung gehen", sagte Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt.
"Eröffnen uns die Perspektive"
Die Stadien dürfen allerdings höchstens zu 75 Prozent und die Hallen zu 60 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität ausgelastet werden, in ersten Entwürfen waren noch lediglich 50 und 40 Prozent als relevante Grenzwerte vorgesehen. "Wir befinden uns an einem besonderen Tag der Pandemie, wir können zuversichtlicher nach vorne schauen", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz: "Wenn alles so bleibt, werden wir in den nächsten Wochen eine stetig verbesserte Situation haben."
Ab dem 20. März entfallen dann gar "alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen", dann sind wohl auch volle Arenen möglich. "Wir werden Basisschutzmaßnahmen als Handlungsmöglichkeit aufrechterhalten, aber nicht als Standard", führte Scholz aus: "Wir werden es wagen, das meiste zu öffnen. Aber wir brauchen die Möglichkeit zu handeln, wenn etwas passiert. Das meiste wird so sein, dass es kaum Beschränkungen geben wird. Masken und Abstand werden am wichtigsten, andere werden wir situativ brauchen."
Bohmann erkennt darin einen Hoffnungsschimmer. Die Regelungen "eröffnen uns die Perspektive, ab dem 20. März mit unseren Arenen und Stadien wieder in die Vollauslastung zu gehen. Davon gehen wir aus und sind sehr optimistisch", sagte der 57-Jährige.
"Krisenmodus muss beiseite gelegt werden"
Blieben die Sportstätten zu Jahresbeginn noch nahezu komplett leer, einigten sich die Länder Anfang Februar eigentlich auf bundesweite Obergrenzen von 10.000 im Freien bei einer Auslastung von maximal 50 Prozent und 4000 bei einer Auslastung von 30 Prozent in den Hallen. Doch Bundesländer wie Bayern und Sachsen gingen schon damals einen Sonderweg, erlaubten unter anderem im Freien bis zu 15.000 Fans. Auch die neue Regelung verabschiedete Bayern bereits am Dienstag und damit einen Tag vor dem neuerlichen Gipfeltreffen.
"Wir brauchen dringend wieder den ganz normalen Betrieb, der Krisenmodus muss jetzt schnellstmöglich beiseite gelegt werden, sonst ist unser Geschäft bald nicht mehr machbar", hatte Bohmann schon vor der Runde in Berlin gesagt: "Die deutschen Profiligen, auch der Fußball, stehen in dieser Frage Schulter an Schulter, wir stehen in regelmäßigem Austausch." Mit dem neuesten Beschluss ist der Profisport seinem Ziel schon einmal ein gutes Stück näher gekommen.
Quelle: ntv.de, ara/sid