Fußball

"Erscheint mir sinnvoll"Eigener Kapitän fordert nach Eklat um DFB-Star Entschuldigung

28.11.2025, 14:29 Uhr
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In der 73. Minute des Europa-League-Spiels seiner Go Ahead Eagles gegen den VfB Stuttgart (0:4) hat der gerade eingewechselte Victor Edvardsen eine schlechte Idee: Erst foult der Stürmer VfB-Kapitän Atakan Karazor, dann lässt er sich gegen den deutschen Nationalspieler Angelo Stiller zu einer Provokation hinreißen: Der Deventer-Profi war mit Stiller aneinandergeraten. Online sorgte die Szene, in der sich Edvardsen an die Nase fasste, für mächtig Aufsehen.

Auf dem Platz gab es eine Rudelbildung. Stiller und Edvardsen sahen Gelb. Kommentator Cornelius Küpper regte sich am Mikrofon von RTL mächtig auf - und ordnete Edvardsens Verhalten als "hochgradig asozial" ein. Auch der DFB-Nationalspieler Stiller und mehrere Mannschaftskameraden waren außer sich. Hintergrund: Stiller hat eine markante Nase, Edvardsen machte sich offenbar darüber lustig. Stiller und Edvardsen sahen die Gelbe Karte, für den Schweden im Dress des niederländischen Teams hatte der Vorfall noch in der Kabine ein Nachspiel.

"In der Umkleidekabine habe ich ziemlich schnell verstanden, was er getan hatte. Da habe ich gesagt, dass es mir sinnvoll erscheint, zu dem Jungen zu gehen", verkündete Kapitän Mats Deijl nach dem Spiel. Sein Mitspieler habe sich seiner Meinung nach entschuldigen sollen. Edvardsen sei - so glaubte Deijl - seiner Aufforderung schließlich auch nachgekommen. Der ehemalige niederländische Weltklassespieler Wesley Snijder schimpfte als TV-Experte: "Ich finde das traurig. So etwas gilt es in keiner Weise zu akzeptieren."

"Er könnte sich bei mir entschuldigen"

Edvardsen selbst hatte sich nach der Provokation zunächst noch uneinsichtig gezeigt: "Ich habe mich noch nicht entschuldigt und weiß nicht, ob ich das noch tun werde. Emotionen gehören zum Fußball dazu. Es ist leicht, sich zu entschuldigen, aber er hat auch Dinge gesagt, die ihr nicht wisst. Er könnte sich auch bei mir entschuldigen", verkündete der Stürmer, der erst nach der Halbzeit eingewechselt worden war, unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Trainer Melvin Boel wollte nach dem Spiel keine Konsequenzen verhängen: "Ich weiß nicht, was ich da genau sehe", erklärte er. "Ich sollte wohl Victor fragen, was hier passiert. Ich werde mit Victor sprechen und bin gespannt, was er darüber sagt."

Beim VfB Stuttgart wollte man die Szene derweil gar nicht so hoch hängen: "Es geht um Europa-League-Punkte für Deventer genauso wie für uns", sagte VfB-Sportchef Fabian Wohlgemuth. "Also wenn Emotionen im Spiel sind und die dann auch schnell wieder abebben und der Schiri die richtigen Maßnahmen ergreift, dann ist das alles nicht so wild." Der VfB-Boss ergänzte final: "Von daher, alles in Ordnung."

Quelle: ntv.de, ter

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