Fußball

"So lange reden wir nicht" Entnervter Hertha-Coach Dardai bricht Pressekonferenz ab

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Die Chancen auf den direkten Wiederaufstieg von Hertha BSC in die Bundesliga sind gering. Auf Kritik reagiert Trainer Pal Dardai jetzt drastisch: Er bricht eine Pressekonferenz einfach ab, weil ihm die Frage eines Journalisten nicht passt.

Trainer Pal Dardai vom Fußball-Zweitligisten Hertha BSC hat mit einem denkwürdigen Abgang für Aufsehen gesorgt. Vor dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn am Freitag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) stand der Ungar bei der Pressekonferenz nach einer Nachfrage eines "Kicker"-Journalisten schwer angesäuert auf, verließ den Raum - und kehrte nicht zurück.

Bereits nach der ersten Frage eines Journalisten sagte der Ungar, dass dieser geschrieben habe, Hertha mangele es an einem Konzept. "Du hast geschrieben, Hertha BSC hat kein Konzept. Und so lange du das so siehst, reden wir nicht. Bitte nächste Frage. Dankeschön", so der 48-Jährige.

Als der Reporter wenig später erneut zur Frage ansetzte, hatte Dardai genug und dampfte sichtlich genervt ab. Er stand auf und ging, für ihn war diese Pressekonferenz nach rund fünf Minuten beendet. Auf dem Podium ließ er Herthas Presssprecherin Vera Krings und Profi Fabian Reese zurück, nach Momenten des Schweigens wurde die Pressekonferenz fortgesetzt. Reese führte die Fragerunde rund zehn Minuten lang alleine zu Ende.

Nicht der erste Konflikt von Dardai mit dem "Kicker"

Der "Kicker" selbst schreibt dazu, in einem Text vom 14. März "die Entwicklung des Teams und die Trainer-Personalie mit Blick auf den Sommer thematisiert" zu haben sowie von internen Überlegungen zu einer möglichen Dardai-Entlassung Ende Januar. Dardai hatte am Tag danach bereits gegen das Fachmagazin geschossen: "Leute, die so etwas berichten, sollten sich einen anderen Verein suchen und darüber berichten." Jetzt spekuliert der "Kicker" über den Ungarn, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft: "Ob er seine Karten bei Herthas Bossen mit solchen öffentlichen Auftritten verbessert, darf bezweifelt werden …"

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Der Bundesliga-Absteiger hat als Tabellenneunter vor dem Spieltag acht Zähler Rückstand auf den Dritten Düsseldorf und im Laufe der Saison bereits viele Chancen vergeben, noch in den Kampf um einen Aufstiegsplatz einzugreifen. Dardai selbst hatte zu Saisonbeginn angesichts des großen personellen Umbruchs betont, dass sich Hertha in einem Übergangsjahr befinde. Kritik an seinem Stil hatte er als nicht zielführend zurückgewiesen. Am Freitag eröffnet der Hauptstadtklub in Paderborn den 28. Spieltag.

Am vergangenen Wochenende hatte Hertha im Duell der Traditionsklubs gegen den 1. FC Nürnberg einen 0:2-Rückstand noch aufgeholt, beim 3:3-Unentschieden jedoch wieder den Sieg verpasst. In der Rückrunde steht der Klub aus dem Berliner Westend bei drei Siegen, vier Remis, drei Niederlagen und 20:20 Toren - zu wenig für den Anspruch, zeitnah wieder erstklassig anzutreten.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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