Harte Gegner stehen an Feldhoff und Ural übernehmen VfL Bochum "bis auf Weiteres"
21.10.2024, 17:05 Uhr
Sammelte als Chefcoach beim VfL Osnabrück bereits Erfahrung: Markus Feldhoff.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem Rauswurf von Trainer Zeidler setzt der VfL Bochum auf dem Trainerposten auf eine interne Doppellösung: Co-Trainer Feldhoff und Assistenz-Coach Ural übernehmen. Die Mannschaft müssen sie schnell wieder aufbauen, denn die nächsten Gegner verheißen geringe Erfolgschancen.
Es ist kein halbes Jahr her, da lag an der Castroper Straße so etwas wie Aufbruchsstimmung in der Luft. Mit einer denkwürdigen Aufholjagd in der Relegation hatte der VfL Bochum doch noch irgendwie die Klasse gehalten - und sich im Gefühl des Erfolgs nach einer sorgenfreien Bundesliga-Saison gesehnt. Doch nun, fünf Monate später, steht der VfL einmal mehr vor einem Scherbenhaufen.
Und seit Montagnachmittag ist klar: Markus Feldhoff und Murat Ural sollen nach dem Rauswurf von Peter Zeidler schnellstmöglich mit den Aufräumarbeiten beginnen. Das Duo übernimmt die verunsicherte Mannschaft "bis auf Weiteres" und soll sie auch auf das Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München vorbereiten. Das gab der Klub am Tag nach der Zeidler-Entlassung offiziell bekannt.
Feldhoff ist seit 2023 als Co-Trainer in Bochum tätig. Zuvor hatte er bereits als Chefcoach beim VfL Osnabrück gearbeitet. Ural war im Sommer als Assistent von Zeidler zum VfL gekommen. Nach dem Horrorstart mit nur einem Pünktchen aus sieben Spielen und aufgrund der "fehlenden Überzeugung" war die Trennung von Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau aus Sicht der Verantwortlichen unvermeidbar.
Top-Teams sind nächste Gegner
Dem neuen Duo steht allerdings ein hammerhartes Programm mit wenig Aussicht auf Erfolg bevor. Schon am Sonntag (15.30 Uhr/Liveticker bei ntv.de) kommen die Bayern nach Bochum, danach geht es gegen Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart. "Wenn es schiefgeht, haben sie einen Punkt nach elf Spielen", unkte bereits Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann im Sky-Studio.
Wie lange Feldhoff und Ural die Verantwortung übernehmen sollen, ist unklar. Laut WAZ sucht der VfL bereits unter Hochdruck nach einem neuen Sportdirektor, der dann die Gespräche mit potenziellen Trainerkandidaten führen kann. Die Tendenz gehe in die Richtung, einen externen Coach zu verpflichten. Als interne Lösung war zunächst auch der bisherige U19-Trainer David Siebers im Gespräch.
Läuft es mit Feldhoff und Ural bis zur Länderspielpause Mitte November gegen die Top-Gegner gut und der VfL schenkt ihnen weiter das Vertrauen, hätten die beiden Rückhalt für weitere Spiele. Sollte ein neuer Übungsleiter kommen, hätte er Zeit, die Mannschaft vor dem ersten Pflichtspiel etwas besser kennenzulernen.
Zeidler, der im Sommer aus St. Gallen gekommen war und einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hatte, trauten die Bosse die Wende jedenfalls nicht mehr zu. Gleiches betrifft Lettau, der erst im vergangenen Jahr vom Leiter Lizenzbereich zum Sportdirektor aufgestiegen war. Es fehle "die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann", hieß es.
Der Bochumer Angriff präsentierte sich in dieser Saison bislang erschreckend harmlos. Erst sieben Tore hat die Mannschaft erzielt, in der Bundesliga traf nur der Aufsteiger FC St. Pauli noch seltener. Zudem ist die Abwehr löchrig, das Team wirkt verunsichert.
Die brenzlige Lage scheint aber inzwischen auch den Spielern bewusst zu sein. "Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt", hatte Angreifer Philipp Hofmann im Anschluss an den jüngsten Rückschlag bei der TSG Hoffenheim (1:3) betont. Von der Euphorie nach dem kleinen Relegationswunder gegen Fortuna Düsseldorf war da längst nichts mehr übrig.
Quelle: ntv.de, als/sid/dpa