Klare Worte von Trainer Terzić Hummels macht sich zum Sündenbock beim BVB
10.12.2023, 08:14 Uhr
Für Hummels war es der dritte Platzverweis in 16 Jahren Bundesliga.
(Foto: IMAGO/RHR-Foto)
Von den jüngsten sechs Bundesliga-Spielen hat Dortmund nur eins gewonnen, die Niederlage gegen Leipzig ist doppelt bitter: Der Rückstand auf die Champions-League-Plätze wächst und Mats Hummels fehlt nächste Woche gesperrt. Der Abwehrchef sieht seine frühe Rote Karte als spielentscheidend an.
Gerade einmal 15 Minuten waren im Topspiel des 14. Bundesliga-Spieltags absolviert, da verabschiedete sich Mats Hummels bereits in den Feierabend. Notgedrungen, weil Schiedsrichter Sven Jablonski seine Einschätzung des in jedem Falle folgenschweren Fouls an Loïs Openda mithilfe des Videoassistenten revidiert hatte: außerhalb statt innerhalb des Strafraums, Freistoß statt Elfmeter, Rote Karte statt Verwarnung. Die verbleibenden 75 Minuten plus Nachspielzeiten musste Borussia Dortmund nicht nur in Unterzahl angehen, sondern auch ohne seinen aktuell so formstarken Abwehrchef.
Hummels äußerte sich unmittelbar nach Spielende über X zum bitteren 2:3 im Verfolgerduell gegen Rasenballsport Leipzig: "Die Niederlage geht auf meine Kappe, ich darf da niemals zur Grätsche runtergehen und die Jungs dadurch 80 Minuten mit einem Mann weniger auf dem Feld lassen." Der In-wenigen-Tagen-35-Jährige übernahm damit die Verantwortung dafür, dass der BVB als Tabellenfünfter kurz vor der Winterpause vier Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze hat. Daran änderte auch die Energieleistung seiner Kollegen nichts, die in der Schlussphase vergeblich auf den Ausgleich gedrängt hatten: "Ganz großes Kompliment an die Fans und die Mannschaft für die Moral heute."
Trainer Edin Terzić wollte da gar nicht widersprechen, als er beim Pay-TV-Sender Sky auf die Szene und Hummels' Einschätzung dazu angesprochen wurde: "Das können wir so stehen lassen, glaube ich." Der Nationalspieler wisse selbst, "dass er da nicht runtergehen kann - nicht in dieser Aktion und besonders nicht in dieser Spielminute." Denn "bis zur Roten Karte waren wir die bessere Mannschaft." Terzić hätte sich gewünscht, Hummels hätte nicht gegrätscht, "dann müssen wir das Risiko nehmen, das Gegentor schlucken und zu elft weiterspielen." In der Schlussphase einer Partie sei eine solche Aktion eher möglich: "Aber nicht so früh."
Doch auch der 41-jährige Chefcoach gerät immer wieder in der Kritik: Inklusive der Nullnummer gegen keinesfalls überragende Leipziger haben die Dortmunder nur eins der jüngsten sechs Ligaspiele gewinnen können. Sollte Leverkusen am Sonntag in Stuttgart gewinnen, wächst der BVB-Rückstand auf Platz eins auf 13 Punkte an. Gegen den VfB hatte die Borussia am Mittwoch im Pokal und vor knapp vier Wochen in der Liga zweimal verdient verloren, die beiden Auftritte hatten die Diskussionen um eine zu destruktive Ausrichtung der Mannschaft befeuert.
Terzić jedoch zeigte sich gewohnt zuversichtlich: "Wir werden wieder aufstehen. Wir haben es bewiesen, wir werden es beweisen und werden es Stück für Stück hinkriegen, dass wir weniger Rückschläge verarbeiten müssen." Die nächste Chance dazu bietet sich bereits am Mittwoch in der Champions League, wenn es gegen Paris St. Germain (21 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) um den Gruppensieg geht. Das Weiterkommen haben die Schwarzgelben bereits sicher, mit einem Sieg könnten sie das Starensemble aus der französischen Hauptstadt gar in die Europa League befördern. Mit Hummels, der seine Sperre dann am kommenden Wochenende beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Augsburg absitzen muss.
Quelle: ntv.de, tsi