Fußball

"Geld, um ganze Liga zu kaufen" Klopp wettert wegen Newcastle und Fairplay

Jürgen Klopp geht der Premier League an den Kragen.

Jürgen Klopp geht der Premier League an den Kragen.

(Foto: imago images/Shutterstock)

Newcastle als neue "Supermacht", Saudi-Eigentümer und Menschenrechtsverletzungen, Financial Fair Play: Liverpool-Coach Jürgen Klopp holt zum Rundumschlag gegen die Premier League aus. Er erinnert an die Super League, gegen die alle protestiert hätten - und weiß auch, was noch wichtiger als Geld ist.

Jürgen Klopp erwartet, dass der Einstieg Saudi-Arabiens bei Newcastle United in der Premier League alles verändert. "In fünf, sechs, sieben Jahren wird Newcastle eine Supermacht sein, wenn die Besitzer Geduld haben", sagte der Teammanager des FC Liverpool am Freitag. "Die neuen Besitzer haben genug Geld, um die ganze Liga zu kaufen." Ironisch fügte er an: "Vielleicht passiert das irgendwann, dann haben alle wieder identische Chancen."

Ein saudisches Konsortium, das maßgeblich vom saudi-arabischen Staatsfonds unter Kontrolle des höchst umstrittenen Kronprinzen Mohammed bin Salman beeinflusst wird, hatte den Traditionsklub für umgerechnet rund 350 Millionen Euro übernommen. Die Premier League winkte das durch, Menschenrechtsorganisationen kritisierten den Deal scharf.

Er habe auf ein offizielles Statement des Premier-League-Chefs Richard Masters gewartet, betonte Klopp: "Offensichtlich gibt es Bedenken wegen Menschenrechtsverletzungen. Wir alle denken dasselbe: Was wird das für den Fußball bedeuten?"

Existiert Financial Fair Play noch?

Vor zwölf Monaten sei es "ein riesiges Problem" gewesen, "dass zwölf Teams eine Super League zu gründen versuchten - und zwar zu Recht. Dies ist, als schaffe man ein Super-Team - mit Champions-League-Garantie", fuhr Klopp fort. "Financial Fair Play - niemand weiß, ob das überhaupt noch existiert oder nicht."

Liverpool, dank der amerikanischen Fenway Sports Group auch nicht gerade für Geldprobleme bekannt, könne dennoch weiterhin mithalten. "Viel wichtiger als das Geld sind gute Entscheidungen", sagte Klopp.

"Wir haben vor zwei Jahren die Champions League gewonnen. Da waren auch schon zwei Nationen mit brillanten Teams dabei", betonte Klopp, wobei er auf Paris St. Germain (Katar) und Manchester City (Vereinigte Arabische Emirate) anspielte. "Man kann auch siegen, wenn die Finanzkraft des Gegners viel größer ist als die eigene." Allerdings besitze Newcastle nun selbst das Geld für Fehlentscheidungen. Am achten Spieltag der Premier League gegen den FC Watford (13.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) sind der FC Liverpool und Jürgen Klopp aber erstmal wieder die finanzielle und spielerische Übermacht.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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