"War einfach richtig schlecht" Kölns Trainer rechnet nach Desaster mit seinem Team ab
19.10.2024, 07:29 Uhr
Struber fordert eine deutliche Reaktion seines Teams.
(Foto: dpa)
Nach der krachenden Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 machen sich die Profis des 1. FC Köln selbst verbal fertig. Auch Trainer Struber stimmt mit ein. Statt zur Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga aufzuschließen, folgt die nächste Krise.
Nach dem Gang zu den enttäuschten Fans rechnete Timo Hübers knallhart ab. "Heute war es einfach richtig schlecht", schimpfte der Kapitän des 1. FC Köln nach dem 1:5 (1:2)-Debakel bei Darmstadt 98 am Sky-Mikrofon. "Das Spiel war super enttäuschend. Die Darmstädter haben uns komplett den Schneid abgekauft in ihrer Körperlichkeit und ihrer Wucht."
Mit großen Ambitionen waren die Domstädter in das Spiel gegangen, mit einem Sieg sollte der Anschluss an die Aufstiegsplätze hergestellt werden. Doch es folgte ein desolater Auftritt des FC - und das nächste Kapitel in einer Kölner Saison, die mehr und mehr an eine wilde Achterbahnfahrt erinnert.
Es sei ein "rabenschwarzer Tag" und "super nervig", haderte Hübers im Anschluss an die dritte Saisonniederlage. Und auch Trainer Gerhard Struber nahm nach dem "blutleeren" Auftritt kein Blatt vor den Mund. "Ich war davon beeindruckt, wie wenig wir investiert haben. So ein Gesicht will ich nicht nochmal sehen", forderte der Österreicher: "Wir waren während des gesamten Spiels überfordert und nicht in der Lage, die Basics einzuhalten."
Für die Gastgeber traf Fraser Hornby doppelt (11./40.), Isac Lidberg (54.), Philipp Förster (65.) und Aleksandar Vukotic (90.+4) erhöhten in der zweiten Hälfte. Köln, bislang mit der besten Offensive der Liga, blieb vorne zu harmlos. Der zwischenzeitliche Ausgleich von Tim Lemperle (38.) war zu wenig.
"Ziemlich häufig gebrannt"
"Grundsätzlich alles" sei schief gelaufen, analysierte FC-Verteidiger Leart Pacarada die "verdiente Niederlage". In der Verteidigung "hat es ziemlich häufig gebrannt". Bei Darmstadt wiederum habe "alles, was sie gemacht haben, funktioniert. So Tage gibt es im Fußball. Es bringt nichts, sich jetzt die ganze Woche mit dem Spiel zu beschäftigen, das wird ganz klar aufgearbeitet und dann abgehakt."
Und so gab es am Ende eines ernüchternden Abends sogar Pfiffe vom eigenen Anhang. "Das trifft uns natürlich. Wir sind enttäuscht, die Fans sind enttäuscht", sagte Hübers: "Dass es dann auch Pfiffe gibt, ist absolut verständlich." Doch trotz aller Enttäuschung richtete der 28-Jährige rasch den Blick nach vorne. "Wir müssen das Spiel schnell abhaken, die Lehren daraus ziehen, ehrlich analysieren und dann ein ganz anderes Gesicht zeigen", so der Kapitän.
Darmstadt, im Sommer gemeinsam mit Köln aus der Bundesliga abgestiegen, dagegen feierte im Tabellenkeller einen echten Befreiungsschlag und springt vorerst auf Platz 13. Trainer Florian Kohfeldt, der nach dem vierten Spieltag von Torsten Lieberknecht übernommen hatte, gelang Darmstadts erster Heimsieg seit dem 4:2 über Werder Bremen am 1. Oktober 2023, damals noch im Oberhaus.
Für den FC geht es am Freitag (18.30 Uhr) gegen den SC Paderborn weiter. Vier Tage später folgt das Duell in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel (20.45 Uhr). Darmstadt empfängt am kommenden Sonntag den SSV Ulm (13.30 Uhr) und muss im Pokal bei Dynamo Dresden ran (Mittwoch, 20.45 Uhr//jeweils Sky und im ntv.de-Liveticker).
Quelle: ntv.de, ara/sid