Fußball

Weiter nach der WM-Katastrophe Mancini will Italiens Tränen selbst trocknen

Roberto Mancini will die Zukunft der Nationalmannschaft Italiens selbst prächtig gestalten.

Roberto Mancini will die Zukunft der Nationalmannschaft Italiens selbst prächtig gestalten.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Roberto Mancini schenkt Italien den EM-Titel, führt die stolze Fußball-Nation aber auch "in die Hölle", wie die heimische Presse urteilt. Nach dem peinlichen Aus in der WM-Qualifikation hat der Nationaltrainer nun entschieden: Er will die sportliche Katastrophe persönlich reparieren.

Trotz des blamablen Ausscheidens in der WM-Qualifikation will Roberto Mancini Trainer der italienischen Fußball-Nationalmannschaft bleiben. Er sei noch jung und wolle nach der Europameisterschaft auch die Weltmeisterschaft gewinnen, sagte der 57-Jährige. Für dieses zweite Ziel brauche er noch Zeit - in Katar muss Italien zuschauen, weil die Azzurri in der vorigen Woche ihre Playoff-Quali-Partie gegen Nordmazedonien verloren hatten. Nur acht Monate zuvor waren sie in London Europameister geworden.

Der Vertrag des Auswahlcoaches läuft bis zur WM 2026 in Nordamerika. Nach der jüngsten Pleite hatte er zunächst offen gelassen, ob er den Kontrakt erfüllen oder zurücktreten will. Verbandschef Gabriele Gravina sowie etliche Spieler, Experten und Kommentatoren sprachen sich für einen Verbleib aus.

"Desaster von biblischen Ausmaßen"

Mancini sagte, jetzt müsse ein neuer Zyklus beginnen, aus dem er einen erfolgreichen machen könne. Derzeit liegt der Europameister am Boden: Für den in dem Mittelmeerland heiligen Fußball war der K.o. laut der Zeitung "Tuttosport" ein "Desaster von biblischen Ausmaßen", der "Corriere dello Sport" wähnt die Azzurri "in der Hölle" und jammerte: "Lebewohl WM, Lebewohl EM, Lebewohl Alles."

"Wir sind enttäuscht, gebrochen, am Boden zerstört", hatte Kapitän Giorgio Chiellini nach der gewaltigen Enttäuschung gegen Nordmazedonien gesagt und berichtete von einer "großen Leere" in den Köpfen der Spieler, aus der die Energie freigesetzt werden müsse für ein Comeback. Das klingt nicht nur physikalisch ambitioniert. Mancini selbst wollte unmittelbar nach der Pleite zunächst nicht über seine Zukunft spekulieren, diese "größte Enttäuschung" seines Fußballerlebens müsse er erst verdauen. Nun ist die Entscheidung wohl gefallen. Verbandsboss Gravina hatte seinem vormaligen Erfolgstrainer schon nach dem Spiel die Solidarität versprochen: "Ich wünsche mir, dass er bei uns bleibt. Wir haben uns für ein Projekt verpflichtet."

Statt im Playoff-Finale am Dienstag in Portugal um das letzte Ticket für die WM zu spielen, müssen die Italiener in der Türkei ein Freundschaftsspiel (20.45 Uhr) bestreiten. Die Türken hatten ihr Playoff-Halbfinale in der Qualifikation gegen Portugal verloren.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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