Fußball

Acht Spiele Sperre für Amrouche Nationaltrainer nach üblen Vorwürfen mitten im Turnier gefeuert

Adel Amrouche wollte seinem Ärger Luft machen.

Adel Amrouche wollte seinem Ärger Luft machen.

(Foto: AP)

Eigentlich geht es für Tansanias Fußballer darum, bei der dritten Afrika-Cup-Teilnahme endlich den ersten Sieg einzufahren. Nach der 0:3-Niederlage zum Auftakt gegen Marokko poltert Nationaltrainer Adel Amrouche jedoch in einem Interview. Das bringt ihm eine Sperre und die Entlassung ein.

Zum Auftakt in den Afrika-Cup unterlagen Tansanias Fußballer dem WM-Halbfinalisten Marokko mit 0:3. Was auf den ersten Blick nach einer zwar bitteren, aber doch erklärbaren Niederlage gegen einen der Turnierfavoriten aussieht, hatte für Tansanias Nationaltrainer Adel Amrouche jedoch Gründe, die über die spielerischen Unterschiede hinausgehen. Der Algerier ließ seinem Ärger in einem TV-Interview freien Lauf - und ist daraufhin erst gesperrt und dann rausgeschmissen worden. Obwohl in der Vorrunde in Cote d'Ivoire noch zwei Partien auf dem Programm stehen.

Amrouche äußerte in dem Gespräch massive Vorwürfe gegen marokkanische Funktionäre. Er behauptete, diese würden eigenmächtig entscheiden können, wer als Schiedsrichter bei Marokkos Nationalteam eingesetzt wird und wann diese Spiele angesetzt würden. "Marokko verwaltet den afrikanischen Fußball", sagte der 55-Jährige. "Und wir bleiben einfache Zuschauer." Die Widerrede aus Marokko ließ nicht lange auf sich warten. Und der afrikanische Fußballverband CAF als Ausrichter des Afrika-Cups reagierte umgehend.

Der CAF sperrte Amrouche "wegen seiner Aussagen über marokkanische Funktionäre" für acht Spiele und belegte ihn mit einer Geldstrafe von 10.000 Dollar. Der tansanische Verband wiederum reagierte damit, den Algerier umgehend zu entlassen. Amrouche hatte die Taifa Stars erst im März 2023 übernommen und seitdem zu vier Siegen, vier Unentschieden und fünf Niederlagen geführt. Zuvor war er im Jemen, in Botswana, Libyen, Kenia, Burundi und Äquatorialguinea als Nationaltrainer aktiv.

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In den 1990er- und 2000er-Jahren arbeitete der 55-Jährige unter anderem für Royal Union Saint-Gilloise in Belgien, die in der Vorsaison im Europa-League-Achtelfinale den 1. FC Union Berlin bezwangen und dann im Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen ausschieden. In der aktuellen Spielzeit treffen sie in der Zwischenrunde der Conference League am 15. und 22. Februar auf Eintracht Frankfurt (live bei RTL+ und im Liveticker bei ntv.de).

An Amrouches Stelle rückt mindestens für den Rest des Turniers nun der bisherige Co-Trainer Hemed Suleiman. Für Tansania geht es bei der dritten Afrika-Cup-Teilnahme nach 1980 und 2019 in den weiteren Vorrundenspielen gegen Sambia und die Demokratische Republik Kongo. Bislang ist die Auswahl beim Kontinentalturnier noch ohne Sieg, den bisher einzigen Punkt gab es beim Debüt 1980 mit einem 1:1 gegen den aktuellen Gastgeber Cote d'Ivoire.

Quelle: ntv.de, tsi

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