Chefscout von Union Berlin Oliver Ruhnert tritt der Wagenknecht-Partei bei
25.05.2024, 14:20 Uhr
Oliver Ruhnert wollte auf eigenen Wunsch bei Union Berlin kürzertreten.
(Foto: picture alliance / Dennis Ewert/RHR-FOTO)
Trotz seines Jobs bei Union Berlin engagiert sich Oliver Ruhnert in seiner Heimat Iserlohn für die Linkspartei. Damit ist nun Schluss: Der 52-Jährige folge Sahra Wagenknecht zum BSW. Die Politikerin freut sich auf einen "Top-Mann".
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erhält prominente Unterstützung: Wie der "Spiegel" unter Berufung auf Parteikreise berichtet, schließt sich Oliver Ruhnert der neuen Partei an. Es liege ein Mitgliedsantrag des bisherigen Managers von Union Berlin vor, heißt es. Der 52-Jährige solle in die Partei aufgenommen werden.
Der Fußball-Bundesligist hatte erst vor wenigen Tagen Horst Heldt als neuen Geschäftsführer Sport vorgestellt, weil Ruhnert auf eigenen Wunsch kürzertreten wolle. Bei den Berlinern will sich der 52-Jährige wie früher auf die Rolle des Chefscouts konzentrieren. Ruhnert war 2017 von Schalke 04, wo er Leiter der Nachwuchsabteilung war, als Chefscout nach Berlin gekommen. Nach der ersten Spielzeit wurde er zum Geschäftsführer Sport befördert.
In den vergangenen Jahren hatte der 52-Jährige regelmäßig mit einer politischen Karriere kokettiert und sich angetan von Wagenknecht gezeigt. "Ich finde ihr Projekt interessant und spannend", sagte Ruhnert etwa Anfang des Jahres in der "Sport Bild". Bisher war der 52-Jährige für die Linke aktiv: Im Stadtrat seiner sauerländischen Heimat Iserlohn war er Fraktionsvorsitzender der Linkspartei.
Wagenknecht freut sich auf "Top-Mann"
"Mit Oliver Ruhnert haben wir einen Top-Mann gewonnen", bestätigt BSW-Chefin Wagenknecht persönlich im "Spiegel" den Parteiwechsel des Fußballmanagers. "Er weiß, wie man in die Bundesliga aufsteigt, sich dort durchsetzt und mit den großen, vermeintlich übermächtigen Gegnern anlegt." Davon könne das BSW sehr profitieren.
Ob sich Ruhnert aktiv für die BSW-Partei engagieren wird, ist nicht bekannt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung habe er die vergangenen Jahre als Geschäftsführer von Union Berlin als sehr anstrengend und kräftezehrend wahrgenommen - insbesondere die abgelaufene Saison, in der die Mannschaft aus Berlin-Köpenick als Champions-League-Starter nur knapp den Abstieg verhindern konnte. Es sei daher Ruhnerts Wunsch gewesen, in die zweite Reihe zurückzutreten, weniger öffentlich präsent zu sein und weniger Verantwortung zu tragen.
Quelle: ntv.de, chr