"Kartoffeln" gegen "Kanaken" Podolski dementiert Risse im DFB-Team
28.08.2018, 09:54 Uhr
Laut Lukas Podolski fallen im DFB-Team auch kernige Sprüche - aber alles nur "Flachs".
(Foto: imago/Future Image)
Laut einem Bericht soll sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in zwei Lager spalten, die sich selbst als "Kartoffeln" und "Kanaken" bezeichnen. Für Ex-Nationalspieler Lukas Podolski nichts Neues, aber auch nichts Ungewöhnliches. Schließlich machten alle nur Spaß.
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski hat Berichte über einen kulturellen Riss in der Nationalmannschaft zurückgewiesen. Zugleich aber räumte er ein, dass sich die Spieler im Spaß als "Kanaken" und "Kartoffeln" bezeichnet haben. Solche Ausdrücke seien bereits während der EM 2016 gefallen. "Jeder von uns weiß dabei, dass es als Flachs gemeint ist", sagte der 33-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" hatte berichtet, dass das Team in Russland kulturell in zwei Lager gespalten war, in Spieler mit Migrationshintergrund und jene ohne ausländische Vorfahren - "Kanaken" und "Kartoffeln". "Deutschland ist ein Multi-Kulti-Land, und wie auf der Straße werden auch in der Nationalmannschaft ein paar lockere Sprüche untereinander gemacht", sagte der 130-fache Nationalspieler und Weltmeister. 2016 war Podolski aus dem DFB-Team zurückgetreten und spielt seit 2017 in Japan bei Vissel Kobe Fußball. Podolski, der polnische Wurzeln hat, sagte dazu: "Da versuchen Leute von außen, nach der unglücklichen WM, Dinge hereinzubringen, die so einfach nicht richtig sind." Rassismus habe damit nichts zu tun, "denn den gab es bei uns in all den Jahren nicht, die ich dabei war", bekräftigte er weiter.
Mundtote Nationalspieler
Im "Spiegel"-Bericht wird auch die Diskussion um das Foto der Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan noch einmal befeuert. Löw soll die Spieler im Trainingslager im österreichischen Eppan zu einer Sondersitzung einberufen haben, um über das Thema zu sprechen. Jeder sollte seine Meinung sagen, geäußert habe sich niemand. Dabei sollen einige Nationalspieler Bundestrainer Löw die Sonderbehandlung für Lieblingsspieler Özil übel genommen haben. Der Arsenal-Spielmacher durfte dem Medientag des DFB fernbleiben und schwieg letztendlich bis zu seinem Rücktritt zum Foto mit dem türkischen Präsidenten.
Am Mittwoch wird Bundestrainer Joachim Löw sein Aufgebot für die Länderspiele gegen Frankreich und drei Tage später gegen Peru in Sinsheim benennen und erstmals seit der WM öffentlich seine Analyse des DFB-Desasters in Russland präsentieren.
Quelle: ntv.de, mba/dpa