Fußball

Spieler feiern, nur der Trainer leidet RB Leipzig ist erstmals erstklassig

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Im zweiten Anlauf erstklassig: Die Spieler von RB Leipzig bejubeln den ersten Bundesliga-Aufstieg ihres erst 2009 gegründeten Klubs.

(Foto: dpa)

Das siebte Jahr wird für RB Leipzig dank Trainer Ralf Rangnick zum Glücksfall. Die 2009 gegründeten RasenBallsportler steigen im zweiten Anlauf in die 1. Fußball-Bundesliga auf - nur für den Coach endet der Nachmittag ganz bitter.

Erst ging seine Brille zu Bruch, dann verletzte sich Ralf Rangnick auf der Flucht vor der Bierdusche auch noch am  Oberschenkel: Die große Aufstiegsparty bei RB Leipzig begann um 17.19 Uhr mit kleinen Schönheitsfehlern, wenig später war das alles aber völlig egal. "2. Liga war schön, Zeit für uns zu gehen", sangen Spieler und Fans ausgelassen, während auf der Tribüne RB-Chef Dietrich Mateschitz höflich applaudierte.

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Rangnick fehlt wegen seines Sturzes bei der anschließenden Pressekonferenz.

(Foto: dpa)

Mit riesigen Bierkrügen und der Aufschrift "Wir sind E1ns! Aufsteiger 2016" auf der Brust genoss das RB-Team noch lange nach Schlusspfiff das 2:0 (0:0) gegen den Karlsruher SC. "Das war Gänsehaut, ein unbeschreibliches Gefühl. Wir wollten unbedingt gewinnen. Die Bundesliga darf sich auf eine Mannschaft freuen, die Bock hat - und auf eine Region, die fußballbegeistert ist", sagte Angreifer Davie Selke.

"Leipzig ist 'ne geile Stadt..."

Einzig Trainer Rangnick blieb bei der Party auf der Strecke. Auf der Flucht vor Selke rutschte der RB-Trainer auf dem Rasen aus und griff sich an den Oberschenkel. Erste Diagnose: Muskelfaserriss. Sogar seine Teilnahme an der Pressekonferenz musste er absagen. "Der Trainer scheint nicht so gut in Form zu sein. Er hätte sich besser vorbereiten sollen", sagte Selke: "Trotzdem wurde er nicht verschont. Er hat hier eine tolle Arbeit abgeliefert." Die Spieler feierten indes auch ohne ihren Trainer. "Diesen Nachmittag werden wir nie vergessen", sagte Kapitän Dominik Kaiser und stimmte mit 42.559 Zuschauern in der ausverkauften Arena das Lied "Leipzig ist 'ne geile Stadt, weil sie RB Leipzig hat" an. Matchwinner waren die Torschützen Emil Forsberg (52.) und Marcel Halstenberg (87.).

Grund zur Party gab es genug, nur sieben Jahre nach der Gründung ist Leipzig im Oberhaus angekommen. Seit 2009 war die Bundesliga das erklärte Ziel von Red-Bull-Chef Mateschitz, damals hatte der Brause-Klub das Startrecht des SSV Markranstädt für die Oberliga übernommen. Nach einem Jahr in der fünften Klasse ging es kontinuierlich nach oben: Drei Jahre Regionalliga, ein Jahr 3. Liga, zwei Jahre 2. Liga.

Kritik am eiskalten Kalkül

RB Leipzig ist der 55. Klub in der Geschichte der Fußball-Bundesliga und nach dem Abstieg von Energie Cottbus 2009 der erste Verein aus den neuen Bundesländern, der zum Oberhaus dazugehört. Leipzig war bislang mit dem VfB in der Saison 1993/94 in der Bundesliga vertreten gewesen.

Der Aufstieg des Klubs von Milliardär Mateschitz war steinig, da insbesondere Traditionsvereine heftige Kritik an dem kühl kalkuliertem RB-Projekt übten und ihre Abneigung auch in handfesten Protestaktionen zeigten. Auch in der 1. Liga müssen sich die Sachsen insbesondere bei Spielen gegen Traditionsvereine wie Schalke 04 oder Borussia Dortmund auf Abneigung und Attacken gefasst machen.

Bestätigt ist mittlerweile, dass Ralph Hasenhüttl in der kommenden Saison Trainer des Aufsteigers wird. Hasenhüttl hatte seinen bisherigen Klub FC Ingolstadt davon unterrichtet, dass er trotz laufenden Vertrages bis 2017 wechseln möchte. Rangnick will auf jeden Fall als Trainer aufhören und sich in Zukunft auf das Amt des Sportdirektors konzentrieren.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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