Sportvorstand zu Hertha BSC? SGE verliert wohl Strippenzieher Bobic
01.03.2021, 19:13 Uhr
Fredi Bobic zieht es wohl zu seinem Ex-Klub.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Eintracht Frankfurt steht Medienberichten zufolge ein schmerzhafter Abgang bevor. Sportvorstand Bobic soll um seine Vertragsauflösung gebeten haben. Der Ex-Profi könnte allerdings schnell bei einem zahlungskräftigen Bundeliga-Konkurrenten anheuern.
Der Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt muss wohl künftig einen Vorstandsposten neu besetzen. Sportvorstand Fredi Bobic wird die Hessen nach Informationen des Senders Sky verlassen. Bobic habe bereits seinen Wechselwunsch intern hinterlegt, nun sollten Gespräche zur Vertragsauflösung geführt werden. Der 49-jährige Bobic hat bei der Eintracht noch einen Vertrag bis Sommer 2023. Bobic, der in Frankfurt einige Top-Transfers und Erfolge mitzuverantworten hat, wurde zuletzt bei Hertha BSC als Nachfolger von Michael Preetz für den Posten als Sportvorstand ins Spiel gebracht. Dort spielte er von 2003 bis 2005 in der Bundesliga und ist noch immer Mitglied. Bobic hat zudem ein Haus in Berlin, seine Familie blieb auch während seines Engagements in Hessen stets in der Hauptstadt wohnen.
SGE-Trainer Adi Hütter hatte zuvor einen Abgang seiner Person verneint und auf einen Verbleich Bobic' gehofft. "Es ist nicht nur für mich wichtig, sondern es wäre auch für den ganzen Verein wichtig, wenn Fredi in Frankfurt bleibt, weil er einfach diese Ruhe und Ausstrahlung hat", sagte Hütter. Hütter galt selbst als Kandidat für den Trainerposten bei Bundesligakonkurrent Borussia Mönchengladbach. In der Führungsriege, zu der auch der am Saisonende ausscheidende Sportdirektor.Bruno Hübner und dessen Nachfolger - der derzeitige Chefscout Ben Manga - gehören, werde sehr viel kommuniziert. "Die Zusammenarbeit bei der Eintracht hat einfach Niveau und Klasse", lobte Hütter.
"Wir befinden uns mit Fredi in Gesprächen über die zukünftige Ausrichtung der bislang sehr erfolgreichen Zusammenarbeit. Er hat bei uns noch zwei Jahre Vertrag", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Frankfurter, Philip Holzer, dem Radiosender FFH. Eintracht-Präsident Peter Fischer hatte zuletzt betont, dass er auf einen Verbleib von Bobic über den Sommer hinaus hoffe. "Fredi hat einen Vertrag. Ich bin jemand, der auf Vertragstreue großen Wert legt. Ich denke, dass wir auch so ein Verhältnis haben. Wir haben fünf Jahre lang ein offenes, sehr kollegiales, sehr sauberes und erfolgreiches Verhältnis gehabt", sagte Fischer vor gut einer Woche bei Sky.
Mit Bobic würde die Eintracht einen kreativen Strippenzieher verlieren. Nach der Relegation 2016 hatte der damals neu verpflichtete Sportchef Fredi Bobic kein Geld, das er in seinen Kader hätte investieren können. Also setzte er zunächst darauf, das Niveau kurzfristig mit einigen Leihspielern wie Jesus Vallejo oder Ante Rebic zu heben. In den Folgejahren kamen Transfers hinzu, die sich richtig auszahlten. Sébastien Haller wurde für sieben Millionen Euro gekauft und für 50 Millionen verkauft. Luka Jovic kostete rund 22,5 Millionen und brachte 63 Millionen ein. Hinzu kommt Bobic' Gespür, hochveranlagten Spielern wie André Silva (AC Mailand) oder Filip Kostic (Hamburger SV) eine Chance zu geben, deren Karrieren andernorts stagnierten.
Quelle: ntv.de, mba/dpa