Schneider neuer Sportvorstand Schalke findet Heidel-Nachfolger in Leipzig
26.02.2019, 16:53 Uhr
Wechselt von Leipzig nach Gelsenkirchen: Jochen Schneider.
(Foto: imago/Picture Point LE)
Das ging fix: Nur drei Tage nach dem Rückritt von Sportvorstand Heidel verkündet der FC Schalke 04 einen Nachfolger. Der Überraschungskandidat kommt ebenfalls aus der Fußball-Bundesliga - und ist "ein erfahrener Fußballfachmann", wie Klubboss Tönnies sagt.
Fußball-Bundesligist Schalke 04 ist auf der Suche nach einem Nachfolger von Christian Heidel fündig geworden. Jochen Schneider vom Liga-Rivalen RB Leipzig wird überraschend neuer Sportvorstand bei den Königsblauen. Wie der Klub mitteilte, stieß ein entsprechender Vorschlag des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies in dem Gremium auf allgemeine Zustimmung. Der 48-Jährige Schneider soll einen Vertrag bis 30. Juni 2022 erhalten und am kommenden Dienstag offiziell vorgestellt werden.
Schneider arbeitete bei den Leipzigern vor allem im Hintergrund, öffentlich trat er praktisch nicht in Erscheinung. Er war im Oktober 2015 zu Red Bull gestoßen, arbeitete zunächst im Bereich Global Soccer bei dem Getränkeunternehmen aus Österreich. Er sollte als Koordinator Synergien zwischen Leipzig, Sao Paulo/Campinas und New York schaffen und die drei Fußball-Standorte vernetzen.
Mitte 2017 stieg Schneider in den Kreis der Sportlichen Leitung bei RB Leipzig um den aktuellen Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick auf. Dabei war er auch in Vertragsverhandlungen verantwortlich miteingebunden. Er sollte zudem die Internationalisierung von RB Leipzig vorantreiben.
Meistertitel mit VfB Stuttgart
Erste Erfahrungen im Management sammelte Schneider von 1999 bis 2017 beim VfB Stuttgart. Bei den Schwaben war er nach der Trennung von Felix Magath 2004 zum Sportdirektor aufgestiegen, arbeitete von 2006 mit dem ehemaligen Schalker Sportvorstand Horst Heldt zusammen und feierte zusammen mit Trainer Armin Veh die deutsche Meisterschaft.
Zu seinen ersten Aufgaben in Gelsenkirchen wird es nun gehören, einen neuen Sportdirektor zu benennen. "Wir haben für die Besetzung des Sportvorstandes ein klares Profil formuliert: einen erfahrenen Fußballfachmann, der über ein erstklassiges Netzwerk im nationalen und internationalen Profifußball verfügt und in den letzten Jahren mit Erfolg moderne Konzepte verfolgt. Jochen Schneider erfüllt alle diese Anforderungen", sagte Tönnies.
"Riesenherausforderung" auf Schalke
Schneider bezeichnete die Aufgabe als "große Ehre" und "eine Riesenherausforderung". Schalke verfüge "über eine ganz besondere Strahlkraft, die weit über das Ruhrgebiet und Deutschland hinausreicht", sagte Schneider und fügte an: "Aus der aktuellen Situation ergibt sich, dass viel Arbeit auf uns alle wartet. Aber ich freue mich darauf, diese gemeinsam auf Schalke anzugehen."
Sein Ex-Klub Leipzig verabschiedete Schneider mit den besten Wünschen nach Schalke. Der Klub danke ihm für "die tolle und erfolgreiche Zusammenarbeit" und wünsche ihm "alles Gute", schrieb der Verein bei Twitter.
Schneiders Vorgänger Heidel hatte am Samstag seinen Rücktritt beim kriselnden Vizemeister spätestens zum Saisonende erklärt. Schalke liegt nach 23 Spielen mit 23 Punkten in der Bundesliga nur auf Rang 14.
Quelle: ntv.de, cri/dpa/sid