Profi verschluckte Zunge Schiedsrichter Ittrich verhindert Drama beim Bayern-Spiel
10.03.2024, 16:59 Uhr
Patrick Ittrich entschärft eine brisante Situation.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Schiedsrichter Patrick Ittrich entschärft beim Bundesligaspiel des FC Bayern München gegen den 1. FSV Mainz 05 eine brisante Situation. Dabei geht es nicht um einen Elfmeter oder einen Platzverweis, sondern um viel mehr.
Der 1. FSV Mainz 05 geht beim FC Bayern München schlimm unter, 1:8 hieß es nach 94 desaströsen Bundesliga-Minuten für den Abstiegskandidaten. Doch das Ergebnis wäre an diesem Bundesligaspieltag beinahe völlig egal geworden: Bei der Partie kam es zu einem Zwischenfall, der dank des Eingreifens von Schiedsrichter Patrick Ittrich nicht dramatischer endete.
Was war passiert? In der 33. Minute kam der Mainzer Joshua Guilavogui ins Straucheln und rauschte mit dem Gesicht voran ins Knie seines Teamkollegen Anthony Caci: Während sich Caci schnell von dem Zusammenprall erholte, blieb Teamkollege Guilavogui regungslos auf dem Boden liegen, mit allen Gliedmaßen abgestreckt. Schiedsrichter Ittrich erkannte die Gefahr sofort - und eilte zum Mainzer Profi: "Wenn einer da so liegt, dann musst du halt schnell handeln. Da gibt’s auch kein Lob. Das wird gemacht - und fertig", erklärte Ittrich nach dem Spiel. "Die Zunge war hinten drin und wenn die wieder raus ist, dann fängst du wieder an zu atmen und bist auch wieder da."
Guilavogui hatte tatsächlich das Bewusstsein verloren, die Zunge des Franzosen war in den Hals gerutscht, es drohte das Ersticken. Ittrich, im Hauptberuf Polizist und entsprechend ausgebildet, brachte Guilavogui sofort in die stabile Seitenlage, griff dem Profi in den Mund und zog ihm die erschlaffte Zunge aus dem Hals. Der Mainzer Profi Nadiem Amiri hatte die Dramatik der Situation sofort erkannt: "Nadiem Amiri hat mich sofort umarmt, weil er merkte, dass es eine brisante Situation war", berichtete Retter Ittrich. Guilavogui erholte sich nicht so schnell von der Situation: Der 33-Jährige wurde sofort wegen des Verdachts auf eine Gehirnerschütterung ausgewechselt.
Schiedsrichter Ittrich nutzte seine Zeit vor den Mikrofonen noch für einen Appell: "Das sollte nicht am Polizisten hängenbleiben, sondern an jedem von uns. Im täglichen Leben können immer Situationen passieren, in denen jemand Hilfe braucht."
Quelle: ntv.de, ter