Fußball

"Wie Brasilien 2014" FSV Mainz will sich nach 1:8-Debakel einfach eingraben

Robin Zentner (r.) kassierte acht Tore und wollte nicht mehr über das Spiel nachdenken.

Robin Zentner (r.) kassierte acht Tore und wollte nicht mehr über das Spiel nachdenken.

(Foto: IMAGO/Nordphoto)

Die zweithöchste Niederlage seiner Bundesliga-Historie schmerzt den FSV Mainz 05 sehr. Sportdirektor Schmidt spricht von "einer Watsche". Beim abstiegsbedrohten FSV regiert der Galgenhumor. In den nächsten Spielen dürfte sich die Ligazugehörigkeit im kommenden Jahr schon fast entscheiden.

Die Social-Media-Abteilung des FSV Mainz 05 versuchte es inmitten der sportlichen Abreibung mit etwas Humor. "So muss sich Brasilien gefühlt haben", schrieben die Verantwortlichen nach dem zwischenzeitlichen Gegentor zum 1:7 der Rheinhessen beim FC Bayern München - mit diesem Ergebnis erwischte es im WM-Halbfinale 2014 Gastgeber Brasilien gegen die deutsche Nationalmannschaft.

Mainz musste am Samstag sogar noch ein achtes Gegentor hinnehmen. Das 1:8 war die zweithöchste Niederlage in der Bundesliga-Geschichte der 05er. "Wir waren zu mutig, zum Teil vielleicht auch übermütig. So haben wir ganz klar eine Watsche gekriegt", sagte Sportdirektor Martin Schmidt. "Jetzt haben wir nicht nur drei Punkte verloren, sondern auch das Torverhältnis klar verschlechtert." Nur beim 0:8 am 2. November 2019 gegen RB Leipzig verloren die Mainzer in der Bundesliga höher.

"Im Bus kaum jemand ansprechbar"

Schmidt störte sich vor allem daran, dass die Mainzer nach der ersten Halbzeit keinerlei Schadensbegrenzung betrieben. "Es war eine Lehre, wie man hier nicht auftreten darf. Wenn man drei, vier Tore kassiert hat, muss man als Mannschaft ein bisschen tiefer stehen, Kompaktheit finden. Da war heute nichts zu machen. Ich denke, im Bus wird kaum jemand ansprechbar sein, dieses Resultat tut weh", sagte der Sportdirektor.

Harry Kane (13./45.+7/70. Minute), Leon Goretzka (19./90.+2), Thomas Müller (47.), Jamal Musiala (61.) und Serge Gnabry (66.) hatten die Bayern-Fans reichlich jubeln lassen. Der sehenswerte Freistoßtreffer zum 1:2 durch den Mainzer Nadiem Amiri (31.) ging bei der Torflut fast unter.

Der Rückstand des Tabellen-17. auf den Relegationsrang und den 1. FC Köln beträgt nun zwei Punkte. Nur der Letzte Darmstadt hat eine schlechtere Tordifferenz als Mainz. Diese drei Klubs scheinen die beiden direkten Abstiegsplätze und den Relegationsplatz unter sich auszumachen. "Es bringt überhaupt nichts, dieses Spiel jetzt länger als nötig im Kopf zu haben. Nach der Saison können wir nochmal darüber reden. Ab morgen gilt der Fokus Bochum, wir werden an nichts anderes denken", sagte Torhüter Robin Zentner.

Hartes Auftaktprogramm für Henriksen

Bochum, Leipzig und Darmstadt lauten die kommenden Aufgaben der Mainzer. "Gemeinsam kämpfen wir immer noch um den Klassenerhalt, wir haben noch viele Endspiele vor uns. In den kommenden Spielen müssen wir die nötigen Punkte holen", sagte Trainer Bo Henriksen. Der Däne, der im Februar auf den erfolglosen Jan Siewert folgte, hat in seinen vier Spielen als Cheftrainer vier Punkte geholt - hatte dabei aber auch die schwierigen Auswärtsspiele in Leverkusen (1:2) und nun in München auf dem Programm.

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Wenigstens konnten die Mainzer nach dem Schreckmoment um die Kopfverletzung von Josuha Guilavogui Entwarnung gegeben. Es bestehe der Verdacht einer Gehirnerschütterung, aber es gehe Guilavogui nach eigener Aussage gut, sagte Schmidt. Der Franzose solle nach der Rückkehr weiter untersucht werden.

Der Mainzer Profi war in der ersten Hälfte in München nach dem Zusammenprall mit dem Knie von Mitspieler Anthony Caci regungslos am Boden liegen geblieben. Schiedsrichter Patrick Ittrich war ebenso wie einige Mainzer Profis schnell als Helfer zur Stelle. "Stabile Seitenlage und Zunge rausgeholt", sagte Ittrich. "Jeder sollte einen Erste-Hilfe-Kurs machen." Es gehe in solchen Situation darum, schnell zu handeln.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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